Hofpost #36: Das Gemüse wird gebeten, sich ins Winterlager zu begeben

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,

Alle reden übers Wetter – wir auch: Herzlich willkommen zur Oktober-Hofpos! Wie so oft bei Gesprächseinstiegen in den hiesigen Gefilden: Reden wir übers Wetter! Wir merken: Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da. Glücklicherweise ist uns der Herbst gnädig und überrascht uns eher mit güldenem Wetter und Wärmephasen, als mit unvorhergesehenen Frostnächten oder Dauerregen. Naturgemäß ist diese Phase der Gartensaison von sehr viel zusätzlicher Erntearbeit in einem Zeitfenster von etwa 2 Monaten geprägt, was durch das milde Wetter erleichtert wird und uns nicht in zusätzlichen Zeitdruck schlittern lässt.

Neues vom Acker

Kartoffelernte erfolgreich – Ertrag bescheiden

In den letzten Wochen haben wir die warmen Sonnentagen zwischen den Regenphasen nutzen können und die Kartoffeln aus dem Boden geholt. Ohne die tatkräftige Unterstützung der vielen helfenden Hände, ob groß, ob klein, hätte es dieses Jahr mal wieder nicht geklappt, die Kartoffeln rechtzeitig aus dem Boden zu holen. Leider ist der Ertrag der Kartoffeln in diesem Jahr ziemlich schlecht gewesen und nur etwa 1/3 der Menge des letzten Jahres – das wird sich leider auch in den Winter-Anteilen widerspiegeln. Die Gründe hierfür liegen in der Krautfäule (ein Pilz der die Blätter befällt), die die Kartoffeln nach der hartnäckigen Regenphase im Sommer ereilt hat, was um so ärgerlicher war, da die Kartoffeln sehr gut gestartet waren und auch der Kartoffelkäferdruck durch rechtzeitiges Absammeln deutlich geringer war, als letztes Jahr. Gegen die Krautfäule lässt sich im Ökolandbau Kupfer spritzen. Aber Schwermetalle auf unsere Äcker zu sprühen kommt für uns nicht in Frage. 

Winterlager wächst und wächst

Ansonsten füllen wir peu à peu die Lager im Haus und im Keller. Die Steckrüben waren als erstes im Keller und die Zwiebeln sind unters Dach gewandert. Durch das stete Ausmisten und Aufräumen des Hauses haben wir nun viel mehr Platz für die Lagerboxen, in die schon die ersten Hokkaido, Table-Queen und Rondini-Kürbisse gewandert sind. Der Weißkohl und der Rotkohl ist ebenfalls schon in die Lagerboxen oben im Haus gewandert, um ihn vor dem Platzen durch zu viel Regen und unvorhergesehene Frostnächte zu schützen. Als nächstes sind die letzten Kürbisse (Butternut und Sweet Dumping) dran, den Gang ins Haus anzutreten. Gleichzeitig beginnt nun die Kohlrabi, Möhren-, Pastinaken- und Bete-Ernte fürs Lager. Also: Es ist noch viel zu tun, damit wir einigermaßen Sicher in den kommenden Winter gehen können.

Erste Ernterückblicke – Rekordzahlen in den Folientunneln

Rückblickend lässt sich jetzt schon – neben dem dicken Minus bei den Kartoffeln – sagen, dass dieses Jahr auch ein Jahr der Zebra-Ernte-Rekorde ist. Speziell die Kulturen in den Folientunneln haben sich dieses Jahr sehr gut gemacht. Beispielsweise haben wir jetzt schon knapp 1000 Paprikas mehr ernten und in die Anteile machen können, als letztes Jahr – und die Paprikas stehen immer noch sehr gut dar, es kommt also noch mehr. Auch die Auberginen sind dieses Jahr schöner und größer geworden und auch die Anzahl der Auberginen ist mehr als letztes Jahr – obwohl die Anbaufläche dieses Jahr geringer war. Auch wenn die Gurken gerne noch länger hätten durchhalten können, so ist auch hier der Ertrag um ca. 1000 Stück höher als letztes Jahr und die Tomaten haben sich ebenfalls sehr gut gemacht, wenn auch dieses Jahr weniger Cocktail-Tomaten bei rumgekommen sind. Dafür gab es dieses Jahr mehr Fleischtomaten im Anteil, als letztes Jahr. Und bei den Chilis gibt es einen unerwarteten Hinschmecker: Erste Hintergrundgespräche handeln die New Mexico Suave als Geheimfavoriten für das Zebra-Super-Food des Jahres. Eine solch blumige Chili, die in Aussehen und Geschmack an eine todesscharf-vernichtende Habanero erinnert, aber so gut wie garnicht scharf und trotzdem so geschmacksintensiv ist – welch kulinarische Entdeckung! Achja, und wer hätte gedacht, dass wir dieses Jahr über 100 Kilogramm Basilikum ernten würden. Nicht auszumalen, was passieren würde, wenn einem die Basilikumblätter gesammelt auf den Fuß fallen würden.

Ernteanteile & Gemüse

Ernteanteil-Großwetterlage

Wie ihr sicherlich schon gemerkt habt, verändern sich die Anteile grade. Es ist immer weniger Fruchtgemüse (Tomaten, Auberginen und demnächst Paprika) im Anteil. Das liegt daran, dass wir die Folientunnel nicht extra heizen und die Pflanzen langsam durch sind und für Winterkulturen wie Feldsalat oder andere Schnittsalate platz machen müssen.  

Mehr Bitterstoffe für mitunter bittere Zeiten!

Dafür fängt jetzt die Kohlzeit an – wenn auch noch mit einer vorgelagerten Zichorien-Phase. Sprich, Endivien, Puntarella und Raddiccio bereichern die Anteile derzeit noch zusätzlich. Diese Gewächse sind – wie der Catalogna aus dem Frühsommer – besonders wegen ihrer Bitterstoffe geschätzt und geben unserer Küche im bremischen einen Hauch von italienischer Kulinarik. Falls noch nicht im Anteil gehabt: Freut euch auf die Puntarella-Pasta oder Radicchio-Risotto! 

