Hofpost #39: Zittern im Januar

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,

ein Seminar des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft wurde kürzlich von der Moderation mit den Worten begonnen: Wir danken dem Winter für seine Kälte und dafür, dass er uns Zeit für Ruhe, Pause und Einkehr gibt. Dem können wir uns nur anschließen! Nicht auszudenken, wir müssten parallel zu Saisonende und -beginn auch noch die Arbeit, die der Hof im Frühjahr, Sommer und Herbst mit sich bringt, bewältigen. Dennoch ist natürlich gerade einiges los, wie Ihr gleich lesen werdet.

Neues vom Acker und vom Hofteam

Nach den Feiertagen wurde die Arbeit in der Anzucht wieder aufgenommen. Dort fanden die Samen für neuen Asiasalat, Kohlrabi und Spitzkohl ihren Weg in die Erde. Außerdem findet man im Gewächshaus schon kleinen Möhrenpflänzchen, die dann etwa ab Ende Mai für Substanz in den Ernteanteilen sorgen werden. Damit die Pflanzen dann auch gute Wachstumsbedingungen haben und vor allem genug Licht abbekommen, befinden wir uns gerade in Mitten der jährlichen Tunnelsäuberungen. Durch Blätter, Moos, Erde und Staub sammelt sich über das Jahr an den Folientunnel so einiges, was es abzuschrubben gilt. 
Das Hofteam und die helfenden Mitglieder nutzen den Winter auch, um die Arbeitsbedingungen für den Sommer zu verbessern. Hecken werden gezähmt, Geräte repariert und aufzuräumen gibt es auch immer genug. 

Damit in den Anteilen immer mal wieder etwas Frisches & Grünes auftaucht, wachsen in den Gewächshäusern gerade noch Feldsalat, Postelein und Asiasalat. Auf dem Feld steht noch etwa eine Runde Rosenkohl, Grünkohl und Porree – letztere sind leider auf Grund von zu spätem Hacken nicht so groß geworden, wie es möglich gewesen wäre. Das bringt uns zu einem Neujahrsvorsatz: Bei den Aktionstagen von Juli bis September können wir zusammen krauten, sodass es im nächsten Winter in dieser Hinsicht anders aussieht! Seid Ihr dabei?

Die Suche nach einem weiteren Mitglied für das Gärtner*innenteam geht indes weiter. Es haben sich schon einige Bewerber*innen auf dem Hof vorgestellt, zu einer beidseitigen Zusage kam es aber noch nicht. 
Die daher immer noch aktuelle Stellenausschreibung findet Ihr hier: https://das-gruene-zebra.de/wp-content/uploads/2024/10/Stellenausschreibung-Gemuesegaertner_in-ab-Maerz-2025.pdf

Ernteanteile & Gemüse

Wir haben nach der letzten Abholung eine spannende E-Mail von einem Mitglied bekommen. Das Mitglied hat uns geschrieben, weil sie von ihrem Ernteanteil enttäuscht war. Neben zum Teil gelblichem Grünkohl, einem winzigen Kürbis und zum Teil zerfleddertem Spinat lag deren Hoffnung nun nur noch auf dem Kohlrabi und das Mitglied sagte dann, dass sie lieber keinen als diesen Anteil abgeholt hätte. Nun: Wir können aus eigener Erfahrung garantieren, dass nicht jeder Anteil in der letzten Woche so enttäuschend aussah. Das ändert aber nichts daran, dass wahrscheinlich viele Mitglieder irgendwann mal enttäuscht von ihren Anteilen sind.

Was wir an dieser Mail aber so toll und wertschätzend fanden, war, dass sie nicht mit einer Ausstiegsankündigung oder ähnlichem verknüpft war, sondern einfach nur dazu diente, Feedback zu geben und zum Ende auch versichert wurde, dass das Mitglied weiterhin dabei bleibt. Dieses Feedback ist uns sehr wichtig und wir haben uns auch bewusst für die Rechtsform als Verein entschieden, weil wir möchten, dass Mitglieder mitreden können und es eine enge Verzahnung zwischen Verein und Hof gibt. Bei dem Weg, zu einer Lösung zu finden, die für die Mitglieder möglichst enttäuschungsvermeidend und für den Hof praktikabel ist, werden wir immer wieder auf Feedback angewiesen sein. Wir tragen den Hof gemeinsam und möchten ihn auch gemeinsam immer weiter verbessern – allerdings nicht nur in Hinsicht auf den Ertrag, sondern auch im Bezug auf Aufenthaltsqualität, Arbeitsbedingungen, Gemeinschaftsleben und Naturschutz.

Verein & Organisatorisches

Da am Samstag die Mitgliederversammlung und in weniger als einem Monat die Bietrunde für die Saison 2025/26 stattfindet, ist die organisatorische Arbeit gerade auch viel auf diese Termine ausgerichtet. 

Bei der Mitgliederversammlung ist für dieses Jahr als besonderer Programmpunkt geplant, dass die Arbeitsgruppen während der Auszählung der Vorstandswahl sich und Möglichkeiten zur Mitarbeit vorstellen. Wenn Ihr schon immer mal unverbindlich verschiedene Wege kennenlernen wolltet, wo man sich im Grünen Zebra abgesehen von den Aktionstagen einbringen kann, könnte das für Euch das Richtige sein. 

Ihr könnt Euch vorstellen, auf dem Hof gibt es im Januar auch einige Anlässe zum Zittern. Aber nicht nur dort, auch der Blick auf die Anmeldezahlen für die Bietrunde sorgt jährlich für Nervenkitzel. Wie immer tröpfeln die An- und Abmeldungen langsam ein und man sollte eigentlich gelernt haben, in Anbetracht dessen ruhig zu bleiben. Da das aber leider nicht so einfach ist, freuen wir uns über Eure Unterstützung: Erzählt gerne weiter, dass wir noch Mitglieder für die kommende Saison suchen! Wir führen noch mindestens eine Infoveranstaltung am 12. Februar über zoom durch. Dafür kriegt Ihr den Link bei mitglieder@das-gruene-zebra.de

Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit wurde in den vergangenen Wochen ein neuer Flyer gestaltet, der bald bei uns eintreffen wird. Dann freuen wir uns über Eure Mithilfe beim Verteilen. Schon vorher könnt Ihr aber gerne für uns werben und z.B. unsere digitalen Flyer und Posts teilen. Viele neue Mitglieder kommen zudem über Mundpropaganda und bestehende Mitglieder zu uns. 

Und wenn Ihr nächstes Jahr weiter dabei sein wollt, aber Euch für die Bietrunde noch nicht angemeldet habt, tut das gerne jetzt: https://das-gruene-zebra.de/limesurvey/index.php/449631

Perspektiven

Wie angekündigt möchten wir nun auf die zweite Frage eingehen, die uns im Rahmen der jährlichen Feedback-Umfrage gestellt wurde: Inwieweit arbeiten wir mit anderen Solawis zusammen? 

Gerade in der Gründungsphase hatten wir intensiven Kontakt zu Solawis aus Nah und Fern. Über das Netzwerk der Solidarischen Landwirtschaften hatten wir ein Wochenende lang eine strukturierte Beratung durch eine ein Gründungsmitglied der Solawi Roten Beete aus dem Leipziger Umland. Anschließend haben wir 2021 den heutigen Verein gegründet.

Generell kann man sagen, dass wir mit einigen Solawis aus unserem Umfeld, insbesondere aus dem Bremer Umkreis und Richtung Hamburg, freundschaftlich vernetzt und im lockeren Austausch sind. Einige Höfe kennen wir persönlich, haben uns schon gegenseitig besucht, laden uns zu Sommerfesten ein und kontaktieren uns bei auftretenden Fragen, sowohl was das gärtnerisch-fachliche, wie auch die Organisation anbelangt. Manche dieser Solawis sind schon etwas länger dabei und können uns mit ihrem Fachwissen und der Expertise sehr gut beraten und auch bei spezifischen Fragen mal weiterhelfen. Andere wurden erst nach uns gegründet oder sind deutlich kleiner, anders strukturiert etc. als wir. Da wiederum können mittlerweile auch wir gute Tipps für die Weiterentwicklung anderer Projekte geben, tauschen uns gerne aus und helfen weiter. In der Regel findet dieser Austausch per Mail oder telefonisch statt. Im Sommer gab es in den letzten Jahren aber auch gezielte gegenseitige Betriebsbesichtigungen, Einladungen zu Veranstaltungen und Kennenlernen. Wenn befreundete Gärtner*innen bei uns auf dem Hof sind, sind wir immer sehr offen und dankbar für Feedback von außen, fachliche Einschätzungen und Tipps, was wir bei uns noch verbessern und weiterentwickeln können.

Da die Ökoszene hier im Umkreis von Riede recht überschaubar ist, gibt es teilweise auch personelle Verflechtungen. So gibt es z.B. Menschen, die bei uns teilweise ehrenamtlich tätig waren und später eine gärtnerische Ausbildung auf anderen Höfen in der Nähe begonnen haben. Ebenso lernen wir manchmal Menschen im Bewerbungsprozess kennen, die dann doch in einer anderen Gärtnerei anfangen, zu denen aber weiterhin Kontakte bestehen bleiben.
Auch beschränkt sich unser Kontakt nicht nur auf Betriebe aus dem Umkreis, die als Solawis arbeiten, sodern auch auf kleinere Ökoprudzenten, die z.B. ihre Produkte direkt vermarkten. 

Im Dezember waren wir zudem schon das dritte Mal bei einem Endjahrestreffen der Solawis im Nordwesten dabei, das häufig auf Hof Grafel bei Rotenburg oder auf einem Hof in der Nähe stattfindet. Bei diesen Vernetzungsveranstaltungen haben neben uns meist sechs bis zehn andere Solawis aus der Region Osnabrück bis Hamburg teilgenommen. Einen großen Schwerpunkt haben wir dabei in den ersten Jahren auf die Anbauplanung gelegt. Wir haben uns gegenseitig Planungen und Zahlen vorgestellt, Tipps gegeben, viele Fragen gestellt und so von den gegenseitigen Erfahrungen und Erfolgen zu Kulturen, Sorten, Pflanzzeitpunkten etc. stark profitiert. Im letzten Jahr ging diese „Klausurtagung“ ein ganzes Wochenende lang und war deutlich breiter aufgestellt. So haben wir uns dort viel Zeit genommen, um über ganz konkrete Herausforderungen und Lösungen bzgl. Düngung & Boden, Kulturführung, Lagerernten, Schädlinge, Mitgliederzufriedenheit, Teamstruktur, Geräte, Folientunnel, und vieles mehr zu sprechen und uns so gegenseitig weiterzubilden. Im Dezember war unser Gärtner*innenteam dort zu dritt vertreten und  hat z.B. gelernt, dass andere Höfe für eine optimale Winterlagerung meist große Kühlkammern nutzen oder ihre Sommerkulturen auch mit Schafwolle düngen. Im Vergleich zeigt sich auch, dass die meisten anderen Solawis im Winter viel längere Lieferpausen machen, teilweise mehrere Monate lang und wir an uns selbst einen recht hohen Anspruch haben, ganz ohne Zukauf durchgängig zu liefern. Wieder was gelernt!

Eine weitere Zusammenarbeit, die allerdings nicht repräsentativ ist, da sie das erste Mal so stattgefunden hat, gab es vor circa zwei Wochen zusammen mit der Solawi Verden, dem Hof Imhorst, dem Buschhof und Welcome Thedinghausen (wobei die beiden letzteren keine Solawis sind). Zusammen konnten wir in den Räumen vom Haus auf der Wurth den Film „Ernte teilen“ zeigen und uns im Anschluss zusammen den Fragen des Publikums stellen. 

Zudem sind wir Mitglied im Netzwerk Solidarische Landwirtschaft. Das bedeutet, dass wir und Ihr, unsere Mitglieder, dort zu vergünstigten Preisen an Seminaren teilnehmen können und wir auch da von einem großen Wissensschatz, vielen Vorlagen und Materialien und von Beratungen profitieren können. Auch an den zweimal im Jahr stattfindenden, deutschlandweiten Netzwerktreffen haben wir teilweise schon teilgenommen. Darüber hinaus setzt sich das Netzwerk Solidarische Landwirtschaft  bundesweit für solidarische Landwirtschaften in vielen Bereichen ein und arbeitet daran, dass Solawis bekannter werden und stabil in die Zukunft gehen können.

Termine, Aktionen, Mitarbeit

  • Die Mitgliederversammlung findet am Samstag, den 25. Januar um 14 Uhr statt (Teilnahme optional für alle aktuellen Mitglieder)
  • Der nächste Aktionstag startet am Samstag, den 01. Februar um 10 Uhr
  • Die Bietrunde findet am Samstag, den 22. Februar um 14 Uhr statt (Teilnahme in Präsenz oder online obligatorisch für alle Mitglieder der neuen Saison)
Nun seid Ihr wieder auf dem aktuellen Stand! Wir hoffen, viele von Euch auf der Mitgliederversammmlung, der Bietrunde und den Aktionstagen in 2025 zu sehen! 
Bis bald und viele Grüße
Eure Zebras

Redaktion dieses Newsletters: Sina Mayer
Verantwortlich für den Inhalt im Sinne des Presserechts:
Das Grüne Zebra – Solidarische Landwirtschaft in Riede e.V.
Kaiserdamm 14a
27339 Riede

Hofpost #38: Rückblicke, Einsichten und ausblicke

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,

auf dem Hof ist die winterliche Ruhe eingekehrt und ein ereignisreiches Zebra-Jahr neigt sich dem Ende zu. In diesem letzten Newsletter des Jahres 2024 wollen wir Euch berichten, was im winterlichen Riede passiert und Euch Lust auf das bunte Zebra-Jahr 2025 machen. 

Wenn Ihr Euch für die kommende Saison noch nicht angemeldet habt, ist nun der richtige und wichtige Zeitpunkt dafür. Am einfachsten geht das über unser Tool mit folgendem Link: https://das-gruene-zebra.de/limesurvey/index.php/449631. Da uns jedes Jahr auch einige Mitglieder verlassen, suchen wir für das kommende Jahr „Nachwuchs“. Erzählt also gerne weiter, dass wir im März 2025 in eine neue Saison starten. Das ist der beste Moment für einen Einstieg, da so das ganze Gartenjahr miterlebt und der Beitrag für den Ernteanteil selbst festgelegt werden kann. 

Wie in dieser Jahreszeit üblich, blicken auch wir gerade viel auf das vergangene Jahr zurück und freuen uns, dass dieses Jahr ein gutes für das Zebra war. Ein kleines Resümee 2024 findet Ihr in diesem Newsletter, zusammen mit ein paar kurzen Infos zu unserer Finanzplanung, Hof und Acker.

Neues vom Acker und Hofteam

Der Dezember ist der große Aufräum- und Abräummonat auf den Äckern und in den Gewächshäusern: Kultur- und Kohlschutznetze werden von den Flächen geräumt, die Bewässerungsinfrastruktur wird zurückgebaut und die Häuser von den Sommerkulturen befreit. Mit dem geschaffenen Platz können die Winter- und Frühlingskulturen dann in den Folientunneln gepflanzt werden.

Eine der diesjährigen Einsichten ist, dass wir im kommenden Jahr ein paar Gemüsesorten weniger anbauen wollen, aber dafür mehr Kapazitäten haben,uns um das Krauten und Hacken der Kulturen zu kümmern – und werden Euch am Ende merh Gemüse ausliefern können.

So langsam beginnen auch die Winterarbeiten auf dem Hof. Alles, was im Sommern liegen bleiben musste, wird nun in Angriff genommen und eine lange Liste an Winteraufgaben wird zusammen getragen. Die Anzuchttische in der neuen Anzucht 2 wurden bereits repariert, der Transporter muss überholt werden, einige Tunnel haben unter vergangenen Stürmen gelitten und noch weitere ungeahnte Aufgaben warten auf uns. Kapazitäten für all diese Arbeiten gibt es in den wenigen lieferfreien Wochen Anfang kommenden Jahres. Werden die Zebras nicht zum Ernten gebraucht, haben wir Zeit, einige Häuser mit neue Folien auszustatten, Schlauchanschlüsse zu reparieren und können kleinere Baumaßnahmen angehen. Wenn Ihr Lust habt, bei diesem Teil des Zebras mit zu bauen, mit zu reparieren und mit zu denken, meldet Euch gerne (mitglieder@das-gruene-zebra.de).

