Verein & Betrieb

Die Ursprünge

Gestartet als idealistische Gruppe von Hobbygärtner*innen und Menschen, die ökologische Landwirtschaft genauso vorwärts bringen wollten, wie an einer gerechteren Ökonomie mitzuarbeiten, fanden sich sehr unterschiedliche Menschen in Riede ein. Ziel war es, den Hof in Riede zum Treffpunkt und Lernort für viele Fragen der praktischen Ökologie in Alltag und Politik zu machen. Mit dem eigenen Betrieb bot sich die Chance, die Lebensmittel, die Produktionsbedingungen und die Idee eines für alle solidarischen Models zu entwickeln; und letztlich mehr Menschen mit für sie finanzierbaren, ökologischen Lebensmitteln zu versorgen. Nach anderthalb Jahren des ehrenamtlichen Gärtnerns, des Lernens und auch des Scheiterns gründeten die Solawi-Aktiven im Mai 2021 den heutigen Verein Das Grüne Zebra – Solidarische Landwirtschaft in Riede e.V. Damit war es möglich, die erste Teilzeitstelle einzurichten und einen Gärtner anzustellen.

2022 war das Jahr des Professionalisierungsschubes: Aus dem Kollektiv wechselten zwei Menschen hauptberuflich in die Solawi und ein gelernter Gärtner stieß dazu. Seitdem gibt es insgesamt vier bezahlte Stellen, wird der Betrieb zunehmend professioneller und Strukturen etablieren sich.

Der Betrieb der Solawi beliefert unsere Mitglieder mit rund 150 Ernteanteilen. Für Betrieb und Personal sowie Pacht hat unser Haushalt mittlerweile einen Umfang von rund 170.000 € erreicht. Seit 2024 pachtet der Verein den Hof sowie angrenzende Flächen von dessen Besitzer*innen Ulli und Gundel Schmidt und weiteren lokalen Eigentümmer*innen.

Betrieb

Die Gärtnerei und die kleine Landwirtschaft in Riede wird von den vier erfahrenen Gärtner*innen Henri, Josephine, Mia und Milan in Teilzeit organisiert und betrieben. Als selbstverwalteter Betrieb kann das Gärtnereiteam weitgehend eigenständig über gärtnerische, infrastrukturelle und (in kleinem Umfang) finanzielle Belange seiner Arbeit entscheiden. In eigenen wöchentlichen Besprechung stimmen sich die vier ab.

Derzeit besteht das Betriebsteam aus zwei gelernten Gärtner*innen und zwei Quereinsteiger*innen, die teilweise früh aus dem ehrenamtlichen Kollektiv auf eine bezahlte Stelle wechselten. Einer der Angestellten ist Teil des Vorstandes des Trägervereins. Die Gärtner*innen haben eine Wochenarbeitszeit von je 25 Stunden.

Größere Arbeitsbereiche des Hofteams sind die Maschinen- und Handarbeiten, Kulturführung, die Anbau- und Ernteplanung, es spricht Arbeitszeiten ab, kümmert sich um die Auslieferung und organisiert sich die jeweilige Vertretung für das Wochenende. Sie koordinieren die freiwilligen Helfer*innen und leiten die Arbeiten an. Die vier Mitarbeiter*innen entscheiden unter Einbezug der Erntegruppe, Anzucht und Mitgliederfeedback, was angebaut wird. Neben der gärtnerischen Arbeit kümmert sich eine unserer Mitarbeiterinnen um die Tagesfinanzen des Betriebs. Innerhalb des Teams der Mitarbeiter*innen gibt es keine formalen Hierarchien.

Alle zwei Wochen findet das Arbeitsplenum des ehrenamtlichen Kollektivs zusammen mit den Mitarbeiter*innen statt. Hier sprechen sich die Arbeitsbereiche des Grünen Zebras ab und es wird über Vereins-, Finanz- und Personalangelegenheiten entschieden. Die Beschlüsse werden per einfacher Mehrheit gefällt.

Das ehrenamtliche Organisationsteam des Vereins kümmert sich um den Vertrieb als solidarische Landwirtschaft und die Depots sowie viele kleine und große Verwaltungsaufgaben. Auch kommen regelmäßig helfende Menschen auf den Hof und unterstützen hauptsächlich bei Ernte, Kulturpflege und Pflanzaktionen sowie Auslieferung.

Verein

Das Grüne Zebra – Solidarische Landwirtschaft in Riede e.V. ist das organisatorische Dach für unsere hauptberuflichen Mitarbeiter*innen, die ehrenamtlichen Aktiven auf dem Hof und in der Organisation und der juristische Träger des Betriebes.