Außerdem geht jetzt die Zeit los, in der wir die Zwiebeln und die Kürbisse in die Anteile machen werden. Und was letztes Jahr der Mangold war (ja, leider haben die Rehe auch richtig Hunger auf Mangold gehabt dieses Jahr), ist dieses Jahr der Palmkohl. Solange wir frostfreie Nächte haben, wird es zweiwöchentlich etwa 0,5 kg Palmkohl geben. Tauscht gerne in den Depotgruppen eure liebsten Palmkohlrezepte aus – auch hier sind Köstlichkeiten mit wenig Aufwand und Zutaten nicht weit. 

Äpfel – Fest und Flüssig

Das Ernteteam hat sich dieses Jahr bemüht immer Informationen zu den Äpfeln in den Anteilen zu schreiben. Da mitunter Pflückreife und Genussreife einige Wochen auseinander liegen, wir in Riede aber leider keine Lagermöglichkeiten haben, die den Äpfeln gerecht werden würden – und auch nicht durch das ausströmende Reifungs-Gas Ethylen die anderen Lagerkulturen schneller reifen lassen würden – haben wir uns entschlossen, dass der Reifeprozess in die Haushalte der Anteilsbeziehenden ausgelagert wird. Wir hoffen, dass das gut geklappt hat und die Äpfel köstlich geschmeckt haben. Die letzten Äpfel sind nämlich jetzt vom Baum geerntet. 

Außerdem haben wir dieses Jahr wieder eine Runde Apfelsaft für alle Anteile aus den Äpfeln vom Hof beim befreundeten Hof Finkenburg gemostet. Erste Zungen schmecken und sagen, dass der Most dieses Jahr wieder sehr gut schmeckt. Ein bisschen Gedulden müssen sich die Mitglieder aber noch. Wir halten den Saft für die Zeit im Jahr vor, wo es nicht so viel Frisches aus den Folientunneln gibt. So machen wir die Äpfel von heute haltbar für die Zeit, in der es nicht so viel gibt, wie sonst. Ein fetter Dank geht raus an alle, die sich dieses Jahr um die Bäume und Baumpflege, sowie das Auflesen von Fallobst und die Ernte aus dem Baum gekümmert haben.

Neuland: Sauerkraut für die Massen

Aus dem selben Grund, nämlich der Haltbarkeit, gibt es eine Gruppe von Zebras, die dieses Jahr – und das ist jetzt die erste offizielle Erwähnung – Sauerkraut für alle gemacht hat. Auch wenn der Prozess der Krautwerdung noch lange nicht abgeschlossen ist, und dabei auch einiges schief gehen kann und am Ende vielleicht auch kein Sauerkraut bei rumkommt, so ist geplant, dass alle Anteile mindestens 1 kg Sauerkraut bekommen können. Letztes Wochenende haben sich so bis zu 8 Zebras in einer Großküche getroffen und ca. 300kg Filderkraut geputzt, geschnitten, geraspelt, gehobelt, geknetet und gestampft und dann die Gärtöpfe gewuchtet. Wir sind alle gespannt obs was wird.

Verein & Organisatorisches

Personelle Veränderungen

Durch den Weggang von Anna waren wöchentlich 30 Stunden in Riede unbesetzt, die aber unbedingt gearbeitet werden mussten und nicht vom Rest des Teams um Josepine, Milan und Henri zu stemmen waren. Deswegen haben Johanna und Isabel in August und September die Stunden übernommen und tatkräftig bei der Arbeit auf dem Hof mitgewirkt. Die Personal AG und das gesamte Zebra bedankt sich ganz herzlich bei den beiden, dass sie so kurzfristig eingesprungen sind. Seit Mitte Oktober begrüßt das Zebra nun Lilli, die einen Großteil der Stunden zunächst erstmal bis März übernimmt und im ständigen Gartenteam mit dem Zebra durch den Winter geht.

Der Zebra e.V. investiert in die betriebliche Zukunft

Der Verein hat eine Investition getätigt und einen Vollroder für die Kartoffel und Zwiebelernte angeschafft. Mit dem Schwingroder den wir vom Gärtnerhof Riede von Ulli und Gundel übernommen haben, wurden die gerodeten Kartoffeln bisher auf dem Boden abgelegt. Zu den Rodetagen waren wir daher auf sehr viele helfende Hände angewiesen, die die Kartoffeln vom Boden aufgelesen haben. Mit dem sehr gut erhaltenen Samro Roder der Firma Niemeyer haben wir jetzt die Möglichkeit mit nur 4 bis 5 Menschen die Kartoffeln aus dem Boden zu holen, wenn die Wetterbedingungen dies zulassen. Da dies auch gerne mal unter der Woche sein kann und ein Kartoffelernteaktionstag manchmal nicht zwei bis drei Wochen vorher planbar und kommunizierbar ist, hilft der neue Roder dabei, die Kartoffeln aus der Erde zu holen, wenn es am sinnvollsten ist. Außerdem erleichtert und beschleunigt er die Arbeit ungemein. Das sehr zeitaufwändige sortieren nach Qualität und Größe, sowie das Absacken und der Abtransport vom Acker kann jetzt am Förderband und im Sitzen geschehen. 

Nun stellt sich die Frage: Ist denn damit die mitunter auch sehr schöne Atmosphäre beim Kartoffelerntetag mit zahlreichen Mitgliedern dahin? Können die Zebra-Kinder nicht mehr in der Erde nach Kartoffeln suchen? Keine Sorge! Es wird weiterhin die Nachlese nach kleinen Kartoffeln und Fehlgängern auf dem Acker geben, wo die Hände in der Erde wühlen können. Außerdem gibt es zu der Zeit auch viele andere Kulturen, wie zum Beispiel Kürbisse, die geerntet werden können und nicht minder viel Spaß machen. 