Ernteanteile & Gemüse

In unserem Weihnachtsanteil fandet Ihr traditionell Rotkohl und Kartoffeln; dieses Jahr konnten wir auch Rosenkohlherzen in die letzte Lieferung des Jahres mitgeben. Die Ernteanteile sind im Wintermodus angekommen, nachdem Chilis und Paprika dieses Jahr lange durchgehalten und den Anteil herbstlichen gefärbt haben. Nun wird die Frische im Anteil aus den Wintersalaten kommen. Einiges an köstlichem Feldsalat gab es schon in den Ernteanteilen, nun auch zweimal Postelein, auf den wir uns im Winter eigentlich immer verlassen können. Auch Asiasalat werdet Ihr diesen Winter, wenn alles nach Plan läuft, noch öfter im Anteil und zwischen den Zähnen finden. Wer nicht so auf Salat steht, kann letzteren auch in der Pfanne anbraten. 

Wie Ihr aus der letzten Hofpost vielleicht erinnert, gibt es dieses Jahr leider weniger Kartoffeln und auch der Porree entwickelt sich nicht so gut wie im letzten Jahr. Die Krautfäule machte nicht nur uns zu schaffen, sondern, wie wir von anderen Betrieben aus dem Bremer Umland erfahren haben, erging es allen so, dass sie herbe Verluste bei dieser Ackerkulturen verzeichnen mussten. Damit vermissen wir in den Anteilen zwei Konstanten der letzten Jahre und planen für die Zeit von Januar bis März ein paar lieferfreie Wochen ein, damit der Lieferaufwand nicht für zu kleine Mengen absolviert werden muss. Die genauen Termine bekommt Ihr zum Jahresanfang. Ab Januar könnt Ihr Euch noch neben dem oben erwähnten Salat auf Kürbis, Grünkohl, Steckrübe, Möhre, Bete und mehr freuen!

Verein & Organisatorisches

In der herbstlichen Gemüseumfrage habt Ihr nach zwei Aspekten zum Zebra gefragt, auf die wir gerne eingehen möchten. Heute berichten wir, wie der Finanzplan des Zebras zustande kommt und wie die Prozesse laufen, die mit Geld zu tun haben; im kommenden Newsletter gehen wir auf die Vernetzung zu anderen Solawi-Betrieben ein.

Die Kosten des Betriebs in Riede, die Gehälter für die Mitarbeiter*innen, die Pacht und die ganze Organisation der solidarischen Landwirtschaft mit Depots und Mitgliederbetreuung werden vom Verein das Grüne Zebra e.V. getragen. Wer entscheidet aber hier, was, wie ausgegeben wird und wie der jährliche Finanzplan mit einem Budget von rund 170.000 € zustande kommt? 

Die kurze Antwort wäre: laut Satzung die Mitgliederversammlung und das Plenum. Hier die längere Version. 

Wenn wir den Finanzplan für die kommende Saison am Ende eines Jahres erarbeiten, legen wir die Zahlen der letzten Jahre zu Grunde. Von diesen ausgehend diskutiert das Plenum darüber, welche Projekte angegangen werden sollen und was das finanziell bedeutet. Im Plenum, dem 14 tägigen Entscheidungsgremium in dem alle Mitglieder teilnehmen und abstimmen können, werden dann die finanziellen Bedarfe der einzelnen Arbeitsbereiche abgefragt und diskutiert. Wenn konkrete Beträge eingeplant werden sollen, wird darüber per einfacher Mehrheit der Anwesenden abgestimmt.

Während der neue Finanzplan zu Jahresende im Plenum besprochen wird, trifft sich in regelmäßigen Abständen das ganze Jahr über die Arbeitsgruppe Finanzen und schaut sich die aktuelle Entwicklung der Zahlen an. Hier wird konkret geschaut, ob in einem Bereich nachgesteuert werden muss, ob Ausgaben und Einnahmen stark von der Planung abweichen, quasi das „Controlling“. In der AG, bestehend aus zwei Ehernamtlichen und zwei Hauptamtlicen Zebras, werden gemeinsam Szenarien erdacht, für z.B. größeren Anschaffungen, Gehälter und weiteren benötigten Finanzbedarf und all das zurück ins Plenum gegeben.

Um dies greifbar zu machen, hier zwei Beispiele: Seit diesem Jahr haben wir den Hof in Riede gepachtet, bezahlen Pacht und übernehmen in mehreren Abschlagszahlungen die Fahrzeuge und Geräte des alten Betriebs. Außerdem stockten wir Anfang 2024 die Arbeitszeit einer Mitarbeiterin um fünf Stunden pro Woche auf. Für diese Mehrkosten war eine Ausweitung des Gesamtbudgets nötig. Das Plenum entschied sich, nicht deutlich mehr Mitglieder aufzunehmen und damit sehr viel mehr Anteile auszugeben, sondern an mehreren Stellschrauben leicht zu drehen: Es werden nun etwas mehr Anteile ausgegeben und der Richtwert für die Anteile wurde leicht angehoben. Dieses Szenario wurde in der Finanz AG entwickelt und das Plenum hat ihm zugestimmt.

Für 2025 sollen mehr bezahlte Arbeitsstunden auf dem Hof zur Verfügung stehen, da das Gärtner*innen-Team sonst die Arbeitsspitzen nur schwerlich schafft und erfahrungsgemäß nicht zuverlässig durch die Mitarbeit von ehrenamtlichen Mitgliedern abgefangen werden kann. Zudem machen die weiteren Flächen auch mehr Infrastruktur notwendig: Für die Erschließung des neu umgebrochenen Ackers benötigen wir auch dort eine eigene Bewässerungsinfrastruktur. Um die Arbeitsabläufe bei der Ernte zu erleichtern, sollen auf dem Hof die Gegebenheiten fürs Waschen, Wiegen und Abpacken verbessert werden. Bei all diesen Vorhaben schauen wir, was es an zusätzlichen Mitteln braucht oder ob wir an anderer Stelle einsparen und umschichten können.

Der endgültige Vorschlag für den Richtwert der kommenden Saison und für einen neuen Finanzplan wird dann von der Arbeitsgruppe Finanzen ins Plenum getragen. In der Regel stehen verschiedene Szenarien zur Wahl, was unter welchen Bedingungen umgesetzt werden kann. Die Finanz AG geht dazu jeden einzelnen Posten des Jahresfinanzplans im Vorfeld gemeinsam durch und versucht die zu erwartende Kostenentwicklung abzuschätzen. Dabei ist die Herausforderung, keine künftigen Posten zu übersehen und abzuwägen, wie hoch ein möglicher Puffer eingeplant werden soll. Das Plenum diskutiert jedes Jahr, inwieweit eine Richtwerterhöhung den Mitgliedern zugemutet werden kann oder ob wir Kostenerhöhungen anderweitig abdecken können. Durch das Solidarprinzip auf der Bietrunde muss zwar niemand mehr zahlen, als er*sie will, aber dennoch ist der Richtwert der Betrag, den wir kommunizieren und im Durchschnitt erreichen müssen. Dieser Vorschlag wird durch das Plenum abgestimmt und als möglicher Finanzplan für die kommende Saison auf der Mitgliederversammlung vorgestellt. Erst dort wird er final diskutiert und möglicherweise beschlossen. Der Finanzplan ist Teil des Protokolls der MV und allen Mitgliedern zugänglich – Nachfragen dazu beantworten wir natürlich gerne.

2023 haben wir unsere Buchhaltung an einen Mitarbeiter des Zahlenkollektivs, einem sympathischen Büro in Berlin, abgegeben, der sich fachkundig um Finanz- und Lohnbuchhaltung für uns kümmert. Vor Ort in Bremen behält Josephine die aktuellen Zahlen im Blick und rechnet Ausgaben und Einnahmen quer. Sie ist als Mitarbeiterin angestellt und arbeitet sowohl auf dem Hof, wie auch am Schreibtisch. Sie erledigt die wöchentliche Finanzsachbearbeitung mit einigen Stunden an Überweisungen, Zuarbeit, Aktualisierung des Finanzplans etc.

Einnahmen generiert das Zebra fast ausschließlich aus den gezahlten Mitgliedsbeiträgen. Geringere Erträge werden zudem durch Agrarfördermittel und die Unterverpachtung der Imhorst erzielt. Die finanziell größten Ausgabendes Vereins sind die Personalkosten (ca. 2/3 des Budgets), Pacht für den Hof und weitere Flächen, der gärtnerische Bedarf (Saatgut, Dünger, Werkzeug, Arbeitsmittel etc.), Buchhaltung, Abschreibungen und Instandhaltung der Fahrzeuge und Maschinen. Größere Ausgaben, die nicht Gehälter und Pacht betreffen, werden im Plenum besprochen und abgestimmt – dort wird dann zum Beispiel entschieden, wofür das Budget Investitionen konkret ausgegeben wird oder aus welchem Budget etwas bezahlt wird. Es gibt zwar einen groben Plan für Investitionen, manchmal ändern sich aber Notwendigkeiten oder es bietetsich spontan eine günstige Gelegenheit, eine gebrauchte Gerätschaft oder Ausstattung anzuschaffen. So können manche Ausgaben vorgezogen oder zurückgestellt werden. Des Weiteren ist es uns wichtig, jedes Jahr eine gewisse Rücklage zu bilden, um in Notfällen z.B. bei einem Schaden an den Folientunneln oder dem Transporter handlungsfähig zu sein. 

Perspektiven

Das Grüne Zebra ist als ein von seinen Mitgliedern getragener Betrieb auf Euch als Anteilsnehmer*innen angewiesen. Ohne Gemüse-essende Mitglieder, keine Solawi. Deshalb beginnt jeden Herbst die etwas bange Zeit, ob sich für die kommende Saison wieder genügend Mitglieder finden, die wir mit Gemüse versorgen können und die solidarisch ihren Beitrag dazu leisten. Nur so können wir Leute anstellen und den Hof nicht nur am Laufen halten, sondern auch im kleinen Maß etwas ausbauen. Wir sind in erster Linie an ökologischem Landbau und kooperativer Arbeit interessiert – Werbung und Marketing liegt uns nicht von Natur aus; sonst wären wir wahrscheinlich eher bei einer Biosupermarktkette gelandet als in einem selbstverwaltet arbeitenden Gärtnereibetrieb. Dennoch wollen wir die frohe Kunde vom Biogemüse aus Riede an möglichst viele Menschen bringen. Und hier kommt Ihr ins Spiel: Wir möchten Euch bitten, uns zu helfen, neue Mitglieder zu finden. Seid Ihr zufrieden mit dem Zebra?! Sagt es weiter! Teilt gerne unsere Beiträge auf Instagram, in Telegramgruppen oder einfach und vielleicht am besten im persönlichen Gespräch.

Noch bei einer weiteren Sachen würden wir uns über Eure Unterstützung freuen: Eines unserer Depots im Viertel soll in Zukunft wieder anders genutzt werden und wir suchen daher einen neuen Abholort im Ostertor. Kennt Ihr jemanden, mit einem gut zugänglichen Keller, einer leeren Garage, Platz im Laden? Meldet Euch gerne! Wichtig ist vor allem, dass der Ort eher schattig/kühl ist sowie dass eine Anlieferung ab Donnerstagmittag und Abholung bis mindestens Donnerstagsabend möglich ist. Alles Weitere können wir besprechen. Hinweise gerne an: mitglieder@das-gruene-zebra.de

Viel ist passiert 2024 – der sicher wichtigste Meilenstein war, dass wir nach einem Jahr intensiven Gesprächen und Überlegungen unsere Unterschrift unter den Pachtvertrag für den Hof in Riede und die Kernflächen setzen konnten. Viele Abläufe haben sich eingespielt, die Mitarbeiter*innen sind als Team noch weiter zusammengewachsen und eine Gruppe Ehrenamtlicher half regelmäßig mit. Wir alle waren etwas traurig und sehen einen wirklichen Verlust im Weggang unserer ehemaligen Kollegin Anna im Spätsommer, die beruflich andere Pläne umsetzen möchte. Wenn wir aber insgesamt darüber nachdenken, wie das Zebrajahr 2024 war, überwiegt bei uns die Dankbarkeit und das liegt nicht zuletzt an Euch, unseren Mitgliedern: Danke, dass Ihr dieses Jahr Teil des Grünen Zebras wart, uns in Wort und Tat motiviert habt. Unser Konzept des solidarischen Wirtschaftens lebt von Euch und auch wenn die wirtschaftliche und politische Großwetterlage schwieriger wird, seid Ihr es letztlich, die eine andere Art der Landwirtschaft möglich macht!

Termine, Aktionen, Mitarbeit

  • Erste Lieferung im neuen Jahr: Am 9. Januar 2025. Bis dahin sind zwei Wochen lieferfrei. 
  • Sonntag, 12. Januar 2025 Filmabend „Ente Teilen“ in Thedinghausen, zusammen mit Welcome Thedinghausen e.V., dem Buschhof und der Solawi Imhorst. Ab 17.00 Uhr im Haus auf der Wurth. Die Höfe stellen sich mit kleinen Infoständen vor, dann schauen wir gemeinsam den unterhaltsamen Film „Ernte teilen“ und abschließend gibt es Raum für Fragen & Austausch. Weitersagen! 
  • Dienstag, 14. Januar 2025 Filmabend „Ente Teilen“ in Bremen-Findorffab 19 Uhr in der Klimazone Findorff. Die Kolleg:innen vom Gärtnerhof Oldendorf und wir stellen sich mit kleinen Infoständen vor und auch hier abschließend gibt es Raum für Diskussion & Austausch. Gerne Weitersagen oder selbst kommen. 
  • Samstag 25., Januar findet unsere Mitgliederversammlung 2025 ab 14 Uhr in der Neuen Pop statt. Kommt gerne in die Friesenstraße, Bremen. Alle Mitglieder und Interesseierte sind eingeladen; die formale Einladung mit der Tagesordnung erhaltet Ihr separat per Mail.
  • Infoabend, Mittwoch, den 22. Januar 19:30 Uhr über zoom: Erzählt Euren Freund*innen und Bekannten, dass wir mehrere Infoveranstaltungen machen! Dort erklären wir unser Konzept der „Solidarische Landwirtschaft“, das Wichtigste zum Grünen Zebra und alles rund um die Mitgliedschaft.
  • Die Bietrunde für die Gartensaison 2025/26 findet am Samstag, den 22. Februar 2025 um 14h00 in der Neuen Pop in der Friesenstraße 16 – 19 in Bremen statt. Eine ausführlichere Einladung mit dem genauen Ablauf usw. wird im Januar separat per Mail versendet.
Wir wünschen Euch ruhige, friedliche Tage und einen guten Rutsch! 
Bis bald in 2025 und viele solidarische Grüße
Eure Zebras
Redaktion dieses Newsletters: Friedemann Wagner
Verantwortlich für den Inhalt im Sinne des Presserechts:
Das Grüne Zebra – Solidarische Landwirtschaft in Riede e.V.
Kaiserdamm 14a
27339 Riede

Hofpost #37: Fröhlich frostig in Richtung Winter

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,

in Riede ist der erste Schnee in diesem Winter gefallen und die ersten Frostnächte haben wir gut überstanden. Trotzdem beginnt nun die Zeit, in der es an vielen grauen Tagen auch recht kalt und ungemütlich draußen ist. Wir möchten an dieser Stelle einmal dem Team, allen Ehrenamtlichen und den Mitgliedern danken, die uns mit dicken Handschuhen ausgestattet auch bei diesem Wetter unterstützen und den Betrieb am Laufen halten! In diesem Newsletter erfahrt Ihr, was uns sonst gerade noch beschäftigt.