Alle Menschen, die in unserer solidarischen Landwirtschaft einen Anteil beziehen und/oder sich engagieren, sind Vereinsmitglieder. Bewusst hatten wir uns bei der Gründung für diesen Grundsatz entschieden, um die Idee des gemeinsam getragenen Betriebes mit dem Vertrieb als solidarische Landwirtschaft zu verwirklichen. Dahinter stand zu Beginn die Idee, dass Das Grüne Zebra eben nicht nur Lieferant von Biogemüse sein soll, sondern eine Alternative zur marktbasierten Ökonomie darstellt.

Zu Beginn wurden spezielle Teilarbeitsbereiche des Vereins und des Betriebs durch feste ehrenamtliche AGs betreut. Bis heute spiegeln sich die vielfältigen Aspekte unserer Solawi hier wider: Es gibt eine Gruppen für die wöchentliche Ernte und Auslieferung, für die Hoftechnik und Infrastruktur und auch das Mitgliederwesen wird vollständig ehrenamtlich betreut, genauso wie die Öffentlichkeitsarbeit. Die Finanzbuchhaltung dagegen wird von einer der Angestellten mit Hilfe eines externen Büros betreut. Die AGs bauen in ihren spezialisierten Bereichen große Kompetenzen auf und bestehen aus Ehrenamtlichen und/oder hauptberuflichen Mitarbeiter*innen.

Die Mitglieder der Finanz AG erarbeiten den jährlichen Finanzplan und stellen diesen im Plenum zur Diskussion. Auf der jährlichen Mitgliederversammlung aller über 150 Zebra-Mitglieder wird der Finanzplan für das kommende Betriebsjahr abgestimmt. Kurz darauf findet unsere Bietrunde statt (siehe FAQs).

Was wir damit wollen

Sich hinter einer Idee von Betrieb und Solawi zu sammeln, ist der Wunsch vieler Zebras. Wir arbeiten in den halbjährlichen großen Plena darauf hin. Die individuellen Motivationen, sich im Grünen Zebra einzubringen, sind jedoch ganz unterschiedlich und reichen von dem Wunsch nach Erhalt des Hofes und Entspannung im Grünen über Lohnarbeit hin zu Ideen von einer anderen Landwirtschaft und Wirtschaft.

Gerade zu Beginn konnten wir nur durch die Übernahme von Verantwortung der/des Einzelnen und eine breite gemeinschaftliche Zusammenarbeit das Grüne Zebra auf seine vier Füße stellen. Auch wenn dies mit zunehmender Arbeitsteilung und Professionalisierung schwieriger wird, sehen wir es als Aufgabe aller Beteiligten an, Fachwissen zu teilen und uns selbst im ökologischen Landbau weiterzubilden. Unser Betrieb wird leistungsfähiger und damit werden informelle, formelle und zeitliche Hierarchien zwischen Haupt- und Ehrenamt deutlicher.

Teil einer Bewegung

Als Grünes Zebra sind wir Teil des Netzwerkes der Solidarischen Landwirtschaften im deutschsprachigen Raum. Mit hunderten anderen Solawis und kleinbäuerlichen Betrieben tragen wir zur Erhaltung und Förderung einer nachhaltigen und direkteren Landwirtschaft bei. Erzeuger*innen und Verbraucher*innen sind sich näher, wir umgehen den Zwischenhandel und schaffen so die ökonomische Grundlage für eine faire und ökologische Landwirtschaft.

Was in Sachen Wohnen in Bremen und umzu schon offensichtlich ist, vollzieht sich leiser auch in der Landwirtschaft: Boden ist Spekulationsobjekt und wird immer teurer. Als Reaktion darauf hat sich aus der Solawi-Bewegung das Ackersyndikat gegründet. Der dezentrale Solidarverbund von selbstorganisierten Höfen sorgt dafür, dass landwirtschaftliche Flächen immer den Menschen gehören, die sie ökologisch verantwortlich bewirtschaften und nutzen. Das Land ist dabei nicht Privateigentum, sondern unverkäuflicher Gemeinschaftsbesitz.

Als Verein Das Grünes Zebra freuen wir uns, unseren kleinen Teil zu einem Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft beizutragen!

Hier findest Du unseren

Bitte sende uns Deinen unterschriebenen Mitgliedschaftsantrag als Mail (mitglieder@das-gruene-zebra.de) oder per Post.