Neben dem Kartoffelroder sind noch weitere Investitionen in diesem Jahr geplant. So wollen wir uns einen Wendepflug anschaffen, der es uns ermöglicht, ab der kommenden Saison die zu pflügenden Äcker deutlich schneller zu pflügen. Dies wird unter anderem auch nötig, weil wir die ehemalige Weide 1 (auf der früher Pferde und Kühe standen) zu einem weiteren Acker umgestaltet haben. Da sich die Pachtverhältnisse geklärt haben, können wir nun davon ausgehen, dass uns diese Fläche in den kommenden Jahren zur Nutzung zur Verfügung steht. Das erleichtert uns das Fruchtfolgenmanagement sehr und entlastet die bestehenden Flächen.

Perspektiven

Jetzt ist die Zeit in der das Zebra die Grundlagen für die kommende Saison legt. Es wird demnächst die jährliche Gemüseumfrage geben, in der Ihr Mitglieder ein Feedback für die laufende Saison und Wünsche für die kommende Saison äußern könnt. Die Ergebnisse werden nach Möglichkeit in der Anbauplanung für die kommende Saison einfließen.

Außerdem stellt sich das Zebra auch finanziell für das kommende Jahr solide auf. Wir ermitteln derzeit im Plenum und in den Arbeitsgruppen die finanziellen Bedarfe und entwerfen anhand derer den Finanzplan 2025. Dieser Plan ist die Grundlage für den Richtwert mit dem in die kommende Bietrunde im neuen Jahr gegangen wird. (Der Richtwert ist der durchschnittliche Wert, der ermittelt wird, um abzubilden, wieviel ein Anteil durchschnittlich kosten müsste, um das Zebra finanziell nachhaltig betreiben zu können. Menschen können und sollen mehr als den Richtwert bieten, wenn sie wollen oder können, und Menschen können aber auch weniger bieten, wenn sie nicht mehr bieten wollen oder können als den Richtwert = Solidarität.)

Die genauen Termine für die Jahreshauptversammlung des Vereins und der Bietrunde stehen noch nicht fest. Sie werden aber wieder wie dieses Jahr Ende Januar und Anfang/Mitte Februar liegen und wir werden sie über alle uns zur Verfügung stehende Kanäle verbreiten.

Solltet ihr Freunde und Bekannte haben, die dieses Jahr keinen Anteil bekommen haben, aber gerne ab kommenden März dabei sein wollen – sie können sich gerne beim Zebra melden und sich auf die Warteliste setzen lassen. Erfahrungsgemäß sollte es zum Anfang der neuen Saison gut möglich sein, neu einzusteigen und an der Bietrunde teilzunehmen.

Termine, Aktionen, Mitarbeit

  • Gerade gibt es immer was nettes zu tun: Kommt also immer gerne auf den Hof und helft bei der Ernte fürs Lager mit. Unter der Woche ist immer jemand bis 17:00 auf dem Hof und kann euch zeigen wie es geht. Und wer an einem Wochenendtag kommen will, kann sich gerne per Mail (oder per Telegramgruppe) melden. 
  • Der nächste Aktionstag ist am 02. November: Wir starten um 10:00 und kümmern uns um die Ernte der Lagerkulturen, wie Möhre oder Pastinake
  • Denkt an ackertaugliche Schuhe und wettergerechte Kleidung, sowie Proviant fürs Mittagessen wenn ihr auf den Hof kommt.

Wenn Ihr bis hierher gelesen habt, wisst Ihr jetzt wirklich viel über die aktuelle Lage auf dem Hof. Wir hoffen, euch hat die Lektüre gefallen!

Bis bald und viele Grüße

Eure Zebras

Redaktion dieses Newsletters: Henri Möllers
Verantwortlich für den Inhalt im Sinne des Presserechts:
Das Grüne Zebra – Solidarische Landwirtschaft in Riede e.V.
Kaiserdamm 14a
27339 Riede

HOFPOST #35: Vor dem Herbst

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,

Wenn Ihr diesen Newsletter lest, klingt das Zebra-Sommerfest des vergangenen Wochenendes noch nach. Trotz der befürchteten vorherbstlichen Wetterlage haben wir einen sonnigen Tag erwischt und mit Euch ein sehr rundes Fest gefeiert. Mit einem kunterbunten Programm von Imkerei- und Hofführungen, Kindertheater, über Akro-Yoga, einer Einführung in den regionalen Ökolandbau und Infos zur Imkerei und Pilzzucht in der Jurte war viel geboten. Abends hatte eine neue Folkrock Band Gota Guaya bei uns Premiere und DJs hielten eine standhaft tanzende Crowd bis morgens auf den Beinen.

Auf dem Hof werden nun die Herbstkulturen vorbereitet und die Anzucht für die kühleren Monate hat begonnen. Die gärtnerische, inhaltliche und finanzielle Planung für das kommende Jahr beginnt. Wir geben Euch in diesem Newsletter ein kleines Update, wie es im Herbst auf dem Acker und den vielen Aspekten des Zebras so weiter geht.

Neues vom Acker und Hofteam

Während in den letzten Monaten auf den Flächen das große Thema hacken und jäten war, geht nun die Arbeitskraft ins Ernten. In den Folientunneln werden die Bohnen und Gurken nun abgeräumt, um Platz für die Winterkulturen zu schaffen. Die Indoor-Saison geht also los und nach und nach werden die Tunnel wieder bestückt: Feldsalat, Spinat und Asiasalate dort gepflanzt oder wie die „Überwinterungsmöhren“ direkt ausgesät. Wir freuen uns, dass wir durch unsere große Fläche unter Folie, genügend Platz haben, um die Paprika- und Auberginenkulturen gleichzeitig noch bis zum ersten Frost stehen lassen zu können.

Die Aussaaten in den letzten Wochen haben gut geklappt und auch die letzten Pflanzungen im Freiland liefen nach Plan. Nur vom schwarzen Rettich werden wir dieses Jahr deutlich weniger haben, weil die Aussaat weniger gut lief, doch der lila Rettich ist schon in der Erde. Anfang des Monats konnten wir Dank vieler motivierter Helfer*innen beim Aktionstag die diesjährige Zwiebelernte einfahren.