Neues vom Acker und Hofteam

Rechtzeitig, bevor es den ersten Bodenfrost und weiß verschneite Ackerflächen auf dem Hof zu sehen gab, haben wir die restliche Winterernte ins Lager gebracht. Wir freuen uns dieses Jahr ganz besonders über eine große Erntemenge an roter und bunter Bete und rekordgroßen Superschmelzkohlrabis. Zurück auf den Ackerflächen bleibt nun nur noch der Wirsing für die nächsten Wochen, dieses Jahr endlich wieder viel Grünkohl, Rosenkohl und ein paar leider etwas sehr schlanke Porreestangen.

Die Anzucht ist nun für den Rest des Jahres komplett leer, was uns für die Anwesenheit auf dem Hof etwas entlastet. Erst im Januar starten die neuen Aussaaten. Letzte Woche haben wir nun auch die letzten Sätze Postelein und Feldsalat für dieses Jahr in den Folientunneln gepflanzt. Dafür mussten zuvor die Sommerkulturen geräumt werden und so haben z.B. die Tomatenpflanzen den Wintersalaten Platz gemacht. Weitere große Räumungen von Aubergine und Paprika stehen noch an. Deshalb können wir uns auch im Winter nicht zurücklehnen, sondern machen den Hof winterfest, räumen auf, holen die Kulturschutznetze von den Äckern und beginnen mit der Baum- und Heckenpflege.

Ernteanteile & Gemüse

Passend zur Jahreszeit haben unsere Anteile nun schon einen winterlichen Anstrich. Wir versuchen, Euch weiterhin eine gute Mischung aus Frischem und Lagergemüse zusammenzustellen. Die dunkleren, kalten Tage sorgen aber dafür, dass Schnittsalate momentan kaum oder nur sehr langsam nachwachsen und deswegen die nächsten Wochen erstmal weniger werden. Auch die letzten Radicchios haben wir nun verteilt. Aber dafür könnt Ihr Euch noch auf roten und klassichen grünen Grünkohl, bunte Kürbisse und leckere Möhrchen etc. freuen. 

Danke an die fast 90 Mitglieder, die an unserer Gemüseumfrage teilgenommen haben. Dieses Feedback hilft uns sehr bei der Planung der kommenden Saison. Die wichtigsten Erkenntnisse, die wir daraus mitnehmen, möchten wir mit Euch an dieser Stelle teilen:
63 % der Teilnehmenden finden die Gemüsemenge über das Jahr verteilt genau richtig, die anderen finden den Anteil eher zu klein. Aus den diesjährigen Erkenntnissen werden wir Anpassungen fürs nächste Jahr vornehmen und hoffen bspw. durch eine bessere Kulturführung, passende Bewässerung, zielgerichteteres Hacken und Anpassen der Anbaumengen auf tendenziell höhere Erträge bei einigen Kulturen im kommenden Jahr. Ein paar besonders arbeitsintensive Kulturen werden wir weniger machen, sodass mehr Arbeit in andere wichtige Gemüsesorten fließen kann.
Den Monatsbeitrag von aktuell durchschnittlich 110 € finden drei Viertel der Befragten genau richtig, ein Viertel stuft ihn als zu hoch ein. Leider haben wir jedoch wenig Spielraum, unsere aktuellen Kosten zu senken, wenn wir bspw. weiterhin faire Gehälter und nicht lediglich den Mindestlohn zahlen möchten. Die Personalkosten machen bei uns aktuell rund zwei Drittel aus. Viele weitere Ausgaben steigen inflationsbedingt auch bei uns weiterhin an, weshalb wir leider den Richtwert für die kommende Saison auf voraussichtlich rund 111 € anpassen müssen. Auch wir bedauern das! Zu weiteren Details hierzu und dem Finanzplan 2025 werden wir Euch auf der Mitgliederversammlung am 25.01. informieren.
Allgemein freut es uns sehr, dass tatsächlich der Großteil von Euch mit der Menge vieler Gemüsesorten sehr zufrieden ist. Es ist manchmal nicht leicht, es allen recht zu machen. Einige von Euch mögen Rettich lieber als Mangold, die anderen andersherum, wieder andere weder noch… Deswegen schätzen wir sehr Eure durchschnittlich positive Rückmeldung zu Vielfalt und Anbaumenge. Jahreszeitliche Schwankungen können wir dabei leider nicht vermeiden! Auch wir hätten gerne größere Anteile im Frühjahr, doch das ist in unseren Breiten wirklich nicht einfach umsetzbar. Da stehen wir im Vergleich zu anderen Höfen mit unseren vielen Frühkulturen aus den Folientunneln noch gar nicht mal so schlecht da. Alternativ müssten wir zukaufen oder weitere Wochen ganz aussetzen.
Auffällig ist: Es gab diese Saison zu viel Chili und Palmkohl, davon wünscht sich die Mehrheit der Teilnehmenden weniger. Auch Rettich, Basilikum und Rübchen waren für manche Mitglieder eher zu viel im Anteil. Dies passen wir für die nächste Saison in der Anbauplanung an.
Top Favoriten in der Kategorie „Gerne mehr davon“ sind mit Abstand Brokkoli und Blumenkohl. Davon hatten wir bereits für dieses Jahr größere Mengen geplant, einzelne Sorten haben aber im Sommer keinen guten Ertrag gebracht. Daraus haben wir fürs nächste Jahr gelernt und passen Zeitpunkte, Sorten und Mengen an. Auch hoch im Kurs sind wie immer Gurke, Tomate und Möhre. Da dies sehr arbeitsaufwendige Kulturen sind und sehr viel einzelne Handgriffe oder stundenlange Jätearbeit erfordern, können wir hier die Anbaumenge jedoch nicht erhöhen. Wir versuchen stattdessen Ertragssteigerungen zukünftig durch rechtzeitiges Jäten und eine gute Kulturführung zu erreichen. Viele Mitglieder wünschen sich zudem mehr Kartoffeln. Dies sehen wir ganz genauso – 2025 war kein gutes Kartoffeljahr (wie schon in vorherigen Newslettern beschrieben) und wir halten die wenige Ernte momentan noch für den Winter zurück. Also auf ein Neues im nächsten Jahr!

Verein & Organisatorisches

Die Anmeldung für die kommende Saison ist ab jetzt geöffnet! Tragt Euch gerne in dieser Umfrage ein, wenn Ihr verbindlich ab März 2025 für die nächste Saison Euer Gemüse vom Zebra beziehen möchtet. Wenn Ihr noch unsicher seid oder Fragen habt, schreibt uns gerne vorher eine Mail an mitglieder@das-gruene-zebra.de.

Da uns jedes Jahr leider auch ein paar Mitglieder verlassen oder weiterziehen, läuft nun auch wieder die Suche nach neuen Mitgliedern an. Wir haben für die kommende Saison freie Plätze! Sagt das gerne weiter und helft mit, dass wir möglichst vollständig und damit finanzstark in die neue Saison starten können. Unseren aktuellen Flyer, den Ihr sehr gerne teilen könnt, findet Ihr hier.

Wir haben weiterhin eine offene Stelle im Gärtner*innen-Team ab der nächsten Saison zu besetzen. Erste Bewerbungsgespräche sind bereits gelaufen, bisher haben wir aber noch keine Person gefunden, die gut zu uns und dem ausgeschriebenen Profil passt. Wenn Ihr noch passende Menschen kennt, teilt gerne unsere Ausschreibung hier.

Danke auch an die Personal AG, die momentan Personalgespräch mit den Mitarbeiter*innen führt und wichtige Orgaarbeit im Hintergrund macht. Als Unterstützung hierfür sowie für weitere Personalangelegenheiten wie Einstellungen, Verträge, Absprachen mit der Lohnbuchhaltung etc. sucht die AG dringend Unterstützung! Wenn Ihr Euch das vorstellen könnt, meldet Euch sehr gerne unter personal@das-gruene-zebra.de 

Momentan laufen bereits viele weitere Prozesse zur Vorbereitung der neuen Saison. So planen wir gerade die Mitgliederversammlung und die Bietrunde im neuen Jahr, Öffentlichkeitsarbeit, Finanzplan und Anbauplanung sind in vollem Gange. Auch zu diesen Themen sind die AGs Mitgliederverwaltung und Öffentlichkeitsarbeit dringend auf weitere Mitglieder angewiesen! Wenn Ihr ein bisschen zu wichtiger Arbeit am Schreibtisch statt auf dem  Acker beitragen könnt, schreibt uns am besten unter mitglieder@das-gruene-zebra.de.

Perspektiven

Letzte Woche hat die jährliche Ökokontrolle bei uns in Riede stattgefunden. Wir werden einmal im Jahr von der Kontrollgesellschaft Ökologischer Landbau einer umfangreichen Prüfung unterzogen, um weiterhin eine Biozertifizierung nach EU-Ökoverordnung zu erhalten. Dies ermöglicht uns, die EU-Agrarförderung für Ökolandbau zu beantragen. Gleichzeitig stellen wir Euch damit sicher, dass wir nur ökologisch zugelassenes Saatgut, Pflanzen und Dünger auf unserem Acker verwenden. 

Die Winterzeit ist auch immer ein Anlass für Reparaturen und der Verbesserung der Infrastruktur auf dem Hof. So werden nun in der Anzucht Stück für Stück die Heiztische fest verkabelt und an den neuen Sicherungskasten dort angeschlossen. Ein wichtiger Schritt, um fliegende Kabel und Sicherungen zu vermeiden. Der große Sturm vor wenigen Tagen hat leider auch Spuren bei uns auf dem Hof hinterlassen und wir müssen erneut einen Folientunnel reparieren, bei dem Teile der Folien kaputt gerissen sind.

Außerdem kümmern wir uns gerade um Nachbesserungen unseres Bewässerungssystems und denken auch über eine zweite Pumpe für die neu erschlossene Ackerfläche jenseits der Straße nach, die wir nach wie vor Weide 1 nennen, in Erinnerung an die Tiere, die hier einmal grasten. Letzte Woche wurde hier noch ein Winterroggen als Gründüngung eingesät und nächstes Jahr möchten wir auf einem Teil des neuen Ackers auch Kohl anbauen. So können wir dem oft sehr feuchten Hauptstück ein Jahr Pause gönnen, müssen aber mehr Wasser auf die Flächen weiter entfernt bringen. 

Termine, Aktionen, Mitarbeit

  • Obstbaumschnittkurs am Samstag, 07.12.2024 von 9h00 (!) – 16h00: 
    Damit es in den nächsten Jahren weiter leckere Äpfel in den Anteilen gibt, müssen die zahlreichen Obstbäume auf dem Gelände geschnitten werden. Wenn Ihr schon immer mal wissen wolltet, wie das geht, kommt an diesem hoffentlich schönen Samstag im Dezember auf den Hof! Meldet Euch bitte an, damit wir besser planen können: mitglieder@das-gruene-zebra.de (Teilnahmegebühr 5 € in bar mitbringen).
  • Regulärer Aktionstag ebenfalls am Samstag, 07.12.2024 von 10h00 – 16h00: Je nach Wetter Geländepflege, Hof winterfest machen
  • Keine Lieferungen am 26.12.2024 sowie am 02.01.2025!
  • Aktionstag am Samstag, den 11.01.2025 von 10h00 – 16h00: Achtung, dies ist im Januar ausnahmsweise der zweite Samstag im Monat!
  • Mitgliederversammlung des Vereins (Teilnahme optional): Samstag, den 25.01.2025 ab 14h00 in der Neuen Pop in der Friesenstraße 16-19 in Bremen
  • Bietrunde für die neue Saison (Teilnahme in Präsenz oder online erforderlich): Samstag, den 22.02.2025 ab 14h00 in der Neuen Pop in der Friesenstraße 16-19 in Bremen. Die Anmeldung startet ab jetzt: Ihr könnt Euch hier eintragen.

Kommt gut durch die dunkle Jahreszeit und wir freuen uns, Euch auf mal wieder auf dem Hof zu sehen!

Solidarische Grüße

Eure Zebras

Redaktion dieses Newsletters: Josephine Wohlrab
Verantwortlich für den Inhalt im Sinne des Presserechts:
Das Grüne Zebra – Solidarische Landwirtschaft in Riede e.V.
Kaiserdamm 14a
27339 Riede

Hofpost #36: Das Gemüse wird gebeten, sich ins Winterlager zu begeben

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,

Alle reden übers Wetter – wir auch: Herzlich willkommen zur Oktober-Hofpos! Wie so oft bei Gesprächseinstiegen in den hiesigen Gefilden: Reden wir übers Wetter! Wir merken: Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da. Glücklicherweise ist uns der Herbst gnädig und überrascht uns eher mit güldenem Wetter und Wärmephasen, als mit unvorhergesehenen Frostnächten oder Dauerregen. Naturgemäß ist diese Phase der Gartensaison von sehr viel zusätzlicher Erntearbeit in einem Zeitfenster von etwa 2 Monaten geprägt, was durch das milde Wetter erleichtert wird und uns nicht in zusätzlichen Zeitdruck schlittern lässt.

Neues vom Acker

Kartoffelernte erfolgreich – Ertrag bescheiden

In den letzten Wochen haben wir die warmen Sonnentagen zwischen den Regenphasen nutzen können und die Kartoffeln aus dem Boden geholt. Ohne die tatkräftige Unterstützung der vielen helfenden Hände, ob groß, ob klein, hätte es dieses Jahr mal wieder nicht geklappt, die Kartoffeln rechtzeitig aus dem Boden zu holen. Leider ist der Ertrag der Kartoffeln in diesem Jahr ziemlich schlecht gewesen und nur etwa 1/3 der Menge des letzten Jahres – das wird sich leider auch in den Winter-Anteilen widerspiegeln. Die Gründe hierfür liegen in der Krautfäule (ein Pilz der die Blätter befällt), die die Kartoffeln nach der hartnäckigen Regenphase im Sommer ereilt hat, was um so ärgerlicher war, da die Kartoffeln sehr gut gestartet waren und auch der Kartoffelkäferdruck durch rechtzeitiges Absammeln deutlich geringer war, als letztes Jahr. Gegen die Krautfäule lässt sich im Ökolandbau Kupfer spritzen. Aber Schwermetalle auf unsere Äcker zu sprühen kommt für uns nicht in Frage. 

Winterlager wächst und wächst

Ansonsten füllen wir peu à peu die Lager im Haus und im Keller. Die Steckrüben waren als erstes im Keller und die Zwiebeln sind unters Dach gewandert. Durch das stete Ausmisten und Aufräumen des Hauses haben wir nun viel mehr Platz für die Lagerboxen, in die schon die ersten Hokkaido, Table-Queen und Rondini-Kürbisse gewandert sind. Der Weißkohl und der Rotkohl ist ebenfalls schon in die Lagerboxen oben im Haus gewandert, um ihn vor dem Platzen durch zu viel Regen und unvorhergesehene Frostnächte zu schützen. Als nächstes sind die letzten Kürbisse (Butternut und Sweet Dumping) dran, den Gang ins Haus anzutreten. Gleichzeitig beginnt nun die Kohlrabi, Möhren-, Pastinaken- und Bete-Ernte fürs Lager. Also: Es ist noch viel zu tun, damit wir einigermaßen Sicher in den kommenden Winter gehen können.

Erste Ernterückblicke – Rekordzahlen in den Folientunneln

Rückblickend lässt sich jetzt schon – neben dem dicken Minus bei den Kartoffeln – sagen, dass dieses Jahr auch ein Jahr der Zebra-Ernte-Rekorde ist. Speziell die Kulturen in den Folientunneln haben sich dieses Jahr sehr gut gemacht. Beispielsweise haben wir jetzt schon knapp 1000 Paprikas mehr ernten und in die Anteile machen können, als letztes Jahr – und die Paprikas stehen immer noch sehr gut dar, es kommt also noch mehr. Auch die Auberginen sind dieses Jahr schöner und größer geworden und auch die Anzahl der Auberginen ist mehr als letztes Jahr – obwohl die Anbaufläche dieses Jahr geringer war. Auch wenn die Gurken gerne noch länger hätten durchhalten können, so ist auch hier der Ertrag um ca. 1000 Stück höher als letztes Jahr und die Tomaten haben sich ebenfalls sehr gut gemacht, wenn auch dieses Jahr weniger Cocktail-Tomaten bei rumgekommen sind. Dafür gab es dieses Jahr mehr Fleischtomaten im Anteil, als letztes Jahr. Und bei den Chilis gibt es einen unerwarteten Hinschmecker: Erste Hintergrundgespräche handeln die New Mexico Suave als Geheimfavoriten für das Zebra-Super-Food des Jahres. Eine solch blumige Chili, die in Aussehen und Geschmack an eine todesscharf-vernichtende Habanero erinnert, aber so gut wie garnicht scharf und trotzdem so geschmacksintensiv ist – welch kulinarische Entdeckung! Achja, und wer hätte gedacht, dass wir dieses Jahr über 100 Kilogramm Basilikum ernten würden. Nicht auszumalen, was passieren würde, wenn einem die Basilikumblätter gesammelt auf den Fuß fallen würden.

