Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,
ein Seminar des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft wurde kürzlich von der Moderation mit den Worten begonnen: Wir danken dem Winter für seine Kälte und dafür, dass er uns Zeit für Ruhe, Pause und Einkehr gibt. Dem können wir uns nur anschließen! Nicht auszudenken, wir müssten parallel zu Saisonende und -beginn auch noch die Arbeit, die der Hof im Frühjahr, Sommer und Herbst mit sich bringt, bewältigen. Dennoch ist natürlich gerade einiges los, wie Ihr gleich lesen werdet.


Neues vom Acker und vom Hofteam
Nach den Feiertagen wurde die Arbeit in der Anzucht wieder aufgenommen. Dort fanden die Samen für neuen Asiasalat, Kohlrabi und Spitzkohl ihren Weg in die Erde. Außerdem findet man im Gewächshaus schon kleinen Möhrenpflänzchen, die dann etwa ab Ende Mai für Substanz in den Ernteanteilen sorgen werden. Damit die Pflanzen dann auch gute Wachstumsbedingungen haben und vor allem genug Licht abbekommen, befinden wir uns gerade in Mitten der jährlichen Tunnelsäuberungen. Durch Blätter, Moos, Erde und Staub sammelt sich über das Jahr an den Folientunnel so einiges, was es abzuschrubben gilt.
Das Hofteam und die helfenden Mitglieder nutzen den Winter auch, um die Arbeitsbedingungen für den Sommer zu verbessern. Hecken werden gezähmt, Geräte repariert und aufzuräumen gibt es auch immer genug.
Damit in den Anteilen immer mal wieder etwas Frisches & Grünes auftaucht, wachsen in den Gewächshäusern gerade noch Feldsalat, Postelein und Asiasalat. Auf dem Feld steht noch etwa eine Runde Rosenkohl, Grünkohl und Porree – letztere sind leider auf Grund von zu spätem Hacken nicht so groß geworden, wie es möglich gewesen wäre. Das bringt uns zu einem Neujahrsvorsatz: Bei den Aktionstagen von Juli bis September können wir zusammen krauten, sodass es im nächsten Winter in dieser Hinsicht anders aussieht! Seid Ihr dabei?
Die Suche nach einem weiteren Mitglied für das Gärtner*innenteam geht indes weiter. Es haben sich schon einige Bewerber*innen auf dem Hof vorgestellt, zu einer beidseitigen Zusage kam es aber noch nicht.
Die daher immer noch aktuelle Stellenausschreibung findet Ihr hier: https://das-gruene-zebra.de/wp-content/uploads/2024/10/Stellenausschreibung-Gemuesegaertner_in-ab-Maerz-2025.pdf

Ernteanteile & Gemüse
Wir haben nach der letzten Abholung eine spannende E-Mail von einem Mitglied bekommen. Das Mitglied hat uns geschrieben, weil sie von ihrem Ernteanteil enttäuscht war. Neben zum Teil gelblichem Grünkohl, einem winzigen Kürbis und zum Teil zerfleddertem Spinat lag deren Hoffnung nun nur noch auf dem Kohlrabi und das Mitglied sagte dann, dass sie lieber keinen als diesen Anteil abgeholt hätte. Nun: Wir können aus eigener Erfahrung garantieren, dass nicht jeder Anteil in der letzten Woche so enttäuschend aussah. Das ändert aber nichts daran, dass wahrscheinlich viele Mitglieder irgendwann mal enttäuscht von ihren Anteilen sind.
Was wir an dieser Mail aber so toll und wertschätzend fanden, war, dass sie nicht mit einer Ausstiegsankündigung oder ähnlichem verknüpft war, sondern einfach nur dazu diente, Feedback zu geben und zum Ende auch versichert wurde, dass das Mitglied weiterhin dabei bleibt. Dieses Feedback ist uns sehr wichtig und wir haben uns auch bewusst für die Rechtsform als Verein entschieden, weil wir möchten, dass Mitglieder mitreden können und es eine enge Verzahnung zwischen Verein und Hof gibt. Bei dem Weg, zu einer Lösung zu finden, die für die Mitglieder möglichst enttäuschungsvermeidend und für den Hof praktikabel ist, werden wir immer wieder auf Feedback angewiesen sein. Wir tragen den Hof gemeinsam und möchten ihn auch gemeinsam immer weiter verbessern – allerdings nicht nur in Hinsicht auf den Ertrag, sondern auch im Bezug auf Aufenthaltsqualität, Arbeitsbedingungen, Gemeinschaftsleben und Naturschutz.