Die Anzucht ist mittlerweile mit den Wintersalaten voll belegt. Hier gibt es als kleine Neuerung nicht nur Wärme von unten, sondern auch Beschattung von oben: Mit einem sogenannten Schattiernetz konnten wir während der heißen Tage Ende August die Temperatur in der Anzucht um bis zu 10 Grad senken. Da mittlerweile aber auch die Sonnenstunden weniger werden, ist das Netz nun wieder abgebaut und wird dann den Aussaaten im nächsten Sommer wieder eine kühlere Umgebung verschaffen.

Die Böden in Riede waren in diesem Früh- und Spätsommer durch die vielen Niederschläge ungewöhnlich feucht, was dazu führte, dass etliche Zwiebeln schon im Boden faulten, wir viel Ausschuss hatten und jetzt die Ernte gut getrocknet werden muss. Aus diesem Grund möchten wir die Kartoffelernte bald einfahren. Wir laden Euch deshalb zu jeweils einem Kartoffel- und Kürbis-Aktionstag am Samstag, den 28. September und nochmals am Samstag, den 5. Oktober 2024 in Riede ein! Buddelt und erntet mit uns!

Ernteanteile & Gemüse

Die Listen in den Depots sind lang und das Gemüse noch sehr vielfältig. Langsam werden jedoch die Zucchini kleiner und die regelmäßige Tomatenlieferung wird auch zu Ende gehen. Der Herbst ist üppig und die Herbsternte beginnt. In den kommenden Wochen werden vor allem Lagerkulturen geerntet. Die Zwiebeln sind bereits eingelagert, die Kartoffeln werden bald aus dem Boden geholt und ebenso werden wir mit hoffentlich vielen Hände die Kürbisse, Möhren, Pastinaken, roten Beten und Kopfkohle vom Acker in die Lagerboxen verfrachten. 

Zwischen unseren Äckern liegen unsere Streuobstwiesen, deren Ertrag Ihr auch in den Anteilen findet. Nahezu jede Woche bekommt Ihr Äpfel von einem anderen Baum. Und da unser kleiner Schatz die vielen alten Kultursorten sind, laden wir Euch ein, Eure eigene geschmackliche Versuchsreihe zu starten. Die blumigen Namen der Sorten findet Ihr auf der Ernteliste.

In den kommenden Anteilen werdet Ihr erste Winterkulturen wie die Schnittsalate finden. Im Ernteanteil dieser Woche fandet Ihr bereits Rucola und bald kommen auch Endivie und Radicchio dazu. Die beliebte wie ernteaufwendige Physalis läuft auf ihre Hochphase zu. Auch hier schaffen wir, mehr zu ernten, wenn mehr Menschen auf den Hof zum Helfen kommen 😉

Die neuen und alten Depots funktionieren soweit ganz gut und für die kommende Saison planen wir mehr Depot-Vernetztungstreffen zum Beginn eines Gartenjahres.

Der Feiertag 3. Oktober fällt dieses Jahr auf einen Auslieferdonnerstag. Deshalb liefern wir in der ersten Oktoberwoche schon am Mittwoch, den 2. Oktober 2024 aus.

Verein & Organisatorisches

Mit etwas bangem Gefühl schaute die Festvorbereitungsgruppe auf die Wettervorhersage für das vergangene Wochenende – doch alles wurde gut. Am Samstag fand bei sonnig trockenem Wetter das quirlige Hoffest des Zebras statt. An allen Ecken des Geländes war etwas geboten: Neben dem obligatorischen Kaffee und Kuchen waren große Gruppen zur Hof- und Bienenführungen auf dem Gelände unterwegs. Lena und Debbi begeisterten mit ihrem Wetter-Theater eine große Schar an Zuschauenden, Kinder und Eltern hatten dieses Jahr eine eigene Spielecke und mit einer Akrobatik-Yoga Show wurde Mittags für gute Unterhaltung gesorgt.

Neu war dieses Jahr auch die Infojurte. In dem Pfadfinder*innen-Zelt stellten Armin, Katharina und Carolin in kurzen Inputs ein breites Themenspektrum von der Wasserproblematik, der Vernetzung des Ökolandbaus in der Region und Möglichkeiten der Selbstversorgung vor. Die spannenden Themen gaben viele Impulse die anschließenden vielfältigen Austausch mit dem Jurten Team aufgegriffen wurden. Abends spielten zwei Bands, wovon Gota Guaya ihre Bandpremiere bei uns feierte. Trotz abfallenderTemperaturen sorgten die Zeltsauna, die Feuertonne und drei DJs mit sehr tanzbaren Rhythmen noch für eine lange Nacht.

Anfang des Sommers fand sich eine Logogruppe zusammen, um dem Zebra ein 

prägnantes und wiedererkennbares Markenzeichen zu kreieren. Seit sich die ersten Menschen zur Unterstützung des damaligen Gärtnerhofes in Riede und zur Gründung einer Solawi zusammengefunden hatten, gab es viele Überlegungen, Geschmacksvorstellungen und Versionen eines Gruppensymbol bzw dann Vereinslogos. Deshalb freuen wir uns, dass sich nun erneut eine kleine Gruppe ganz unvoreingenommen an diese herausfordernde Aufgabe gewagt und mehrere spruchreife Vorschläge entwickelt hat. Vielleicht werden wir Euch das neue Outfit des Zebras noch im Herbst vorstellen können, möglicherweise aber auch erst zur Bietrunde im kommenden Jahr. Seid auf jeden Fall gespannt.

Im Winter plannen wir einen Filmabend mit der der Solawi-Erfahrungsbericht „Ernte teilen“. Wir planen einen Abend im Spätherbst oder WInter in Thedinghausen und informierne Euch sobald der Termin steht.