Ernteanteile & Gemüse

Ernteanteil-Großwetterlage

Wie ihr sicherlich schon gemerkt habt, verändern sich die Anteile grade. Es ist immer weniger Fruchtgemüse (Tomaten, Auberginen und demnächst Paprika) im Anteil. Das liegt daran, dass wir die Folientunnel nicht extra heizen und die Pflanzen langsam durch sind und für Winterkulturen wie Feldsalat oder andere Schnittsalate platz machen müssen.  

Mehr Bitterstoffe für mitunter bittere Zeiten!

Dafür fängt jetzt die Kohlzeit an – wenn auch noch mit einer vorgelagerten Zichorien-Phase. Sprich, Endivien, Puntarella und Raddiccio bereichern die Anteile derzeit noch zusätzlich. Diese Gewächse sind – wie der Catalogna aus dem Frühsommer – besonders wegen ihrer Bitterstoffe geschätzt und geben unserer Küche im bremischen einen Hauch von italienischer Kulinarik. Falls noch nicht im Anteil gehabt: Freut euch auf die Puntarella-Pasta oder Radicchio-Risotto! 

Außerdem geht jetzt die Zeit los, in der wir die Zwiebeln und die Kürbisse in die Anteile machen werden. Und was letztes Jahr der Mangold war (ja, leider haben die Rehe auch richtig Hunger auf Mangold gehabt dieses Jahr), ist dieses Jahr der Palmkohl. Solange wir frostfreie Nächte haben, wird es zweiwöchentlich etwa 0,5 kg Palmkohl geben. Tauscht gerne in den Depotgruppen eure liebsten Palmkohlrezepte aus – auch hier sind Köstlichkeiten mit wenig Aufwand und Zutaten nicht weit. 

Äpfel – Fest und Flüssig

Das Ernteteam hat sich dieses Jahr bemüht immer Informationen zu den Äpfeln in den Anteilen zu schreiben. Da mitunter Pflückreife und Genussreife einige Wochen auseinander liegen, wir in Riede aber leider keine Lagermöglichkeiten haben, die den Äpfeln gerecht werden würden – und auch nicht durch das ausströmende Reifungs-Gas Ethylen die anderen Lagerkulturen schneller reifen lassen würden – haben wir uns entschlossen, dass der Reifeprozess in die Haushalte der Anteilsbeziehenden ausgelagert wird. Wir hoffen, dass das gut geklappt hat und die Äpfel köstlich geschmeckt haben. Die letzten Äpfel sind nämlich jetzt vom Baum geerntet. 

Außerdem haben wir dieses Jahr wieder eine Runde Apfelsaft für alle Anteile aus den Äpfeln vom Hof beim befreundeten Hof Finkenburg gemostet. Erste Zungen schmecken und sagen, dass der Most dieses Jahr wieder sehr gut schmeckt. Ein bisschen Gedulden müssen sich die Mitglieder aber noch. Wir halten den Saft für die Zeit im Jahr vor, wo es nicht so viel Frisches aus den Folientunneln gibt. So machen wir die Äpfel von heute haltbar für die Zeit, in der es nicht so viel gibt, wie sonst. Ein fetter Dank geht raus an alle, die sich dieses Jahr um die Bäume und Baumpflege, sowie das Auflesen von Fallobst und die Ernte aus dem Baum gekümmert haben.

Verein & Organisatorisches

Personelle Veränderungen

Durch den Weggang von Anna waren wöchentlich 30 Stunden in Riede unbesetzt, die aber unbedingt gearbeitet werden mussten und nicht vom Rest des Teams um Josepine, Milan und Henri zu stemmen waren. Deswegen haben Johanna und Isabel in August und September die Stunden übernommen und tatkräftig bei der Arbeit auf dem Hof mitgewirkt. Die Personal AG und das gesamte Zebra bedankt sich ganz herzlich bei den beiden, dass sie so kurzfristig eingesprungen sind. Seit Mitte Oktober begrüßt das Zebra nun Lilli, die einen Großteil der Stunden zunächst erstmal bis März übernimmt und im ständigen Gartenteam mit dem Zebra durch den Winter geht.

Der Zebra e.V. investiert in die betriebliche Zukunft

Der Verein hat eine Investition getätigt und einen Vollroder für die Kartoffel und Zwiebelernte angeschafft. Mit dem Schwingroder den wir vom Gärtnerhof Riede von Ulli und Gundel übernommen haben, wurden die gerodeten Kartoffeln bisher auf dem Boden abgelegt. Zu den Rodetagen waren wir daher auf sehr viele helfende Hände angewiesen, die die Kartoffeln vom Boden aufgelesen haben. Mit dem sehr gut erhaltenen Samro Roder der Firma Niemeyer haben wir jetzt die Möglichkeit mit nur 4 bis 5 Menschen die Kartoffeln aus dem Boden zu holen, wenn die Wetterbedingungen dies zulassen. Da dies auch gerne mal unter der Woche sein kann und ein Kartoffelernteaktionstag manchmal nicht zwei bis drei Wochen vorher planbar und kommunizierbar ist, hilft der neue Roder dabei, die Kartoffeln aus der Erde zu holen, wenn es am sinnvollsten ist. Außerdem erleichtert und beschleunigt er die Arbeit ungemein. Das sehr zeitaufwändige sortieren nach Qualität und Größe, sowie das Absacken und der Abtransport vom Acker kann jetzt am Förderband und im Sitzen geschehen. 

Nun stellt sich die Frage: Ist denn damit die mitunter auch sehr schöne Atmosphäre beim Kartoffelerntetag mit zahlreichen Mitgliedern dahin? Können die Zebra-Kinder nicht mehr in der Erde nach Kartoffeln suchen? Keine Sorge! Es wird weiterhin die Nachlese nach kleinen Kartoffeln und Fehlgängern auf dem Acker geben, wo die Hände in der Erde wühlen können. Außerdem gibt es zu der Zeit auch viele andere Kulturen, wie zum Beispiel Kürbisse, die geerntet werden können und nicht minder viel Spaß machen. 

Neben dem Kartoffelroder sind noch weitere Investitionen in diesem Jahr geplant. So wollen wir uns einen Wendepflug anschaffen, der es uns ermöglicht, ab der kommenden Saison die zu pflügenden Äcker deutlich schneller zu pflügen. Dies wird unter anderem auch nötig, weil wir die ehemalige Weide 1 (auf der früher Pferde und Kühe standen) zu einem weiteren Acker umgestaltet haben. Da sich die Pachtverhältnisse geklärt haben, können wir nun davon ausgehen, dass uns diese Fläche in den kommenden Jahren zur Nutzung zur Verfügung steht. Das erleichtert uns das Fruchtfolgenmanagement sehr und entlastet die bestehenden Flächen.

Perspektiven

Jetzt ist die Zeit in der das Zebra die Grundlagen für die kommende Saison legt. Es wird demnächst die jährliche Gemüseumfrage geben, in der Ihr Mitglieder ein Feedback für die laufende Saison und Wünsche für die kommende Saison äußern könnt. Die Ergebnisse werden nach Möglichkeit in der Anbauplanung für die kommende Saison einfließen.

Außerdem stellt sich das Zebra auch finanziell für das kommende Jahr solide auf. Wir ermitteln derzeit im Plenum und in den Arbeitsgruppen die finanziellen Bedarfe und entwerfen anhand derer den Finanzplan 2025. Dieser Plan ist die Grundlage für den Richtwert mit dem in die kommende Bietrunde im neuen Jahr gegangen wird. (Der Richtwert ist der durchschnittliche Wert, der ermittelt wird, um abzubilden, wieviel ein Anteil durchschnittlich kosten müsste, um das Zebra finanziell nachhaltig betreiben zu können. Menschen können und sollen mehr als den Richtwert bieten, wenn sie wollen oder können, und Menschen können aber auch weniger bieten, wenn sie nicht mehr bieten wollen oder können als den Richtwert = Solidarität.)

Die genauen Termine für die Jahreshauptversammlung des Vereins und der Bietrunde stehen noch nicht fest. Sie werden aber wieder wie dieses Jahr Ende Januar und Anfang/Mitte Februar liegen und wir werden sie über alle uns zur Verfügung stehende Kanäle verbreiten.

Solltet ihr Freunde und Bekannte haben, die dieses Jahr keinen Anteil bekommen haben, aber gerne ab kommenden März dabei sein wollen – sie können sich gerne beim Zebra melden und sich auf die Warteliste setzen lassen. Erfahrungsgemäß sollte es zum Anfang der neuen Saison gut möglich sein, neu einzusteigen und an der Bietrunde teilzunehmen.

Termine, Aktionen, Mitarbeit

  • Gerade gibt es immer was nettes zu tun: Kommt also immer gerne auf den Hof und helft bei der Ernte fürs Lager mit. Unter der Woche ist immer jemand bis 17:00 auf dem Hof und kann euch zeigen wie es geht. Und wer an einem Wochenendtag kommen will, kann sich gerne per Mail (oder per Telegramgruppe) melden. 
  • Der nächste Aktionstag ist am 02. November: Wir starten um 10:00 und kümmern uns um die Ernte der Lagerkulturen, wie Möhre oder Pastinake
  • Denkt an ackertaugliche Schuhe und wettergerechte Kleidung, sowie Proviant fürs Mittagessen wenn ihr auf den Hof kommt.

Wenn Ihr bis hierher gelesen habt, wisst Ihr jetzt wirklich viel über die aktuelle Lage auf dem Hof. Wir hoffen, euch hat die Lektüre gefallen!

Bis bald und viele Grüße

Eure Zebras

Redaktion dieses Newsletters: Henri Möllers
Verantwortlich für den Inhalt im Sinne des Presserechts:
Das Grüne Zebra – Solidarische Landwirtschaft in Riede e.V.
Kaiserdamm 14a
27339 Riede

HOFPOST #35: Vor dem Herbst

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,

Wenn Ihr diesen Newsletter lest, klingt das Zebra-Sommerfest des vergangenen Wochenendes noch nach. Trotz der befürchteten vorherbstlichen Wetterlage haben wir einen sonnigen Tag erwischt und mit Euch ein sehr rundes Fest gefeiert. Mit einem kunterbunten Programm von Imkerei- und Hofführungen, Kindertheater, über Akro-Yoga, einer Einführung in den regionalen Ökolandbau und Infos zur Imkerei und Pilzzucht in der Jurte war viel geboten. Abends hatte eine neue Folkrock Band Gota Guaya bei uns Premiere und DJs hielten eine standhaft tanzende Crowd bis morgens auf den Beinen.

Auf dem Hof werden nun die Herbstkulturen vorbereitet und die Anzucht für die kühleren Monate hat begonnen. Die gärtnerische, inhaltliche und finanzielle Planung für das kommende Jahr beginnt. Wir geben Euch in diesem Newsletter ein kleines Update, wie es im Herbst auf dem Acker und den vielen Aspekten des Zebras so weiter geht.

Neues vom Acker und Hofteam

Während in den letzten Monaten auf den Flächen das große Thema hacken und jäten war, geht nun die Arbeitskraft ins Ernten. In den Folientunneln werden die Bohnen und Gurken nun abgeräumt, um Platz für die Winterkulturen zu schaffen. Die Indoor-Saison geht also los und nach und nach werden die Tunnel wieder bestückt: Feldsalat, Spinat und Asiasalate dort gepflanzt oder wie die „Überwinterungsmöhren“ direkt ausgesät. Wir freuen uns, dass wir durch unsere große Fläche unter Folie, genügend Platz haben, um die Paprika- und Auberginenkulturen gleichzeitig noch bis zum ersten Frost stehen lassen zu können.

Die Aussaaten in den letzten Wochen haben gut geklappt und auch die letzten Pflanzungen im Freiland liefen nach Plan. Nur vom schwarzen Rettich werden wir dieses Jahr deutlich weniger haben, weil die Aussaat weniger gut lief, doch der lila Rettich ist schon in der Erde. Anfang des Monats konnten wir Dank vieler motivierter Helfer*innen beim Aktionstag die diesjährige Zwiebelernte einfahren.

Die Anzucht ist mittlerweile mit den Wintersalaten voll belegt. Hier gibt es als kleine Neuerung nicht nur Wärme von unten, sondern auch Beschattung von oben: Mit einem sogenannten Schattiernetz konnten wir während der heißen Tage Ende August die Temperatur in der Anzucht um bis zu 10 Grad senken. Da mittlerweile aber auch die Sonnenstunden weniger werden, ist das Netz nun wieder abgebaut und wird dann den Aussaaten im nächsten Sommer wieder eine kühlere Umgebung verschaffen.

Die Böden in Riede waren in diesem Früh- und Spätsommer durch die vielen Niederschläge ungewöhnlich feucht, was dazu führte, dass etliche Zwiebeln schon im Boden faulten, wir viel Ausschuss hatten und jetzt die Ernte gut getrocknet werden muss. Aus diesem Grund möchten wir die Kartoffelernte bald einfahren. Wir laden Euch deshalb zu jeweils einem Kartoffel- und Kürbis-Aktionstag am Samstag, den 28. September und nochmals am Samstag, den 5. Oktober 2024 in Riede ein! Buddelt und erntet mit uns!

Ernteanteile & Gemüse

Die Listen in den Depots sind lang und das Gemüse noch sehr vielfältig. Langsam werden jedoch die Zucchini kleiner und die regelmäßige Tomatenlieferung wird auch zu Ende gehen. Der Herbst ist üppig und die Herbsternte beginnt. In den kommenden Wochen werden vor allem Lagerkulturen geerntet. Die Zwiebeln sind bereits eingelagert, die Kartoffeln werden bald aus dem Boden geholt und ebenso werden wir mit hoffentlich vielen Hände die Kürbisse, Möhren, Pastinaken, roten Beten und Kopfkohle vom Acker in die Lagerboxen verfrachten. 

Zwischen unseren Äckern liegen unsere Streuobstwiesen, deren Ertrag Ihr auch in den Anteilen findet. Nahezu jede Woche bekommt Ihr Äpfel von einem anderen Baum. Und da unser kleiner Schatz die vielen alten Kultursorten sind, laden wir Euch ein, Eure eigene geschmackliche Versuchsreihe zu starten. Die blumigen Namen der Sorten findet Ihr auf der Ernteliste.

In den kommenden Anteilen werdet Ihr erste Winterkulturen wie die Schnittsalate finden. Im Ernteanteil dieser Woche fandet Ihr bereits Rucola und bald kommen auch Endivie und Radicchio dazu. Die beliebte wie ernteaufwendige Physalis läuft auf ihre Hochphase zu. Auch hier schaffen wir, mehr zu ernten, wenn mehr Menschen auf den Hof zum Helfen kommen 😉

Die neuen und alten Depots funktionieren soweit ganz gut und für die kommende Saison planen wir mehr Depot-Vernetztungstreffen zum Beginn eines Gartenjahres.

Der Feiertag 3. Oktober fällt dieses Jahr auf einen Auslieferdonnerstag. Deshalb liefern wir in der ersten Oktoberwoche schon am Mittwoch, den 2. Oktober 2024 aus.