Verein & Organisatorisches
Da am Samstag die Mitgliederversammlung und in weniger als einem Monat die Bietrunde für die Saison 2025/26 stattfindet, ist die organisatorische Arbeit gerade auch viel auf diese Termine ausgerichtet.
Bei der Mitgliederversammlung ist für dieses Jahr als besonderer Programmpunkt geplant, dass die Arbeitsgruppen während der Auszählung der Vorstandswahl sich und Möglichkeiten zur Mitarbeit vorstellen. Wenn Ihr schon immer mal unverbindlich verschiedene Wege kennenlernen wolltet, wo man sich im Grünen Zebra abgesehen von den Aktionstagen einbringen kann, könnte das für Euch das Richtige sein.
Ihr könnt Euch vorstellen, auf dem Hof gibt es im Januar auch einige Anlässe zum Zittern. Aber nicht nur dort, auch der Blick auf die Anmeldezahlen für die Bietrunde sorgt jährlich für Nervenkitzel. Wie immer tröpfeln die An- und Abmeldungen langsam ein und man sollte eigentlich gelernt haben, in Anbetracht dessen ruhig zu bleiben. Da das aber leider nicht so einfach ist, freuen wir uns über Eure Unterstützung: Erzählt gerne weiter, dass wir noch Mitglieder für die kommende Saison suchen! Wir führen noch mindestens eine Infoveranstaltung am 12. Februar über zoom durch. Dafür kriegt Ihr den Link bei mitglieder@das-gruene-zebra.de
Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit wurde in den vergangenen Wochen ein neuer Flyer gestaltet, der bald bei uns eintreffen wird. Dann freuen wir uns über Eure Mithilfe beim Verteilen. Schon vorher könnt Ihr aber gerne für uns werben und z.B. unsere digitalen Flyer und Posts teilen. Viele neue Mitglieder kommen zudem über Mundpropaganda und bestehende Mitglieder zu uns.
Und wenn Ihr nächstes Jahr weiter dabei sein wollt, aber Euch für die Bietrunde noch nicht angemeldet habt, tut das gerne jetzt: https://das-gruene-zebra.de/limesurvey/index.php/449631