Anfang des Sommers fand sich eine Logogruppe zusammen, um dem Zebra ein 

prägnantes und wiedererkennbares Markenzeichen zu kreieren. Seit sich die ersten Menschen zur Unterstützung des damaligen Gärtnerhofes in Riede und zur Gründung einer Solawi zusammengefunden hatten, gab es viele Überlegungen, Geschmacksvorstellungen und Versionen eines Gruppensymbol bzw dann Vereinslogos. Deshalb freuen wir uns, dass sich nun erneut eine kleine Gruppe ganz unvoreingenommen an diese herausfordernde Aufgabe gewagt und mehrere spruchreife Vorschläge entwickelt hat. Vielleicht werden wir Euch das neue Outfit des Zebras noch im Herbst vorstellen können, möglicherweise aber auch erst zur Bietrunde im kommenden Jahr. Seid auf jeden Fall gespannt.

Im Winter plannen wir einen Filmabend mit der der Solawi-Erfahrungsbericht „Ernte teilen“. Wir planen einen Abend im Spätherbst oder WInter in Thedinghausen und informierne Euch sobald der Termin steht.

Perspektiven

Der Spätsommer ist auch immer die Zeit, in der das Mitarbeiter*innen-Team und die Aktiven in die Planung für das kommende Jahr einsteigen. Die großen Fragen, die wir jedes Jahr neu beantworten sind unter anderem: Wie viele Ernteanteile sind zu schaffen, was braucht es dafür an Arbeitskraft im Betrieb und auf dem Acker? Wie lässt sich die landwirtschaftliche Infrastruktur weiter verbessern? Wie geht es im Mitarbeiter*innen-Team weiter? Welche Perspektiven möchten die AGs im Verein entwickeln? Und es werden die finanziellen und sonstigen Ressoucen dafür geklärt. In Sachen Ökonomie des Vereins freuen wir uns, dieses Jahr nach unserem jetzigen Stand gut gewirtschaftet zu haben, da z.B. weniger Reperaturen als geplant anfielen und wir in kleinem Maße überlegen können, wo freies Geld einsetzten möchten. Möglicherweise werden künftig finanziellen Verpflichtungen aus der Anfangsphase etwas weniger, was Arbeitsbereichen auf dem Hof und im Verein zugute kommen kann. 

Wir nutzen die bald kommenden Wintermonate, um intensiv nach einer*m viertenMitarbeiter*in für das Hofteam zu suchenda wir in der ersten Ausschreibung noch keine passende Person gefunden haben und keine passende Person uns! Zur Entlastung wurden nun für zwei Monate Isabel und Johanna als Studentische Kräfte angestellt. Da beide schon zu den aktiven Mitgliedern gehörten, gestalteten sich die die Einarbeitung und Absprachen einfach.

Ab Oktober wird Lili zum Mitarbeiter:inneteam stoßen. Sie wird für ein halbes Jahr das Team verstärken und Isabel und Johanna ablösen. Lili absolviert derzeit die selbst organisierte Ausbildung zur Solawi-Gärtnerin des Solawi-Bundesnetzwerkes und bringt damit einen ganz wertvollen fachlichen Hintergrund mit ein. Sie kennt den Rieder Gärtnereihof durch ihre bisherige ehrenamtliche Mitarbeit gut und so freuen wir uns auf einen einfachen Übergang.

Termine, Aktionen, Mitarbeit

  • Spezial Kartoffel- und Kürbis-Aktionstag: Samstag, 28. September 2024, ab 10 Uhr
  • Ernte-Aktionstag: Samstag, 5. Oktober 2024 ab 10 Uhr

Denkt bei den Aktionstagen bitte an ackertaugliche Schuhe und Kleidung sowie Proviant fürs Mittagessen.

Vielleicht sehen wir uns zwischen Kartoffelsäcken und Kürbisen auf einem der Aktionstage auf dem Hof. Wir würden uns freuen!

Viele herbstliche Grüße

Eure Zebras

Redaktion dieses Newsletters: Friedemann Wagner

Hofpost #34: Veränderungen im Sommer

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,

während manche von Euch vielleicht auf große Sommerreisen gehen, fordert das Gemüse in Riede gerade jetzt besondere Aufmerksamkeit und Pflege vor Ort und auch mitten im Sommer müssen wir an den Winter denken. Dem gehen wir weiterhin mit großer Freude nach, auch wenn wir zur Zeit vor ein paar Herausforderungen gestellt sind und die Hitze das Arbeiten auf dem Acker und im Folientunnel nicht einfacher macht. Leider haben wir gerade personelle Veränderungen im Team und arbeiten momentan noch an Lösungen dafür. Doch wir sind zuversichtlich, dass wir die kommenden Monate gemeinsam trotzdem gut bewältigen. Wenn Ihr uns ein bisschen unter die Arme greifen möchtet und mal wieder Landluft schnuppern möchtet: Jede Hand zählt!

Neues vom Acker und Hofteam

In Riede ist die Sommerhitze angekommen! Wir haben die Infrastruktur für unsere Bewässerung mit Regnern oder Tropfschläuchen auf den Äckern wieder installiert und bemühen uns, in den trockenen Sommertagen permanent Wasser auf die Flächen zu bekommen. Ansonsten wären Neupflanzungen in der starken Sonne gar nicht möglich und auch die restlichen Kulturen brauchen jetzt ordentlich Wasser. Dem Zuckermais sieht man schon an, dass ihm warme Nächte und Bewässerung gut tun und auch unsere Winterkohlsorten sollen sich noch ordentlich vollsaugen und groß werden.

Weniger Regen und mehr Sonne haben uns in den letzten Wochen ermöglicht, endlich wieder effektiver zu hacken und Beikraut klein zu kriegen. Das war zu Anfang des feuchten Sommers viel schwieriger. Zudem haben wir weniger Pflanzdruck und dadurch mehr Zeit fürs Hacken, da praktisch alle Freilandkulturen mittlerweile auf dem Acker stehen. Für den Winterkohl und die rote Bete ist es allerhöchste Zeit, sie vom Kraut freizuhalten. Danke an alle, die am letzten Aktionstag hierbei mit unterstützt haben! Ein Ende ist jedoch noch nicht ganz in Sicht und es heißt weiter: Hacken, hacken, hacken!