Verein & Organisatorisches

Mit etwas bangem Gefühl schaute die Festvorbereitungsgruppe auf die Wettervorhersage für das vergangene Wochenende – doch alles wurde gut. Am Samstag fand bei sonnig trockenem Wetter das quirlige Hoffest des Zebras statt. An allen Ecken des Geländes war etwas geboten: Neben dem obligatorischen Kaffee und Kuchen waren große Gruppen zur Hof- und Bienenführungen auf dem Gelände unterwegs. Lena und Debbi begeisterten mit ihrem Wetter-Theater eine große Schar an Zuschauenden, Kinder und Eltern hatten dieses Jahr eine eigene Spielecke und mit einer Akrobatik-Yoga Show wurde Mittags für gute Unterhaltung gesorgt.

Neu war dieses Jahr auch die Infojurte. In dem Pfadfinder*innen-Zelt stellten Armin, Katharina und Carolin in kurzen Inputs ein breites Themenspektrum von der Wasserproblematik, der Vernetzung des Ökolandbaus in der Region und Möglichkeiten der Selbstversorgung vor. Die spannenden Themen gaben viele Impulse die anschließenden vielfältigen Austausch mit dem Jurten Team aufgegriffen wurden. Abends spielten zwei Bands, wovon Gota Guaya ihre Bandpremiere bei uns feierte. Trotz abfallenderTemperaturen sorgten die Zeltsauna, die Feuertonne und drei DJs mit sehr tanzbaren Rhythmen noch für eine lange Nacht.

Anfang des Sommers fand sich eine Logogruppe zusammen, um dem Zebra ein 

prägnantes und wiedererkennbares Markenzeichen zu kreieren. Seit sich die ersten Menschen zur Unterstützung des damaligen Gärtnerhofes in Riede und zur Gründung einer Solawi zusammengefunden hatten, gab es viele Überlegungen, Geschmacksvorstellungen und Versionen eines Gruppensymbol bzw dann Vereinslogos. Deshalb freuen wir uns, dass sich nun erneut eine kleine Gruppe ganz unvoreingenommen an diese herausfordernde Aufgabe gewagt und mehrere spruchreife Vorschläge entwickelt hat. Vielleicht werden wir Euch das neue Outfit des Zebras noch im Herbst vorstellen können, möglicherweise aber auch erst zur Bietrunde im kommenden Jahr. Seid auf jeden Fall gespannt.

Im Winter plannen wir einen Filmabend mit der der Solawi-Erfahrungsbericht „Ernte teilen“. Wir planen einen Abend im Spätherbst oder WInter in Thedinghausen und informierne Euch sobald der Termin steht.

Anfang des Sommers fand sich eine Logogruppe zusammen, um dem Zebra ein 

prägnantes und wiedererkennbares Markenzeichen zu kreieren. Seit sich die ersten Menschen zur Unterstützung des damaligen Gärtnerhofes in Riede und zur Gründung einer Solawi zusammengefunden hatten, gab es viele Überlegungen, Geschmacksvorstellungen und Versionen eines Gruppensymbol bzw dann Vereinslogos. Deshalb freuen wir uns, dass sich nun erneut eine kleine Gruppe ganz unvoreingenommen an diese herausfordernde Aufgabe gewagt und mehrere spruchreife Vorschläge entwickelt hat. Vielleicht werden wir Euch das neue Outfit des Zebras noch im Herbst vorstellen können, möglicherweise aber auch erst zur Bietrunde im kommenden Jahr. Seid auf jeden Fall gespannt.

Im Winter plannen wir einen Filmabend mit der der Solawi-Erfahrungsbericht „Ernte teilen“. Wir planen einen Abend im Spätherbst oder WInter in Thedinghausen und informierne Euch sobald der Termin steht.

Perspektiven

Der Spätsommer ist auch immer die Zeit, in der das Mitarbeiter*innen-Team und die Aktiven in die Planung für das kommende Jahr einsteigen. Die großen Fragen, die wir jedes Jahr neu beantworten sind unter anderem: Wie viele Ernteanteile sind zu schaffen, was braucht es dafür an Arbeitskraft im Betrieb und auf dem Acker? Wie lässt sich die landwirtschaftliche Infrastruktur weiter verbessern? Wie geht es im Mitarbeiter*innen-Team weiter? Welche Perspektiven möchten die AGs im Verein entwickeln? Und es werden die finanziellen und sonstigen Ressoucen dafür geklärt. In Sachen Ökonomie des Vereins freuen wir uns, dieses Jahr nach unserem jetzigen Stand gut gewirtschaftet zu haben, da z.B. weniger Reperaturen als geplant anfielen und wir in kleinem Maße überlegen können, wo freies Geld einsetzten möchten. Möglicherweise werden künftig finanziellen Verpflichtungen aus der Anfangsphase etwas weniger, was Arbeitsbereichen auf dem Hof und im Verein zugute kommen kann. 

Wir nutzen die bald kommenden Wintermonate, um intensiv nach einer*m viertenMitarbeiter*in für das Hofteam zu suchenda wir in der ersten Ausschreibung noch keine passende Person gefunden haben und keine passende Person uns! Zur Entlastung wurden nun für zwei Monate Isabel und Johanna als Studentische Kräfte angestellt. Da beide schon zu den aktiven Mitgliedern gehörten, gestalteten sich die die Einarbeitung und Absprachen einfach.

Ab Oktober wird Lili zum Mitarbeiter:inneteam stoßen. Sie wird für ein halbes Jahr das Team verstärken und Isabel und Johanna ablösen. Lili absolviert derzeit die selbst organisierte Ausbildung zur Solawi-Gärtnerin des Solawi-Bundesnetzwerkes und bringt damit einen ganz wertvollen fachlichen Hintergrund mit ein. Sie kennt den Rieder Gärtnereihof durch ihre bisherige ehrenamtliche Mitarbeit gut und so freuen wir uns auf einen einfachen Übergang.

Termine, Aktionen, Mitarbeit

  • Spezial Kartoffel- und Kürbis-Aktionstag: Samstag, 28. September 2024, ab 10 Uhr
  • Ernte-Aktionstag: Samstag, 5. Oktober 2024 ab 10 Uhr

Denkt bei den Aktionstagen bitte an ackertaugliche Schuhe und Kleidung sowie Proviant fürs Mittagessen.

Vielleicht sehen wir uns zwischen Kartoffelsäcken und Kürbisen auf einem der Aktionstage auf dem Hof. Wir würden uns freuen!

Viele herbstliche Grüße

Eure Zebras

Redaktion dieses Newsletters: Friedemann Wagner

Hofpost #34: Veränderungen im Sommer

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,

während manche von Euch vielleicht auf große Sommerreisen gehen, fordert das Gemüse in Riede gerade jetzt besondere Aufmerksamkeit und Pflege vor Ort und auch mitten im Sommer müssen wir an den Winter denken. Dem gehen wir weiterhin mit großer Freude nach, auch wenn wir zur Zeit vor ein paar Herausforderungen gestellt sind und die Hitze das Arbeiten auf dem Acker und im Folientunnel nicht einfacher macht. Leider haben wir gerade personelle Veränderungen im Team und arbeiten momentan noch an Lösungen dafür. Doch wir sind zuversichtlich, dass wir die kommenden Monate gemeinsam trotzdem gut bewältigen. Wenn Ihr uns ein bisschen unter die Arme greifen möchtet und mal wieder Landluft schnuppern möchtet: Jede Hand zählt!

Neues vom Acker und Hofteam

In Riede ist die Sommerhitze angekommen! Wir haben die Infrastruktur für unsere Bewässerung mit Regnern oder Tropfschläuchen auf den Äckern wieder installiert und bemühen uns, in den trockenen Sommertagen permanent Wasser auf die Flächen zu bekommen. Ansonsten wären Neupflanzungen in der starken Sonne gar nicht möglich und auch die restlichen Kulturen brauchen jetzt ordentlich Wasser. Dem Zuckermais sieht man schon an, dass ihm warme Nächte und Bewässerung gut tun und auch unsere Winterkohlsorten sollen sich noch ordentlich vollsaugen und groß werden.

Weniger Regen und mehr Sonne haben uns in den letzten Wochen ermöglicht, endlich wieder effektiver zu hacken und Beikraut klein zu kriegen. Das war zu Anfang des feuchten Sommers viel schwieriger. Zudem haben wir weniger Pflanzdruck und dadurch mehr Zeit fürs Hacken, da praktisch alle Freilandkulturen mittlerweile auf dem Acker stehen. Für den Winterkohl und die rote Bete ist es allerhöchste Zeit, sie vom Kraut freizuhalten. Danke an alle, die am letzten Aktionstag hierbei mit unterstützt haben! Ein Ende ist jedoch noch nicht ganz in Sicht und es heißt weiter: Hacken, hacken, hacken!

In der Anzucht ist es in der vergangenen Zeit etwas ruhiger geworden. Doch in der letzten Woche haben wir die Aussaaten für die Wintersalate wie Rucola, Hirschhornwegerich und Spinat gestartet. Hier werden sich Stück für Stück die Jungpflanzentische wieder restlos füllen und wir haben viel vor, um Euch auch im Winter mit frischem Grün zu versorgen. Wenn im Herbst die Tage wieder kürzer werden, brauchen viele Kulturen einen langen Vorlauf und haben bis zur Ernte wieder längere Standzeiten. Deswegen haben wir erste Pflanzungen im Tunnel mit Lauchzwiebeln und Radicchio bereits abgeschlossen!

Gleichzeitig fließen gerade sehr viele Arbeitsstunden in die Erziehung der großen Fruchtkulturen in den Folientunneln. Tomate, Paprika und Aubergine müssen weiter angebunden, ausgegeizt und gepflegt werden, damit sie sich weiterhin so kräftig entwickeln und die Fruchtstände noch im Herbst abreifen. Auch dank des neuen Anzuchtsubstrats und des Einsatzes von Nützlingen haben wir dieses Jahr sehr gesunde und kräftige Pflanzen und z. B. noch kein großes Problem mit Spinnmilbe. Kommt gerne vorbei und schaut Euch die leuchtenden Früchte an den Auberginen- und Tomatenpflanzen an, die teilweise mittlerweile an die zwei-Meter-Drähte geklettert sind.

Einen wesentlichen Teil, warum unsere Sommerkulturen im Tunnel dieses Jahr so ertragreich ausfallen, verdanken wir Anna, die Anfang August nach anderthalb Jahren leider unsere Gärtnerei verlassen hat. Anna hat besonders viel Zeit und Liebe mit der Aussaat und Sortenwahl, dem Topfen und Pflanzen, dem Bewässern sowie dem Anbinden, Ausgeizen und Erziehen der Tomaten, Auberginen und Paprikas verbracht. Den großen Erfolg seht Ihr auf Eurem Küchentisch! Noch nie hatten wir vorher so zeitig im Jahr Fruchtgemüse, noch nie waren die Pflanzen so kräftig und die Früchte so groß. Wir danken Anna von ganzem Herzen für ihr großes Engagement, ihre vielen Gedanken zur Kulturführung, ihre hilfreichen Tipps und Erfahrungen nicht nur in den Folientunneln, sondern auch in den anderen Bereichen. Anna hat auch im letzten Winter einen großen Teil der anfallenden Arbeit vor Ort übernommen, was in der dunkleren Zeit nicht immer ganz einfach ist. Zudem hat sie im Team und mit den Ehrenamtlichen dank ihres großen Fachwissens viele Abläufe und Arbeitsschritte voranbringen können und war auch im Ernteteam eine wichtige Säule. Wir freuen uns, dass wir die vergangene Zeit gemeinsam verbringen konnten, dass sich das Zebra auch dank Anna weiter professionalisieren konnte und wünschen Anna für ihre berufliche und persönliche Zukunft alles Gute!

Ernteanteile & Gemüse

Häufig kommen wir momentan gar nicht dazu, genügend Zeit in die Pflege der Kulturen zu stecken, weil wir so lange mit der Ernte beschäftigt sind. Tomaten, Auberginen, Zucchini und Gurken werden alle zwei Tage beerntet, damit die Früchte nicht übermäßig groß werden oder platzen. Die Erntemengen im Sommer übersteigen die Kapazitäten am Erntedonnerstag um ein Vielfaches, sodass mittlerweile jeder Tag zum Vorerntetag geworden ist. Bohnen, Basilikum oder Cocktailtomaten sind dabei besonders zeitaufwendig, aber wir freuen uns, sie diese Saison in so großer Menge in die Anteile geben zu können, da wir sie geschmacklich sehr lieben.

Ihr habt merken können, dass wir uns mittlerweile in der Hochsaison für Tomate, Zucchini und Co. bewegen. Die Ernteanteile sind nun auch deutlich größer geworden und wir sind sehr zufrieden mit der Farbenpracht. Was mögt Ihr lieber? Unsere lila Bohnen, die runden Zucchini, die gestreiften Auberginen, den roten Basilikum oder die bunten Tomaten? Wir können uns da nicht entscheiden und bauen für Euch umso lieber eine große Vielfalt an! 

Den heiß geliebten Mangold findet Ihr dieses Jahr weniger in den Anteilen. Wir haben es einfach nicht geschafft, uns rechtzeitig um ihn zu kümmern und er steht in hohem Kraut versteckt. Da waren uns die Lagerkulturen einfach wichtiger. Liebhaber*innen können uns aber gerne einen Gefallen tun und den Mangold freikrauten, dann hätte er womöglich noch eine Chance 😉

Die Gurke ist durch die lange Feuchtigkeit mittlerweile stark von falschem Mehltau befallen. Auch den zweiten Satz hat es schon erwischt. Deswegen wir die Ernte nun schnell zurückgehen. Wir hoffen, Ihr könnt die letzten Früchte noch einmal besonders genießen.

Die Zwiebeln sind fertig! Sie sind dieses Jahr richtig schön geworden und wir werden sie zeitnah ernten und für den Winter trocknen. Ihr müsst also noch ein bisschen Geduld haben, könnt Euch aber dann in der dunklen Jahreszeit umso mehr auf sie freuen.

Verein & Organisatorisches

Mit Annas Weggang entsteht erst einmal eine Leere, die wir nicht direkt füllen konnten. Unsere Stellenausschreibung hat leider noch nicht den erhofften Erfolg gebracht, da dies mitten in der Saison nicht so einfach ist. Wir werden daher versuchen, zum Jahresbeginn noch einmal neu auszuschreiben und dann eine Person mit Fachhintergrund und Erfahrung zu finden, die unser Team wieder vollständig macht. Bis dahin haben wir uns verschiedene Zwischenlösungen überlegt und werden drei Personen aus dem Zebrakollektiv als Unterstützung zeitweise einstellen. 

Da wegen Urlaubszeiten, Sommerarbeitsspitzen und dieser Lücke schnell gehandelt werden muss, führt das zu einigem Stress im Team sowie im ehrenamtlichen Kollektiv, aus dem bspw. unsere Personal AG ehrenamtlich die Neueinstellungen organisiert. Wir sind derzeit etwas unterbesetzt und schaffen nicht alles, was getan werden müsste. Wir freuen uns deswegen besonders, wenn Ihr Zeit findet, uns ein wenig mit unter die Arme zu greifen und akut zu unterstützen. Wir sind weiterhin jeden Tag in der Woche vor Ort, es kann also sowohl unter der Woche als auch an Aktionstagen oder am Wochenende mit angepackt werden und wir nehmen uns gerne Zeit, Euch Ernte, Hacken, Pflanzen oder Anbinden zu erklären. Gemeinsam werden wir gut durch die restliche Saison kommen!

Im Hintergrund setzen sich einzelne Personen aus dem Orgateam gerade fleißig mit alten Finanzen, Steuererklärungen, Anbauplanung und Flächenbelegung für den Winter, Berufsgenossenschaft, Versicherungen und Arbeitssicherheit auseinander. Auch wenn wir alle Zeit im Sommer eigentlich auf dem Acker benötigen, bleibt auch diese Schreibtischarbeit nicht aus und gehört (leider) zu einer eigenen Betriebsführung dazu.

Parallel arbeitet die Sommerfestcrew weiterhin fleißig an den Vorbereitungen für den 14. September. Wenn noch nicht geschehen, tragt Euch den Samstag schon einmal dick im Kalender ein!