Perspektiven
Wie angekündigt möchten wir nun auf die zweite Frage eingehen, die uns im Rahmen der jährlichen Feedback-Umfrage gestellt wurde: Inwieweit arbeiten wir mit anderen Solawis zusammen?
Gerade in der Gründungsphase hatten wir intensiven Kontakt zu Solawis aus Nah und Fern. Über das Netzwerk der Solidarischen Landwirtschaften hatten wir ein Wochenende lang eine strukturierte Beratung durch eine ein Gründungsmitglied der Solawi Roten Beete aus dem Leipziger Umland. Anschließend haben wir 2021 den heutigen Verein gegründet.
Generell kann man sagen, dass wir mit einigen Solawis aus unserem Umfeld, insbesondere aus dem Bremer Umkreis und Richtung Hamburg, freundschaftlich vernetzt und im lockeren Austausch sind. Einige Höfe kennen wir persönlich, haben uns schon gegenseitig besucht, laden uns zu Sommerfesten ein und kontaktieren uns bei auftretenden Fragen, sowohl was das gärtnerisch-fachliche, wie auch die Organisation anbelangt. Manche dieser Solawis sind schon etwas länger dabei und können uns mit ihrem Fachwissen und der Expertise sehr gut beraten und auch bei spezifischen Fragen mal weiterhelfen. Andere wurden erst nach uns gegründet oder sind deutlich kleiner, anders strukturiert etc. als wir. Da wiederum können mittlerweile auch wir gute Tipps für die Weiterentwicklung anderer Projekte geben, tauschen uns gerne aus und helfen weiter. In der Regel findet dieser Austausch per Mail oder telefonisch statt. Im Sommer gab es in den letzten Jahren aber auch gezielte gegenseitige Betriebsbesichtigungen, Einladungen zu Veranstaltungen und Kennenlernen. Wenn befreundete Gärtner*innen bei uns auf dem Hof sind, sind wir immer sehr offen und dankbar für Feedback von außen, fachliche Einschätzungen und Tipps, was wir bei uns noch verbessern und weiterentwickeln können.
Da die Ökoszene hier im Umkreis von Riede recht überschaubar ist, gibt es teilweise auch personelle Verflechtungen. So gibt es z.B. Menschen, die bei uns teilweise ehrenamtlich tätig waren und später eine gärtnerische Ausbildung auf anderen Höfen in der Nähe begonnen haben. Ebenso lernen wir manchmal Menschen im Bewerbungsprozess kennen, die dann doch in einer anderen Gärtnerei anfangen, zu denen aber weiterhin Kontakte bestehen bleiben.
Auch beschränkt sich unser Kontakt nicht nur auf Betriebe aus dem Umkreis, die als Solawis arbeiten, sodern auch auf kleinere Ökoprudzenten, die z.B. ihre Produkte direkt vermarkten.
Im Dezember waren wir zudem schon das dritte Mal bei einem Endjahrestreffen der Solawis im Nordwesten dabei, das häufig auf Hof Grafel bei Rotenburg oder auf einem Hof in der Nähe stattfindet. Bei diesen Vernetzungsveranstaltungen haben neben uns meist sechs bis zehn andere Solawis aus der Region Osnabrück bis Hamburg teilgenommen. Einen großen Schwerpunkt haben wir dabei in den ersten Jahren auf die Anbauplanung gelegt. Wir haben uns gegenseitig Planungen und Zahlen vorgestellt, Tipps gegeben, viele Fragen gestellt und so von den gegenseitigen Erfahrungen und Erfolgen zu Kulturen, Sorten, Pflanzzeitpunkten etc. stark profitiert. Im letzten Jahr ging diese „Klausurtagung“ ein ganzes Wochenende lang und war deutlich breiter aufgestellt. So haben wir uns dort viel Zeit genommen, um über ganz konkrete Herausforderungen und Lösungen bzgl. Düngung & Boden, Kulturführung, Lagerernten, Schädlinge, Mitgliederzufriedenheit, Teamstruktur, Geräte, Folientunnel, und vieles mehr zu sprechen und uns so gegenseitig weiterzubilden. Im Dezember war unser Gärtner*innenteam dort zu dritt vertreten und hat z.B. gelernt, dass andere Höfe für eine optimale Winterlagerung meist große Kühlkammern nutzen oder ihre Sommerkulturen auch mit Schafwolle düngen. Im Vergleich zeigt sich auch, dass die meisten anderen Solawis im Winter viel längere Lieferpausen machen, teilweise mehrere Monate lang und wir an uns selbst einen recht hohen Anspruch haben, ganz ohne Zukauf durchgängig zu liefern. Wieder was gelernt!
Eine weitere Zusammenarbeit, die allerdings nicht repräsentativ ist, da sie das erste Mal so stattgefunden hat, gab es vor circa zwei Wochen zusammen mit der Solawi Verden, dem Hof Imhorst, dem Buschhof und Welcome Thedinghausen (wobei die beiden letzteren keine Solawis sind). Zusammen konnten wir in den Räumen vom Haus auf der Wurth den Film „Ernte teilen“ zeigen und uns im Anschluss zusammen den Fragen des Publikums stellen.
Zudem sind wir Mitglied im Netzwerk Solidarische Landwirtschaft. Das bedeutet, dass wir und Ihr, unsere Mitglieder, dort zu vergünstigten Preisen an Seminaren teilnehmen können und wir auch da von einem großen Wissensschatz, vielen Vorlagen und Materialien und von Beratungen profitieren können. Auch an den zweimal im Jahr stattfindenden, deutschlandweiten Netzwerktreffen haben wir teilweise schon teilgenommen. Darüber hinaus setzt sich das Netzwerk Solidarische Landwirtschaft bundesweit für solidarische Landwirtschaften in vielen Bereichen ein und arbeitet daran, dass Solawis bekannter werden und stabil in die Zukunft gehen können.


Termine, Aktionen, Mitarbeit
- Die Mitgliederversammlung findet am Samstag, den 25. Januar um 14 Uhr statt (Teilnahme optional für alle aktuellen Mitglieder)
- Der nächste Aktionstag startet am Samstag, den 01. Februar um 10 Uhr
- Die Bietrunde findet am Samstag, den 22. Februar um 14 Uhr statt (Teilnahme in Präsenz oder online obligatorisch für alle Mitglieder der neuen Saison)


Nun seid Ihr wieder auf dem aktuellen Stand! Wir hoffen, viele von Euch auf der Mitgliederversammmlung, der Bietrunde und den Aktionstagen in 2025 zu sehen! Bis bald und viele Grüße Eure Zebras |
Redaktion dieses Newsletters: Sina Mayer
Verantwortlich für den Inhalt im Sinne des Presserechts:
Das Grüne Zebra – Solidarische Landwirtschaft in Riede e.V.
Kaiserdamm 14a
27339 Riede