In der Anzucht ist es in der vergangenen Zeit etwas ruhiger geworden. Doch in der letzten Woche haben wir die Aussaaten für die Wintersalate wie Rucola, Hirschhornwegerich und Spinat gestartet. Hier werden sich Stück für Stück die Jungpflanzentische wieder restlos füllen und wir haben viel vor, um Euch auch im Winter mit frischem Grün zu versorgen. Wenn im Herbst die Tage wieder kürzer werden, brauchen viele Kulturen einen langen Vorlauf und haben bis zur Ernte wieder längere Standzeiten. Deswegen haben wir erste Pflanzungen im Tunnel mit Lauchzwiebeln und Radicchio bereits abgeschlossen!

Gleichzeitig fließen gerade sehr viele Arbeitsstunden in die Erziehung der großen Fruchtkulturen in den Folientunneln. Tomate, Paprika und Aubergine müssen weiter angebunden, ausgegeizt und gepflegt werden, damit sie sich weiterhin so kräftig entwickeln und die Fruchtstände noch im Herbst abreifen. Auch dank des neuen Anzuchtsubstrats und des Einsatzes von Nützlingen haben wir dieses Jahr sehr gesunde und kräftige Pflanzen und z. B. noch kein großes Problem mit Spinnmilbe. Kommt gerne vorbei und schaut Euch die leuchtenden Früchte an den Auberginen- und Tomatenpflanzen an, die teilweise mittlerweile an die zwei-Meter-Drähte geklettert sind.

Einen wesentlichen Teil, warum unsere Sommerkulturen im Tunnel dieses Jahr so ertragreich ausfallen, verdanken wir Anna, die Anfang August nach anderthalb Jahren leider unsere Gärtnerei verlassen hat. Anna hat besonders viel Zeit und Liebe mit der Aussaat und Sortenwahl, dem Topfen und Pflanzen, dem Bewässern sowie dem Anbinden, Ausgeizen und Erziehen der Tomaten, Auberginen und Paprikas verbracht. Den großen Erfolg seht Ihr auf Eurem Küchentisch! Noch nie hatten wir vorher so zeitig im Jahr Fruchtgemüse, noch nie waren die Pflanzen so kräftig und die Früchte so groß. Wir danken Anna von ganzem Herzen für ihr großes Engagement, ihre vielen Gedanken zur Kulturführung, ihre hilfreichen Tipps und Erfahrungen nicht nur in den Folientunneln, sondern auch in den anderen Bereichen. Anna hat auch im letzten Winter einen großen Teil der anfallenden Arbeit vor Ort übernommen, was in der dunkleren Zeit nicht immer ganz einfach ist. Zudem hat sie im Team und mit den Ehrenamtlichen dank ihres großen Fachwissens viele Abläufe und Arbeitsschritte voranbringen können und war auch im Ernteteam eine wichtige Säule. Wir freuen uns, dass wir die vergangene Zeit gemeinsam verbringen konnten, dass sich das Zebra auch dank Anna weiter professionalisieren konnte und wünschen Anna für ihre berufliche und persönliche Zukunft alles Gute!

Ernteanteile & Gemüse

Häufig kommen wir momentan gar nicht dazu, genügend Zeit in die Pflege der Kulturen zu stecken, weil wir so lange mit der Ernte beschäftigt sind. Tomaten, Auberginen, Zucchini und Gurken werden alle zwei Tage beerntet, damit die Früchte nicht übermäßig groß werden oder platzen. Die Erntemengen im Sommer übersteigen die Kapazitäten am Erntedonnerstag um ein Vielfaches, sodass mittlerweile jeder Tag zum Vorerntetag geworden ist. Bohnen, Basilikum oder Cocktailtomaten sind dabei besonders zeitaufwendig, aber wir freuen uns, sie diese Saison in so großer Menge in die Anteile geben zu können, da wir sie geschmacklich sehr lieben.

Ihr habt merken können, dass wir uns mittlerweile in der Hochsaison für Tomate, Zucchini und Co. bewegen. Die Ernteanteile sind nun auch deutlich größer geworden und wir sind sehr zufrieden mit der Farbenpracht. Was mögt Ihr lieber? Unsere lila Bohnen, die runden Zucchini, die gestreiften Auberginen, den roten Basilikum oder die bunten Tomaten? Wir können uns da nicht entscheiden und bauen für Euch umso lieber eine große Vielfalt an! 

Den heiß geliebten Mangold findet Ihr dieses Jahr weniger in den Anteilen. Wir haben es einfach nicht geschafft, uns rechtzeitig um ihn zu kümmern und er steht in hohem Kraut versteckt. Da waren uns die Lagerkulturen einfach wichtiger. Liebhaber*innen können uns aber gerne einen Gefallen tun und den Mangold freikrauten, dann hätte er womöglich noch eine Chance 😉

Die Gurke ist durch die lange Feuchtigkeit mittlerweile stark von falschem Mehltau befallen. Auch den zweiten Satz hat es schon erwischt. Deswegen wir die Ernte nun schnell zurückgehen. Wir hoffen, Ihr könnt die letzten Früchte noch einmal besonders genießen.

Die Zwiebeln sind fertig! Sie sind dieses Jahr richtig schön geworden und wir werden sie zeitnah ernten und für den Winter trocknen. Ihr müsst also noch ein bisschen Geduld haben, könnt Euch aber dann in der dunklen Jahreszeit umso mehr auf sie freuen.

Verein & Organisatorisches

Mit Annas Weggang entsteht erst einmal eine Leere, die wir nicht direkt füllen konnten. Unsere Stellenausschreibung hat leider noch nicht den erhofften Erfolg gebracht, da dies mitten in der Saison nicht so einfach ist. Wir werden daher versuchen, zum Jahresbeginn noch einmal neu auszuschreiben und dann eine Person mit Fachhintergrund und Erfahrung zu finden, die unser Team wieder vollständig macht. Bis dahin haben wir uns verschiedene Zwischenlösungen überlegt und werden drei Personen aus dem Zebrakollektiv als Unterstützung zeitweise einstellen. 