Perspektiven

Wir haben zwei neue Depots! Da der Kinderkleidungsladen Tatams in der Lahnstraße dort leider schließt, haben wir uns als Ersatz nach neuen Abholorten in der Neustadt umgeschaut und sind zum Glück schnell fündig geworden.

Seit letzter Woche könnt Ihr unter anderem neu im Puramila in der Lahnstraße Euer Gemüse abholen. In dem kleinen Geschäft bietet Mila besondere Produkte von kleinen internationalen Hersteller*innen an, die alle aus Europa kommen und zu denen persönliche Kontakte bestehen. Unter anderem findet Ihr hier handgefertigte Keramik und Schmuck, Kleidung und Textilien, Kunsthandwerk sowie Wein, Öl und andere Gourmetprodukte aus Direktbezug. Weitere Infos findet Ihr hier: https://www.puramila.com.

Einen weiteren neuen Abholort konnten wir im HOF Buntentor e.V. einrichten. Dies ist ein selbstverwaltetes, mehrgenerationales Wohnprojekt in der Neustadt, das sich für den Erhalt von bezahlbarem Wohnraum, einem gemeinschaftlichen Wohnort und solidarischen Strukturen einsetzt. Aktuell arbeitet die Gemeinschaft gerade daran, mithilfe von Direktkrediten ihr Wohnhaus zu kaufen und vor dem Abriss zu schützen. Wir finden dies unterstützenswert und freuen uns, dort ein neues Depot anbieten zu können. Hier könnt Ihr nachlesen, was der aktuelle Stand des Projekts ist und Bilder sehen: https://www.hof-buntentor.de. Besonderer Dank geht auch an Henri, der in seiner Freizeit ein kleines Abholhäuschen hierfür zusammengezimmert hat und an Sina, die sehr viel Organisation im Hintergrund für die Depotwechsel gemacht hat!

Termine, Aktionen, Mitarbeit

  • Samstag, 7. September 2024 ab 10 Uhr: Nächster Aktionstag auf dem Hof und Vorbereitungen fürs Sommerfest
  • Samstag, 14. September 2024 ab 14 Uhr: Großes Hoffest in Riede mit Kaffee und Kuchen, Hofführungen, Musik, Kinderprogramm und Infos
  • Samstag, 5. Oktober 2024 ab 10 Uhr: Aktionstag mit voraussichtlicher Kartoffelernte (wenn das Wetter mitspielt)

Wir wünschen Euch weiterhin einen schönen Sommer und guten Appetit!

Solidarische Grüße

Eure Zebras

Redaktion dieses Newsletters: Josephine Wohlrab

HOFPOST #33: Dschungel in Riede

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,

es ist sieben Monate später, wir ernten die ersten Tomaten, Auberginen und Gurken, planen das Sommerfest und trotzdem konnten wir uns nur knapp davon abhalten, für diesen Newsletter den Titel der Hofpost „#29: It’s a Matsch“ zu recyceln – für einige Stellen auf dem Acker wäre er wieder und immer noch passend. Beschweren möchten wir uns darüber aber nicht: Auch wenn der Niederschlag einiges erschwert, können wir in Anbetracht dessen, wie stark andere Orte von den Wetterlagen getroffen wurden, dankbar sein, dass bei uns bisher keine Schäden entstanden sind. Mehr Regen bedeutet bei uns auch weniger Stromverbrauch (für die Pumpe) und wir sparen Zeit, die in trockenen Jahren für die Bewässerung der Felder drauf geht.

Neues vom Acker

Auf den Äckern (und drum herum) sprießt das Grün – dem Regen sei Dank. Während dadurch Teile des Geländes einen fast dschungelartigen Charakter annehmen, erschwert das nasse Wetter auf den Äckern die Bekämpfung von Beikraut, die ja auch in Jahren mit durchschnittlichem Niederschlag immer eine der großen Herausforderungen für uns ist. An vielen Tagen können wir die Äcker nicht mit dem Trecker befahren, obwohl dringend gehackt, gepflügt oder gepflanzt werden müsste. Während der Mai 2023 noch sehr trocken und warm war, regnete es 2024 sowohl im Mai als auch im Juni überdurchschnittlich viel. Im Optimalfall müssten sich bei diesen Bedingungen, sobald 2-3 trockene Tage anstehen, so viele Menschen wie möglich auf das Beikraut stürzen, um es nachhaltig im Zaum zu halten und zu hacken. Das ist in den bestehenden Arbeitsabläufen mit Wochenenden, Erntetagen, Krankheiten und Urlauben nicht immer möglich, sodass die teilweise kurzen trockenen Fenster nicht immer gut genutzt werden können. Manchmal aber schon, so sind z.B. die Zwiebeln gepflegt und haben Platz zum wachsen, einige Kohlsorten haben es da gerade schwerer, sich durchzusetzen. Bei den Lagermöhren sind auch dank des Aktionstags schon 2/3 gejätet, sodass auch da gute Entwicklungschancen bestehen.


Profiteure des Wetters waren die Folientunnel: Die Pflanzen sehen wunderbar aus und bekommen viel Aufmerksamkeit. Auberginen, Tomaten, Gurken und Paprika entwickeln sich prächtig. Aktuell sind noch nicht so viele Tomaten reif, dass alle Depots damit wöchentlich versorgt werden können, das wird in zwei Wochen aber schon anders aussehen. Wir haben die Zahl der Tomatenpflanzen im Vergleich zum letzten Jahr konstant gehalten, um weiterhin gut mit der Pflege, die. vor allem aus hochbinden und ausgeizen besteht, hinterherzukommen. Neu hinzugekommen sind fünf Sorten, für die wir das Saatgut zugekauft haben: Marglobe, Indigo Rose (abgebildet auf dem ersten Bild dieser Hofpost), Artisan Green Tiger, Donatellina und Citrina. Tomatenvielfalt ist uns ein Herzensanliegen und wir möchten immer mal wieder neue Sorten aufnehmen. 
Im Juni wurden außerdem fleißig Himbeeren geerntet und eingefroren, die in den nächsten Wochen zu Marmelade verkocht werden können. Auf den Äckern wachsen gerade außerdem neben Lagerkulturen wie Möhren, Pastinaken und roten Beten auch Kürbis, Mais und Physalis, die uns dann im Spätsommer erfreuen werden. 

Gestern war der Acker trocken genug, dass wir ihn mit dem Trecker befahren konnten. So ist endlich der Grünkohl in die Erde gekommen. Die Grünkohljungpflanzen sehen dieses Jahr viel besser aus als letzte Saison, in der wir ja leider keinen Grünkohl ernten konnten. Dank der neuen Anzuchternte hatten die Pflanzen jetzt aber einen fruchtbaren Start ins Leben und sind auch gut in der Zeit.

Ernteanteile & Gemüse

Eineinhalb Monate früher als im letzten Jahr konnten unsere Mitglieder dieses Jahr die ersten Auberginen in ihren Anteilen finden. Damit waren die Auberginen dieses Jahr früher dran als die Zucchinis. Wie geht denn das? Etwa so: Bei frostempfindlichen Kulturen warten wir in der Regel Mitte Mai ab, um zu pflanzen. Dann muss es aber schnell gehen und am besten soll alles gleichzeitig in die Folientunnel und auf die Felder: Auberginen, Paprika, Tomaten und Zucchini. „Alles gleichzeitig“ ist aber unmöglich, sodass wir priorisiert haben und dieses Jahr daher die Auberginen, die auch anders als die den Wetterbedingungen ausgesetzten Zucchini einen kuschligen Platz im Folientunnel haben, früher dran sind. Dank zusätzlicher Nützlinge und guten Vorbedingungen in der Anzucht waren auch bereits die Jungpflanzen besonders kräftig. 
Ansonsten kennt ihr das Spiel: In den Ernteanteilen wird es jetzt immer bunter und vielfältiger. Im Juni gibt es oft noch die paradoxe Situation, dass das Sommerwetter schon da ist, das Sommergemüse aber noch nicht, weil es dann doch mehrere Wochen braucht, um die Erntereife zu erreichen. Sommerkohl, Fruchtgemüse und weitere Lieblinge wie Bohnen werden ab nun aber stetig mehr werden.

Verein & Organisatorisches

Während wir auf individueller Ebene teilweise in Urlaubsstimmung sind, gibt es auf organisatorischer Ebene in diesem Sommer zwei große Themen. 
Wie wir schon in der letzten Hofpost erzählt haben, haben wir ab August eine Stelle neu zu besetzen. Dafür läuft gerade der Bewerbungsprozess und die ersten Gespräche und Termine zum Probearbeiten finden statt. Um diesen Prozess kümmert sich die Arbeitsgruppe Personal in enger Absprache mit dem Gärtner*innenteam. 
Außerdem ist die Sommerfest-Crew fleißig an den Planungen für den 14. September 2024. Weiterhin könnt Ihr Euch gerne bei info@das-gruene-zebra.de melden, wenn Ihr einen Programmpunkt beitragen möchtet.

Perspektiven

2023 sind (mindestens) zwei tolle Filme zum Thema Solawi erschienen: neben Ernte teilen auch „Das Kombinat“. Letzterer wurde (unseres Wissens nach) bisher nicht in Bremen gezeigt. In ihm wird die größte Solawi Deutschlands, dasKartoffelkombinat aus München, über die Jahre in ihrem Wachstumsprozess inklusive der Wachstumsschmerzen begleitet. Der Film kann jetzt gestreamt werden, wenn Euch das interessiert, findet Ihr den Film hier: https://vimeo.com/ondemand/daskombinat
Für den Film „Ente teilen“ organisierte der Gärtnerhof Oldendorf 2023 eine Bremenpremiere mit Fragerunde und Vorstellung oder verschiedenen Solawis aus Bremen und Umgebung organisiert, bei der wir auch dabei waren. 

Mehr Bewegtbild zum Thema Solawi gibt es bei butenunbinnen: In unter zwei Minuten wurde ein Blitzlicht auf die Themen, die wohl in vielen Solawis immer mitschwingen geworfen: Weltrettung, Freude an der Arbeit und Arbeitsbedingungen. Felix von einer befreundeten Solawi im Bremer Umland gibt einen spannenden Einblick in die Arbeit auf seinem Gemüsehof Lüninghausen. Nachzusehen hier:
https://www.butenunbinnen.de/videos/bremen-solawi-gemuese-anbau-solidarische-landwirtschaft-100.html

Wir selbst waren dann noch Gegenstand eines Artikels im Överblick, einem Kulturmagazin für den Landkreis Verden. Der Artikel über uns bildetet den Abschluss einer Reihe, in der die Solawis aus Verden porträtiert wurden. Wir von der Öffentlichkeits-AG konnten dem Överblick den Hof zeigen und haben über unsere Organisationsstrukturen, Mitarbeit auf dem Hof und die Bewirtschaftung des Betriebes gesprochen. Nachlesen könnt ihr das Ganze gerne hier: http://magazin.oeverblick.de/solidarische-landwirtschaft-5/

Termine, Aktionen, Mitarbeit

  • Der nächste Aktionstag findet am 03. August statt und startet wie immer um 10 Uhr
  • Das Zebra-Sommerfest findet am 14. September ab 14 Uhr statt. Save the date!

Wir wünschen Euch große Freude an der Farbenpracht der Tomaten und Auberginen und Guten Appetit mit den leckeren Früchten des Sommers! 

Bis bald und viele Grüße

Eure Zebras

Hofpost #32: Mairübchen im Juni

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,

Das Frühjahr in Riede war arbeitsintensiv und jetzt im Sommer wird es nicht weniger. Trotz dem zeitweise Ausfall von Pumpe und Trekker, läuft der Betrieb rund und Dank etlicher Aktionstage sind die meisten Sommerkulturen im Boden! In der kurzen erntefreien Zeit im März wurde viel auf dem Hof geschafft, neue Geräte konstruiert und alte landwirtschaftliche Geräte wieder rekonstruiert. 

Und dennoch bleibt alles anders und mit dem kommenden Herbst verändert sich das Team der hauptamtlichen angestellten Gärtner*innen. Wir machen uns auf die Suche nach einer*m neuen Kolleg*in für unser Mitarbeiter*innen-Team. Mehr dazu im Perspektiven Teil.

Schon den Frühling haben wir mit einem kleinen Hoffest begrüßt und im späten Sommer laden wir Euch wieder zum großen Zebra-Sommerfest am 14. September 2024 ein.

Viel ist passiert und das Wichtigste berichten wir Euch in den folgenden Absätzen.

Neues vom Acker

Das Frühjahr war ungewöhnlich nass und einige Flächen standen lang unter Wasser. Gerade auf dem Hauptstück verhinderte über Wochen die „große Pfütze“ die Bearbeitung mit Maschinen. Ein Stockentenpärchen war regelmäßig im temporären Teich zu Gast. Jetzt steht dort aber neben Knollensllerie diverser Kohl. In der dreiteiligen Fruchtfolge ist dieses Jahr die Hälfte des Kuhlmannacker mit Kartoffeln bestückt. Auf der anderen Hälfte wachsen Kohlrabi, Rettiche, Mangold und Salate heran. 

Auf dem Elmar-Acker wurden schon die Möhren und weiteres Wintergemüse gesetzt. Und das Hauptstück ist in dieser Saison der Kohlacker: Blumen-, Rosen- und Spitzkohl gedeihen hier.

Beim letzten Aktionstag wurden auf dem neu hinzugepachteten Brombeeracker durch viele motivierte Gärtner*innen, Reihen Kürbis und Zuchhini in den Boden gebracht. Mit den zusätzlichen Aktionstagen im Mai konnten wir dank Euch, der vielen engagierte Helfer*innen, etliche Kulturen pflanzen und haben die langen Häuser mit Auberginen und Tomaten bestückt. Vielen Dank an die – unterm Strich – über 100 Menschen, die an den Samstagen geholfen haben!

In unseren langen Häusern stehen jetzt die pflegeintensiven Kulturen: Tomaten, Auberginen und Gurken, sowie den Kohl, den ihr schon in den Anteilen hattet.

Der Betrieb auf dem Hof sorgte auch für Verschleiß und im Frühjahrs musste die wichtige Bewässerungspumpe durch eine Neue ersetzt werden. Der Traktor bekam ein neues Differntial für den Allradantrieb. 

In unseren Obstbäumen macht sich dieses Jahr die Gespinnstmotte (Yponomeutidae) breit. Insbesondere der Klimawandel fördert das Auftreten der Raupen, die sich durch die Blätter fressen und anschließend alle Baumbestandteile mit einem Gespinst überziehen. Wir hoffen auf die rund 80 natürlichen Gegenspielern, wie Schlupfwespen, Raubwanzen sowie einige Parasiten, die die Raupen auffressen.

Ernteanteile & Gemüse

Die Menschen des Ernteteams sind recht zufrieden mit unseren aktuellen Anteilen. Wir hoffen, Ihr auch. Es gibt nur wenige Kulturen, die uns dieses Jahr misslingen. Im Frühjahr schossen einige Gemüse-Kulturen, z.B. der Spitzkohl, den Ihr deswegen teilweise noch recht klein bekommen habt. Wir hatten aber auch einige Erfolgserkenntnisse wie eine warme Voranzucht beim Standensellerie, der uns dieses Jahr nicht in die Blüte gegangen, sondern besonders groß gewachsen ist. Unser Kräuterbeet-Streifen wurde im Frühjahr regelmäßig gehackt und nun hattet Ihr schon in der dritten Woche in Folge Oregano in den Anteilen. Wir empfehlen, die Pflanzen zu trocknen und sich einen kleinen Organo-Vorrat fürs Jahr anzulegen.

Wir möchten hier auf einen Umstand eingehen, der viel mit der Logistik, aber auch mit dem Prinzip Solawi zu tun hat: bei manchem Gemüse unterscheiden sich die Mengen von Depots zu Depot für Euch. Zum Beispiel ernten wir nicht jede Woche ausreichend viel Zuckerschoten für alle Mitglieder. Deshalb bestücken wir die Depots abwechseln mit Schoten, um eine sinnvolle Menge auszuliefern und versuchen, möglichst alle fair zu versorgen. Auch reichte die Menge an Brokkoli nicht, die ganz großen Depots zu bestücken – aber auch hier kommen bald weitere Sätze vom Acker für alle. 