Da wegen Urlaubszeiten, Sommerarbeitsspitzen und dieser Lücke schnell gehandelt werden muss, führt das zu einigem Stress im Team sowie im ehrenamtlichen Kollektiv, aus dem bspw. unsere Personal AG ehrenamtlich die Neueinstellungen organisiert. Wir sind derzeit etwas unterbesetzt und schaffen nicht alles, was getan werden müsste. Wir freuen uns deswegen besonders, wenn Ihr Zeit findet, uns ein wenig mit unter die Arme zu greifen und akut zu unterstützen. Wir sind weiterhin jeden Tag in der Woche vor Ort, es kann also sowohl unter der Woche als auch an Aktionstagen oder am Wochenende mit angepackt werden und wir nehmen uns gerne Zeit, Euch Ernte, Hacken, Pflanzen oder Anbinden zu erklären. Gemeinsam werden wir gut durch die restliche Saison kommen!

Im Hintergrund setzen sich einzelne Personen aus dem Orgateam gerade fleißig mit alten Finanzen, Steuererklärungen, Anbauplanung und Flächenbelegung für den Winter, Berufsgenossenschaft, Versicherungen und Arbeitssicherheit auseinander. Auch wenn wir alle Zeit im Sommer eigentlich auf dem Acker benötigen, bleibt auch diese Schreibtischarbeit nicht aus und gehört (leider) zu einer eigenen Betriebsführung dazu.

Parallel arbeitet die Sommerfestcrew weiterhin fleißig an den Vorbereitungen für den 14. September. Wenn noch nicht geschehen, tragt Euch den Samstag schon einmal dick im Kalender ein!

Perspektiven

Wir haben zwei neue Depots! Da der Kinderkleidungsladen Tatams in der Lahnstraße dort leider schließt, haben wir uns als Ersatz nach neuen Abholorten in der Neustadt umgeschaut und sind zum Glück schnell fündig geworden.

Seit letzter Woche könnt Ihr unter anderem neu im Puramila in der Lahnstraße Euer Gemüse abholen. In dem kleinen Geschäft bietet Mila besondere Produkte von kleinen internationalen Hersteller*innen an, die alle aus Europa kommen und zu denen persönliche Kontakte bestehen. Unter anderem findet Ihr hier handgefertigte Keramik und Schmuck, Kleidung und Textilien, Kunsthandwerk sowie Wein, Öl und andere Gourmetprodukte aus Direktbezug. Weitere Infos findet Ihr hier: https://www.puramila.com.

Einen weiteren neuen Abholort konnten wir im HOF Buntentor e.V. einrichten. Dies ist ein selbstverwaltetes, mehrgenerationales Wohnprojekt in der Neustadt, das sich für den Erhalt von bezahlbarem Wohnraum, einem gemeinschaftlichen Wohnort und solidarischen Strukturen einsetzt. Aktuell arbeitet die Gemeinschaft gerade daran, mithilfe von Direktkrediten ihr Wohnhaus zu kaufen und vor dem Abriss zu schützen. Wir finden dies unterstützenswert und freuen uns, dort ein neues Depot anbieten zu können. Hier könnt Ihr nachlesen, was der aktuelle Stand des Projekts ist und Bilder sehen: https://www.hof-buntentor.de. Besonderer Dank geht auch an Henri, der in seiner Freizeit ein kleines Abholhäuschen hierfür zusammengezimmert hat und an Sina, die sehr viel Organisation im Hintergrund für die Depotwechsel gemacht hat!

Termine, Aktionen, Mitarbeit

  • Samstag, 7. September 2024 ab 10 Uhr: Nächster Aktionstag auf dem Hof und Vorbereitungen fürs Sommerfest
  • Samstag, 14. September 2024 ab 14 Uhr: Großes Hoffest in Riede mit Kaffee und Kuchen, Hofführungen, Musik, Kinderprogramm und Infos
  • Samstag, 5. Oktober 2024 ab 10 Uhr: Aktionstag mit voraussichtlicher Kartoffelernte (wenn das Wetter mitspielt)

Wir wünschen Euch weiterhin einen schönen Sommer und guten Appetit!

Solidarische Grüße

Eure Zebras

Redaktion dieses Newsletters: Josephine Wohlrab

HOFPOST #33: Dschungel in Riede

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,

es ist sieben Monate später, wir ernten die ersten Tomaten, Auberginen und Gurken, planen das Sommerfest und trotzdem konnten wir uns nur knapp davon abhalten, für diesen Newsletter den Titel der Hofpost „#29: It’s a Matsch“ zu recyceln – für einige Stellen auf dem Acker wäre er wieder und immer noch passend. Beschweren möchten wir uns darüber aber nicht: Auch wenn der Niederschlag einiges erschwert, können wir in Anbetracht dessen, wie stark andere Orte von den Wetterlagen getroffen wurden, dankbar sein, dass bei uns bisher keine Schäden entstanden sind. Mehr Regen bedeutet bei uns auch weniger Stromverbrauch (für die Pumpe) und wir sparen Zeit, die in trockenen Jahren für die Bewässerung der Felder drauf geht.

Neues vom Acker

Auf den Äckern (und drum herum) sprießt das Grün – dem Regen sei Dank. Während dadurch Teile des Geländes einen fast dschungelartigen Charakter annehmen, erschwert das nasse Wetter auf den Äckern die Bekämpfung von Beikraut, die ja auch in Jahren mit durchschnittlichem Niederschlag immer eine der großen Herausforderungen für uns ist. An vielen Tagen können wir die Äcker nicht mit dem Trecker befahren, obwohl dringend gehackt, gepflügt oder gepflanzt werden müsste. Während der Mai 2023 noch sehr trocken und warm war, regnete es 2024 sowohl im Mai als auch im Juni überdurchschnittlich viel. Im Optimalfall müssten sich bei diesen Bedingungen, sobald 2-3 trockene Tage anstehen, so viele Menschen wie möglich auf das Beikraut stürzen, um es nachhaltig im Zaum zu halten und zu hacken. Das ist in den bestehenden Arbeitsabläufen mit Wochenenden, Erntetagen, Krankheiten und Urlauben nicht immer möglich, sodass die teilweise kurzen trockenen Fenster nicht immer gut genutzt werden können. Manchmal aber schon, so sind z.B. die Zwiebeln gepflegt und haben Platz zum wachsen, einige Kohlsorten haben es da gerade schwerer, sich durchzusetzen. Bei den Lagermöhren sind auch dank des Aktionstags schon 2/3 gejätet, sodass auch da gute Entwicklungschancen bestehen.