Das Zebra ist ein Mitmachprojekt, auch bei der Ernte! Wir freuen uns deswegen nach wie vor über helfende Hände. Das mühsame einzelne Pflücken von z.B. Zuckerschoten und später auch Physalis wäre ohne Eure Hilfe nicht machbar fürs Ernteteam!

Letztes Jahr habt Ihr Euch u.a. mehr Bohnen und Basilikum von unserer Solawi gewünscht. So ranken sich in den kleinen Häusern schon die Stangenbohnen an Bändern in die Höhe. Diese werdet Ihr in einigen Wochen auch im Anteil finden, genauso wie die benachbarte rote Bete und Genovese, Zitronen-, Thai- und Buschbasilikum. Dafür wird es dieses Jahr leider keine Kirschen geben; die Bäume sehen nicht gut aus. Wir hoffen dafür aber auf eine gute Ernte im Herbst. Apropos, bitte bringt die leeren Saftflaschen zurück ins Depot, damit wir Euch den neuen Saft im Herbst abfüllen können.

Wir sind optimistisch, dass wir in den kommenden Wochen ausfallsfrei liefern – alle Kulturen wachsen gut und bald kommen die ersten Zucchinis und Hauskulturen. Das ist aber auch stark davon abhängig, ob und wie gut weiterhin gehackt werden – das wirkt sich unmittelbar auf die Erntemenge aus. Diese Saison läuft die Ernte insgesamt schneller und koordinierter. Neben einem eingespielten Team, kamen logistische Verbesserungen wie unsere große Erntekarre, die Wege verkürzt und das handgebaute mobile Abtropfregal hinzu – all das erleichtert die Arbeitsabläufe.

Unsere Anteile brauchen Orte, an denen Ihr sie abholen könnt. Davon haben wir in der Neustadt gerade zu wenig und suchen nun nach einem geeignetem Laden oder einer Garage für ein Depot. Einigermaßen trocken und für Euch zugänglich sind die Anforderungen an den Ort. Wenn Ihr eine Idee oder direkt eine Räumlichkeit habt, meldet Euch sehr gerne bei der Mitglieder-AG (mitglieder@das-gruene-zebra.de).

Perspektiven

Was unsere Solawi von der traditionellen Landwirtschaft unterscheidet, ist auch, dass die Menschen in unserem Betrieb nicht ihr Leben lang an den Hof gebunden sind. Und so hat unsere Gärtnerin Anna entschieden, eine andere Richtung einzuschlagen und ab Mitte August 2024 etwas Neues anzufangen. Wir finden das sehr schade, sind etwas traurig und können gleichzeitig den Schritt nachvollziehen. Nun suchen wir eine*n Gärtner*in, um das selbstverwaltete Betriebsteam wieder zu komplettieren. Wenn Ihr Gärtner*innen oder Leute mit Agrarhintergrund in Eurem Freundes- und Bekanntenkreis habt, weißt sie bitte auf unsere Ausschreibung hin. Unsere Auschrreibung findet Ihr auf der ersten Seite der Zebra-Homepage. Wir suchen Verstärkung für 25-30 Stunden/Woche. Bei Fragen wendet Euch an unser Personalteam (personal@das-gruene-zebra.de).

Für den Übergang im Sommer klügelt das Hof-Team gerade ein Konzept aus, wie die Arbeit umgeschichtet und organisiert werden kann.

Im März stand über zwei Wochen ein großes Hof entrümpeln an. Viele kleine und große Überbleibsel aus dem 25 jährigen Hofbetrieb auf dem Gelände wurden verräumt oder entsorgt. Das Haus wurde weitgehend leer geräumt. Und beim diesjährigen „Großen Plenum“ werden wir unter anderem darüber beratschlagen, ob eine Nutzung über die Werkstatt und als Lagerort hinaus vom umgesetzt werden sollen und wie es in Sachen Kapazitäten dafür aussieht. 

Im Verein denken wir perspektivisch über die die Organisation der Solawi, das Plenum, das Hofteam und die AGs nach und wollen schauen, ob unsere Arbeitsformen noch zu der heutigen Situation in Betrieb und Verein passen. Werden unsere Arbeitsweisen und Verantwortlichkeiten dem alltäglichen Hofbetrieb noch gerecht, in dem wichtige Entscheidungen zügig getroffen werden sollten. In diesem Prozess sind wir noch sehr am Anfang und werden sehen, ob und in welche Richtungen Entwicklungen passieren werden.

Verein & Organisatorisches

Ein Highlight des Zebra-Jahres ist das Sommerfest im Spätsommer. Am 14. September 2024 laden wir Euch alle zu einem bunten Tag auf dem Hof. Save the Date!

Euch erwartet ein Kinderprogramm, Kurze Inputs rund um Natur und Landwirtschaft im Zelt, Führungen und natürlich Speis und Trank. Abends gibt es wieder Tanz vor dem Geräteschuppen mit einer Band und DJs. Viele helfende Hände bereiten das Fest vor und wenn auch Ihr Lust habt zum Beispiel einen Programmpunkt beizutragen, meldet Euch gerne bei info@das-gruene-zebra.de.

Einen Vorgeschmack auf das Sommerfest gab es bereits Ende April. Als das frische Grün durch brach und die Wiesen und Äcker den Winterschlaf endgültig abgeschüttelt hatten, luden wir zum Frühlingsfest ein. Rund 40 Mitglieder und Freunde erlebten einen schönen Nachmittag auf dem Hof mit Führungen, Kaffee und Kuchen und dem Highlight einer kleinen Einführung in den Obstbaumschnitt von Ulli Schmidt.

Know-how für den/die Hobbygärtner*in wurde auch beim Sensen-Workshop von unserem Mitgleid Olli im Mai weitergegeben und gleich vor Ort in Riede getestet. 

Auch als Träger eines landwirtschaftlichen Betriebs sind wir aktiver: Zum zweiten mal haben wir 2024 die EU-Agrarförderung für unsere Flächen beantragt und bekommen nun neben einer Flächenpauschale auch für den Erhalt unsere Knicks an den Ackerrändern und den von uns gewährleisteten Trinkwasserschutz dreistellige Förderbeträge. Zudem sind wir sehr froh, dass wir eine von Ulli Schmidt früher bewirtschaftete Fläche nahe dem Hof Imhorst erfolgreich zu Teilen an eine junge Landwirtin und eine Pferdehalterin verpachten konnten. 8km von unserem Hof entfernt, wäre eine Bewirtschaftung mit sehr viel Logistik verbunden und für freiwillig Helfende umständlich zu erreichen gewesen.

Termine & Aktionen

Kommenden Samstag, den 22. Juli 2024 veranstalten wir einen Hacktionstag: 9 Reihen Möhren a 90 Meter sollen in einem Trihacklon gejätete werden. Genug Strecke also, um die beste Hacktechnik heraus zu finden sowie weitere Wortwitze zu ersinnen. Auf das uns eine fette Möhrenernte beschert wird.

  • Hackaktionstag am Samstag, 22. Juni 2024, ab 10 Uhr
  • Aktionstag am 6. Juli 2024 ab 10 Uhr
  • Aktionstag, am 3. August 2024 ab 10 Uhr
  • Zebra-Sommerfest am 14. September 2024 ab 14 – Info-Programm Mittags und Bands und DJs abends.

Wir freuen uns auf den Sommer mit Euch, 

Bis bald und viele Grüße

Eure Zebras

Redaktion dieses Newsletters: Friedemann Wagner
Verantwortlich für den Inhalt im Sinne des Presserechts:
Das Grüne Zebra – Solidarische Landwirtschaft in Riede e.V.
Kaiserdamm 14a
27339 Riede

Hofpost #31: Schreibtisch Ade, Acker Juche!

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,

nach der Bietrunde und der Unterschrift des Pachtvertrags, über die wir im letzten Newsletter berichtet haben, fällt nun erstmal etwas Orgadruck vom Team ab. Insbesondere da wir mit dem Ausgang der Bietrunde im Großen und Ganzen zufrieden sein können: Nach aktuellem Stand wurden 122 Ernteanteile gezeichnet, womit wir nur noch knapp von unserem Zielwert von 130 Anteilen entfernt sind. Wie schön, dass Ihr alle dabei seid! Dafür wurde in den vergangenen Wochen geflyert, plakatiert, auf Instagram geworben und weitergesagt – ein großes DANKESCHÖN an alle, die dabei unterstützt haben! Und an alle, die noch keinen Anteil haben und diese Saison doch noch dabei sein wollen: Meldet Euch schnell! 

So kann sich der Fokus nun wieder mehr auf das Hofgeschehen legen. Und während in der Anzucht schon ordentlich ausgesät wurde, richtet sich der Blick mal nicht vorrangig auf das Gemüse, sondern auf das Drumherum: Die Geräte, das Gerümpel, kaputte Tunnel und das knarzende Tor. Näheres dazu und einen Rückblick auf die Bietrunde könnt Ihr in diesem Newsletter lesen.

Neues vom Acker und aus den Häusern

Der schönste Blick ist gerade der in die Anzucht. Er erinnert an den nahenden Frühling: Die Anzuchttische sind gut gefüllt und man findet dort neben verschiedenen Sorten Salat auch schon ziemlich große Kohlrabijungpflanzen, die bald ausgepflanzt werden. Ab dieser Woche starten auch die Aussaaten für Paprika, Auberginen und Tomaten. Es stellt sich jetzt eine Frage: Wohin mit den Jungpflanzen? Die Erde in den Folientunneln ist teilweise noch getränkt vom Regen der letzten Wochen, wobei – erstmal – zumindest die Pfützen abgetrocknet sind. In zwei Folientunneln konnte schon wieder langsam mit dem Pflanzen begonnen werden. Das Vorbereiten der weiteren Häuser ist aktuell aber leider nicht oder nur mit viel Krafteinsatz möglich, denn für die Motorfräse, mit der wir den Boden normalerweise bearbeiten und mit der wir den Dünger einarbeiten, ist es noch zu nass. Für diesen Fall haben wir im Februar eine neue Doppelgrabegabel angeschafft, die diese kräftezehrende Arbeit zumindest etwas erleichtert. 

Außerhalb der Tunnel steht auf den Äckern in nennenswerter Anzahl nur noch Lauch und um die Äcker herum natürlich die Obstbäume, die nun nach und nach beschnitten werden. Um die 60 Obstbäume möchten jedes Jahr gepflegt werden. Erfreulicherweise können sich für diese Aufgabe immer wieder ein paar mehr Leute aus unseren Reihen begeistern!

Ernteanteile & Gemüse 

Wie wir aus dem letzten Jahren wissen, wird es besonders im März schwer, die Anteile angemessen zu füllen. Die Lagerbestände nehmen ab und das frische Gemüse ist noch nicht in der Erde oder wächst langsam, da die Tage noch relativ kurz sind. Dazu kam dieses Jahr die starke Nässe, die Teile des eigentlich für Februar, März und April geplanten Salats unter Wasser gesetzt hat, sodass dieser nicht wachsen konnte oder komplett eingegangen ist. In den Kalenderwochen 8, 10 und 12 wird daher nicht geliefert und die Energie, die sonst in das Abpacken und Ausliefern fließt, wird sich in diesen Wochen an anderer Stelle entladen dürfen. Mehr dazu weiter unten!  

Eine schöne Besonderheit in den Winteranteilen war dieses Jahr die Pastinake, bei der wir – wenn es auch gerne noch mehr werden kann – von einer erfolgreicher Ernte sprechen würden. Die Pastinaken hatten eine gute Größe und waren schmackhaft und süß. Der Dauerbrenner schwarzer Rettich ist dagegen schon seit den Anfängen des Grünen Zebras in – da scheinen wir uns alle einig zu sein – mindestens ausreichender Menge regelmäßig in den Anteilen vertreten. In diesem Jahr wurden verstärkt Anstrengungen unternommen, ihn anzupreisen und in ein positives Licht zu rücken. So viele Ideen für schwarzen Rettich wie dieses Jahr gab es noch nie! Während einige trotzdem dabei bleiben, ihn traditionell in den Salat zu raspeln oder mit sehr viel Zucker zu Hustensaft zu verarbeiten, empfahlen andere eine Zubereitung mit Knoblauch, Ingwer und Sojasauce, als Bratlinge oder auch – diese innovative Idee wurde auf der Bietrunde präsentiert – geraspelt in einen Fladenbrotteig. Der schwarze Rettich weckt also eindeutig die Kreativität im Zebra und wir werden ihm daher auch in den kommenden Jahren treu bleiben.

Perspektiven

Mit dem Frühlingserwachen machen wir den Hof fit für die neue Saison. Hier wollen wir Euch einen Einblick geben, welche Bau- und Aufräumarbeiten für die lieferfreien Wochen geplant sind. Vielleicht ist da ja eine Aufgabe dabei, auf die Ihr richtig Lust habt? Dann kommt gerne vorbei und packt mit an! 

In der Woche vom 04.-10. März ist geplant, Reparaturen an einem Folienhaus durchzuführen. Die Folientunnel zeigen nach einer gewissen Zeit einfach Verschleißerscheinungen, bei denen die Folie rissig wird und ersetzt oder geklebt werden muss. Einer der Folientunnel wurde aber auch durch einen Sturm beschädigt und soll jetzt wieder in einen nutzbaren Zustand versetzt werden. An verschiedener Stelle geht es weiter: Die alten landwirtschaftlichen Geräte, die in den letzten Jahren eher zu dekorativen Zwecken dienten, und die überall auf dem Gelände verteilt stehen, sollen an einem sinnvollen Ort für den Abtransport gesammelt werden. Weiter geht auch das Projekt Werkstatt: Wir schaffen einen Ort für Reparaturen und ein Zuhause für unsere Werkzeuge – die Werkstatt im Häuschen. Wir tischlern und schweißen ein Regal für schwere Lasten und zimmern einen Unterbau für unsere Werkbank. Außerdem haben wir vor, die Kutsche im Schuppen freizulegen und für den Verkauf vorzubereiten. 

Zwei Wochen später steht für den Mittwoch (20.03.) der Bau einer Trasse für unser Erdkabel zur Anzucht auf dem Programm. So machen wir das anfällige Kabeltrommelensemble überflüssig. Eine historische Kartoffelsortiermaschine wollen wir zudem reaktivieren und den Betrieb testen. Am Donnerstag (21.03.) und wenn an anderen Tagen noch Luft ist, gibt es ausreichend Aufgaben der Kategorie „Vermischtes“: Aufräumarbeiten, das Eingangstor reparieren, Kabel vergraben, Brombeeren in Schach halten… Das Grand Finale ist dann für den Samstag geplant: Das Fachwerkhaus soll leergeräumt und sauber gemacht werden! Auf kaum etwas anderes haben wir so sehr hingefiebert. 

An allen diesen Tagen ist spätestens ab 9:30 Uhr eine Person von uns auf dem Hof, die einweisen kann und an allen Tagen sind weitere Hände gerne gesehen. In der Durchführung kann es bei dem Plan natürlich zu gewissen Abweichungen kommen. Wenn Ihr vorbeikommen und helfen möchtet, sagt gerne bevor Ihr kommt über die Depotgruppen oder per Mail Bescheid, dann können wir besser planen.

Verein & Organisatorisches

Zur Bietrunde waren im großen Saal der Musikschule Neue Pop die Bänke und Stühle voll besetzt. Der Check-in lief dieses Jahr ohne größere Wartezeiten ab, da wir dort mehr Helfer*innen sitzen hatten, mehr Papierkram im Voraus erledigt wurde und die Dokumente besser geordnet waren als im Vorjahr. 

Wie in der Einleitung erwähnt, wurden für die Saison ab März 2024 bisher 122 Ernteanteile vergeben. Es freut uns sehr, dass wir damit schon fast unser Ziel von 130 Anteilen erreicht haben! Der Großteil unserer Mitglieder war am 11. Februar 2024 in der Neuen Pop digital oder physisch anwesend und die meisten von Euch haben das digitale Biettool genutzt, das ein Zebra-Mitglied extra für diesen Anlass programmiert hatte. Dieses ersparte allen Anwesenden einiges an Zeit und Nerven, da der aufwendige Prozess, knapp 100 Zettel auszuzählen und händisch in eine Exceltabelle zu übertragen, deutlich verkürzt wurde. Trotzdem war genug Zeit, um ein bisschen in den Austausch über die Arbeit der Solawi zu treten. So konnten sich alle festen und einige der freiwilligen Mitarbeiter*innen vorstellen und Euch, die Ihr auf der Bietrunde wart, hoffentlich nochmal einen besseren Eindruck vermitteln, wer hinter dem Gemüse, dem Lenkrad des Transporters, der Hofpost, den E-Mails und Telegramnachrichten steckt. 

In der ersten Runde haben wir den Richtwert von 110 Euro um ein paar Euro verfehlt, sodass es zu einer zweiten Runde mit etwas höheren Geboten kam. Diese Runde war erfolgreich und die Bietrunde konnte beendet werden – die Basisfinanzierung des Hofes ist nun grundsätzlich gesichert und wir sind sehr erleichtert, dass wir mit Euch so gut aufgestellt in die neue Saison starten. Um alle geplanten Ausgaben zu realisieren und somit beste Arbeitsvoraussetzungen zu haben, ist es aber trotzdem sehr wichtig, dass die letzten Anteile zeitnah gezeichnet werden. Für Menschen, die erst nach der Bietrunde dazukommen, schlagen wir in der Regel mindestens den Richtwert als Festpreis vor. 

Darauffolgend wurden dann die Verträge, die nicht schon vor Ort unterzeichnet wurden, verschickt und diese sind nun fast alle auch schon wieder unterschrieben an uns zurückgekommen. Danach ist erstmal ein großer Teil der Schreibtischarbeit geschafft. 

Außerdem freut es uns, berichten zu können, dass sowohl in der Zeit der Bietrunde, als auch über das Jahr hinweg immer wieder neue Menschen dazukommen, die Lust haben, das Grüne Zebra mit ihrer Zeit zu unterstützen. Wichtig gegen Betriebsblindheit und zusammen macht es einfach mehr Spaß! 

Wir würden uns freuen, Euch nicht nur zu „Pflichtterminen“ wie der Bietrunde oder Arbeitseinsätzen zu sehen, sondern auch einen Anlass schaffen, den Hof für gemeinsame Erholung und Kennenlernen in entspannter Runde zu nutzen. Frische Luft für alle! Am 13. April 2024 möchten wir Euch daher auf den Hof zu einem Frühlingsausflug einladen. An diesem Termin sollen dann mal sowohl Orgaaufgaben, als auch das Gärtnern und Bauen im Hintergrund ruhen. 2022 gab es bereits einen kleinen Frühlings-Tag-des-Offenen-Hofes, der vielen noch positiv in Erinnerung geblieben ist. Nicht nur hatten wir Glück mit dem Wetter, konnten die ersten Blüten, Frühlingsgrün und neue Mitglieder begrüßen, sondern – auch wichtig – es war auch insgesamt wenig Aufwand. Bis auf ein paar Kuchen und ein paar Blumensträuße brauchte der Tag zum Gelingen nicht viel. Auf ein Neues also, haltet Euch den Nachmittag gerne schon mal frei!

Termine, Aktionen, Mitarbeit

  • Aktionstag am 02. März 2024 von 10-17 Uhr: Tunnelputzen, Acker aufräumen, Beetvorbereitungen
  • Bauwochen: KW 10 & 12 (06.-10. März & 20.-24. März): jeweils Mittwoch & Donnerstag und Samstag & Sonntag (Genauere Infos siehe oben)
  • Aktionstag am 06. April 2024 von 10-17 Uhr
  • Frühjahrserwachen in Riede am 13. April: Wir laden Euch nachmittags zu Kaffee, Kuchen & Kennenlernen auf den Hof ein. Hier steht mal nicht das Ackern, sondern der Austausch im Vordergrund

Zum Schluss sagen wir noch allen Mitgliedern, die in der Saison 2024/25 neu dabei sind: Herzlich Willkommen! Ältere Ausgaben der Hofpost findet Ihr auf unserer Website unter Neuigkeiten. Da könnt Ihr bei Interesse bis zur ersten Hofpost aus dem August 2021 zurückscrollen. 

Und an alle alteingesessen Zebra-Mitglieder: Wie schön, dass Ihr dabei wart und zum Teil bleibt und wir die Saison 23/24 erfolgreich gemeinsam beenden konnten! 

Im März können wir Euch dann hoffentlich über erfolgreiche Bauwochen(enden), Sonnenstrahlen und bepflanzte Häuser berichten. 

Bis bald und viele Grüße

Eure Zebras

HOFPOST #30: Neues Jahr, neue Pacht

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,

ein neues Jahr ist angebrochen und wir wünschen Euch besonders auch in diesen turbulenten Zeiten einen guten Start und immer trockene Füße! Neben richtig viel Wasser auf unserem Hof hat uns in den letzten Wochen vor allem eines beschäftigt: Die Unterzeichnung des Pachtvertrags! Es ist nun endlich vollbracht, dazu unten mehr.

Außerdem wichtig: Die aktuelle Saison geht nur noch bis Ende Februar! Wenn noch nicht geschehen, solltet Ihr Euch jetzt schnell für das neue Erntejahr ab März 2024 anmelden. Und sagt gerne weiter, dass wir noch ein paar Plätze für die neue Saison frei haben!

Neues vom Acker

In Riede ist es in den letzten Wochen ruhiger geworden. Schnee und Eis haben den Hof zwischenzeitlich in eine romantische Winterlandschaft verwandelt. Viele gärtnerische Arbeiten ruhen, die verbliebenen Pflanzen stagnieren in dieser dunklen Jahreszeit und wir haben die Zeit im Angestelltenteam teilweise auch genutzt, um Überstunden abzubauen. Gleichzeitig verlagert sich momentan viel Arbeit nicht nur ins Lager, sondern auch an den Schreibtisch. Der „ruhige“ Winter ist die Zeit der großen Vorbereitung und so fließen momentan viele Stunden in die Anbau- und Flächenplanung für die neue Saison, vereinzelt neue Sortenwahl, in den Nützlingsplan, Saatgutbestellung, Düngeplan oder auch die Finanzplanungen für 2024.

Seit Anfang Januar haben wir wieder mit neuen Aussaaten begonnen! Das ist immer ein besonderer Moment im Jahr. Dank unserer Heiztische in den Anzuchttunneln können wir bereits jetzt die ersten Kulturen wie Schnittsalate, Spitzkohl und Kohlrabi vorziehen. Kalte Finger bekommen wir dabei trotzdem, wenn draußen noch Minusgrade herrschen…

Besonders die ehrenamtlichen Helfer*innen unterstützen das Gärtner*innen-Team, das im Winter bis Ende Februar nur zu dritt ist, außerdem bei vielen Infrastrukturaufgaben. So werden momentan z.B. Reparaturen vorgenommen, Elektroarbeiten fortgeführt, Tomatenhaken gewickelt und viel aufgeräumt.

Und wenn abends noch Zeit war, ließ sich in Riede einige Tage lang sogar wunderbar Eiskunstlauf auf dem überschwemmten und überfrorenen Kartoffelacker betreiben. Wir versuchen, es mit Humor zu nehmen, denn komplett überflutete Acker und Folientunnel, in denen 10 cm hoch Wasser steht, haben uns in den letzten Wochen viele Sorgen bereitet. So viel Wasser wie in diesem Winter gab es in den letzten Jahren in Riede noch nie! Wir wissen derzeit nicht, ab wann wir im Frühjahr wieder trockene Flächen haben werden und hoffen, dass sich dadurch nicht die ersten Pflanzungen verzögern.

Ernteanteile & Gemüse

Durch die Überschwemmungen in den Tunneln haben wir leider Verluste bei Spinat, Rukola und Wintersalaten gehabt. Die letzten Kopfsalate standen lange Zeit im Wasser und konnten deswegen keine richtigen Köpfe mehr bilden. Daher findet Ihr leider auch weniger Grün in den Anteilen, als wir geplant haben. Das meiste Gemüse, das wir zurzeit liefern, kommt aus unserem Lager und auch dort hatten wir einiges an Wasser im Keller. Das hat sich auch negativ auf den Zustand des Lagergemüses ausgewirkt und wir hoffen auf Euer Verständnis, wenn es mehr unschöne Stellen oder weniger Masse gibt.

Für die Zahlenfüchse unter Euch mal ein paar konkretere Zahlen. Wir haben im Herbst 2023 u.a. rund 3 Tonnen Kartoffeln geerntet, rund 1 Tonne Möhren, 1 Tonne Steckrübe, 1.000 Kürbisse, rund 900 Superschmelzkohlrabis, 700 kg Rotkohl, 500 kg Zwiebeln und über 350 kg Physalis, aber die sind nicht in unser Lager, sondern direkt in Eure Münder gewandert. Das klingt erstmal viel, doch wir rechnen damit, dass wir im kommenden Jahr auf derselben Fläche noch etwas höhere Erträge und damit mehr Kilogramm Gemüse für Euch ernten werden.

Perspektiven

Kennt Ihr schon das Video des Frauenfilmprojekts Tessa des bras e.V. über uns? Hier könnt Ihr es sehen und gerne anderen zeigen, die einen kleinen Eindruck über die Solawi erhalten möchten.

Die Proteste der Bäuer*innen haben auch uns beschäftigt. Wir solidarisieren uns mit den verbliebenen kleinen Betrieben, für die es immer schwieriger wird, dem gesellschaftlichen Wunsch nach guten und ökologischen Produktionsbedingungen zu genügen und gleichzeitig die Kosten zu decken. Klare Kante dagegen braucht es gegen die teilweise rechten Tendenzen der Proteste! Leider profitieren von den vom Bauernverband geforderten und von der Allgemeinheit bezahlten Subventionen wieder vor allem konventionelle Großbetriebe. Diese Großbetriebe schlucken die bäuerliche Landwirtschaft, große Supermarktketten diktieren Preise und schöpfen die Gewinne ab. Wir sehen das Modell einer Solawi auch als Lösungsvorschlag und Reaktion auf die verfehlte Agrarpolitik der letzten Jahrzehnte. Wir unterstützen die Forderung, dass Landwirt*innen von Ihrer Arbeit leben können sollen und ein Bürokratieabbau besonders für kleine Betriebe nötig ist. Ein Video dazu sowie weitere Infos, die wir gerne mit Euch teilen möchten, findet Ihr hier.

Selbst profitieren wir im Kleinstmaßstab auch von Subventionen – wir möchten Euch gerne mitteilen, dass wir eine positive Rückmeldung auf unseren Antrag auf Agrarförderung der EU erhalten haben. Damit bekommen wir nun jährlich eine finanzielle Unterstützung für ökologische Landwirtschaft und freuen uns sehr, dass sich der Aufwand der Beantragung gelohnt hat.

Verein & Organisatorisches

Am 12. Januar haben wir in feierlicher Runde endlich den Pachtvertrag für den Gärtnerhof Riede unterschrieben! Damit ist es nun endgültig offiziell geworden und wir werden den Betrieb für die kommenden fünf Jahre pachten. Eine Verlängerung wird von beiden Seiten angestrebt. Für uns war dies ein besonderes Ereignis, auf das wir die letzten vier Jahre hingearbeitet haben. Anfang 2020 schien es noch eine ferne Vision, den Gärtnerhof zu übernehmen, einen Verein zu gründen, Strukturen aufzubauen. Mittlerweile haben wir mit viel ehrenamtlichem Engagement, Zeit, Mühe und auch Dank Eurer Hilfe einen mittelgroßen Betrieb als Solawi aufbauen können und versorgen nun wöchentlich rund 140 Mitglieder mit Gemüse. Gestartet als rein ehrenamtliches Team, haben wir uns über die vier zurückliegenden Jahre selbst das Gärtnern beigebracht und dabei viele positive, aber auch schmerzende Lernerfahrungen gemacht, Arbeitsplätze für vier Personen geschaffen, Depots und Unterstützer*innen gefunden und den Hof zu einem Ort des Ausprobierens und der Gemeinschaft weiterentwickelt. Damit haben wir schon ganz schön viel erreicht und darauf sind wir auch ein bisschen stolz!

Mit der Unterzeichnung des Pachtvertrags ändert sich in der Praxis erst einmal gar nicht so viel, da wir ja bereits im Vorfeld auf derselben Fläche gewirtschaftet haben. Perspektivisch können wir jetzt aber anders über die Ziele und Entwicklungsszenarien für die kommenden Jahren nachdenken. Denn nun betreiben wir den Betrieb selbst, übernehmen Verantwortung für Pflege, Erhalt und Weiterentwicklung und damit wechseln zeitnah auch viele Verträge wie die Ökokontrolle, Stromversorgung, Versicherungen, zugepachtete Flächen usw. auf unseren Verein. Außerdem werden wir im Laufe der nächsten Zeit sämtliche Fahrzeuge und Gerätschaften des Hofes erwerben. Seit Ende Dezember 2023 können wir bereits den Transporter, mit dem wir Eure Anteile ausliefern, unser Eigen nennen.

Wir möchten das Jahr 2024 nutzen, um mit einer Zukunfts-AG über die Stärkung und den Ausbau des bisher Erreichten, den Betrieb und unsere Vorhaben für die kommenden Jahre nachzudenken. Wir werden Euch einladen, gemeinsam mit uns Pläne zu schmieden und Euch auf dem Laufenden halten.

Dieses Jahr haben wir viel vor. Damit wir auch den Rest der Maschinen zeitnah übernehmen und eine im Oktober 2023 auf dem großen Plenum beschlossene Gehaltsanpassung leisten können, brauchen wir auch Eure Unterstützung! Wir planen mit 10 weiteren Ernteanteilen mehr in der kommenden Saison und möchten Euch bitten, in Eurem Umfeld Werbung für uns zu machen. Nur, wenn wir ab Saisonstart im März 2024 voll sind, können wir alle geplanten Ausgaben im neuen Jahr stemmen.

Die finanziellen Überlegungen dazu stellen wir Euch gerne auf unserer Mitgliederversammlung am Samstag, den 27. Januar vor. Eine Einladung dazu müsste Euch per Mail erreicht haben, wenn Ihr offiziell Mitglied bei uns seid. Außerdem werden an diesem Tag der alte Vorstand entlastet, ein neuer gewählt, die Finanzen aus dem Jahr 2023 berichtet und ggf. weitere Anträge abgestimmt, die den Verein betreffen. Wir freuen uns sehr, Euch zahlreich an diesem Tag zu sehen und mit Euch ins Gespräch zu kommen.

Termine, Aktionen, Mitarbeit

  • Samstag, den 27. Januar 2024 um 14h30: Mitgliederversammlung in der Neuen Pop, Friesenstraße 16-19 in Bremen (auch eine online-Teilnahme ist möglich)
  • Montag, den 29. Januar 2024 um 19h00 (online!): Infoveranstaltung für neue Interessierte u.a. bzgl. wie funktioniert Solawi? Was macht das Grüne Zebra aus? Wie gestaltet sich eine Mitgliedschaft? Anmeldung unter mitglieder@das-gruene-zebra.de
  • Samstag, den 3. Februar 2024 von 10h00 bis 16h00: Nächster Aktionstag in Riede. Wir freuen uns auf Action mit Euch beim Werkeln, Beetvorbereitung, Tunnelschrubben und weiterem Spaß!
  • Sonntag, den 11. Februar 2024 um 15h00: Bietrunde für alle Mitglieder, die in der neuen Saison 2024/25 einen Ernteanteil beziehen möchten. Weitere Infos erhaltet Ihr, wenn Ihr Euch für die neue Saison anmeldet.
Wir hoffen, wir sehen Euch bald mal wieder in echt bei den anstehenden Terminen, auf dem Hof oder bei den Abholungen! 

Bis bald und viele Grüße
Eure Zebras



Redaktion dieses Newsletters: Josephine Wohlrab