Profiteure des Wetters waren die Folientunnel: Die Pflanzen sehen wunderbar aus und bekommen viel Aufmerksamkeit. Auberginen, Tomaten, Gurken und Paprika entwickeln sich prächtig. Aktuell sind noch nicht so viele Tomaten reif, dass alle Depots damit wöchentlich versorgt werden können, das wird in zwei Wochen aber schon anders aussehen. Wir haben die Zahl der Tomatenpflanzen im Vergleich zum letzten Jahr konstant gehalten, um weiterhin gut mit der Pflege, die. vor allem aus hochbinden und ausgeizen besteht, hinterherzukommen. Neu hinzugekommen sind fünf Sorten, für die wir das Saatgut zugekauft haben: Marglobe, Indigo Rose (abgebildet auf dem ersten Bild dieser Hofpost), Artisan Green Tiger, Donatellina und Citrina. Tomatenvielfalt ist uns ein Herzensanliegen und wir möchten immer mal wieder neue Sorten aufnehmen. 
Im Juni wurden außerdem fleißig Himbeeren geerntet und eingefroren, die in den nächsten Wochen zu Marmelade verkocht werden können. Auf den Äckern wachsen gerade außerdem neben Lagerkulturen wie Möhren, Pastinaken und roten Beten auch Kürbis, Mais und Physalis, die uns dann im Spätsommer erfreuen werden. 

Gestern war der Acker trocken genug, dass wir ihn mit dem Trecker befahren konnten. So ist endlich der Grünkohl in die Erde gekommen. Die Grünkohljungpflanzen sehen dieses Jahr viel besser aus als letzte Saison, in der wir ja leider keinen Grünkohl ernten konnten. Dank der neuen Anzuchternte hatten die Pflanzen jetzt aber einen fruchtbaren Start ins Leben und sind auch gut in der Zeit.

Ernteanteile & Gemüse

Eineinhalb Monate früher als im letzten Jahr konnten unsere Mitglieder dieses Jahr die ersten Auberginen in ihren Anteilen finden. Damit waren die Auberginen dieses Jahr früher dran als die Zucchinis. Wie geht denn das? Etwa so: Bei frostempfindlichen Kulturen warten wir in der Regel Mitte Mai ab, um zu pflanzen. Dann muss es aber schnell gehen und am besten soll alles gleichzeitig in die Folientunnel und auf die Felder: Auberginen, Paprika, Tomaten und Zucchini. „Alles gleichzeitig“ ist aber unmöglich, sodass wir priorisiert haben und dieses Jahr daher die Auberginen, die auch anders als die den Wetterbedingungen ausgesetzten Zucchini einen kuschligen Platz im Folientunnel haben, früher dran sind. Dank zusätzlicher Nützlinge und guten Vorbedingungen in der Anzucht waren auch bereits die Jungpflanzen besonders kräftig. 
Ansonsten kennt ihr das Spiel: In den Ernteanteilen wird es jetzt immer bunter und vielfältiger. Im Juni gibt es oft noch die paradoxe Situation, dass das Sommerwetter schon da ist, das Sommergemüse aber noch nicht, weil es dann doch mehrere Wochen braucht, um die Erntereife zu erreichen. Sommerkohl, Fruchtgemüse und weitere Lieblinge wie Bohnen werden ab nun aber stetig mehr werden.

Verein & Organisatorisches

Während wir auf individueller Ebene teilweise in Urlaubsstimmung sind, gibt es auf organisatorischer Ebene in diesem Sommer zwei große Themen. 
Wie wir schon in der letzten Hofpost erzählt haben, haben wir ab August eine Stelle neu zu besetzen. Dafür läuft gerade der Bewerbungsprozess und die ersten Gespräche und Termine zum Probearbeiten finden statt. Um diesen Prozess kümmert sich die Arbeitsgruppe Personal in enger Absprache mit dem Gärtner*innenteam. 
Außerdem ist die Sommerfest-Crew fleißig an den Planungen für den 14. September 2024. Weiterhin könnt Ihr Euch gerne bei info@das-gruene-zebra.de melden, wenn Ihr einen Programmpunkt beitragen möchtet.

Perspektiven

2023 sind (mindestens) zwei tolle Filme zum Thema Solawi erschienen: neben Ernte teilen auch „Das Kombinat“. Letzterer wurde (unseres Wissens nach) bisher nicht in Bremen gezeigt. In ihm wird die größte Solawi Deutschlands, dasKartoffelkombinat aus München, über die Jahre in ihrem Wachstumsprozess inklusive der Wachstumsschmerzen begleitet. Der Film kann jetzt gestreamt werden, wenn Euch das interessiert, findet Ihr den Film hier: https://vimeo.com/ondemand/daskombinat
Für den Film „Ente teilen“ organisierte der Gärtnerhof Oldendorf 2023 eine Bremenpremiere mit Fragerunde und Vorstellung oder verschiedenen Solawis aus Bremen und Umgebung organisiert, bei der wir auch dabei waren. 

Mehr Bewegtbild zum Thema Solawi gibt es bei butenunbinnen: In unter zwei Minuten wurde ein Blitzlicht auf die Themen, die wohl in vielen Solawis immer mitschwingen geworfen: Weltrettung, Freude an der Arbeit und Arbeitsbedingungen. Felix von einer befreundeten Solawi im Bremer Umland gibt einen spannenden Einblick in die Arbeit auf seinem Gemüsehof Lüninghausen. Nachzusehen hier:
https://www.butenunbinnen.de/videos/bremen-solawi-gemuese-anbau-solidarische-landwirtschaft-100.html

Wir selbst waren dann noch Gegenstand eines Artikels im Överblick, einem Kulturmagazin für den Landkreis Verden. Der Artikel über uns bildetet den Abschluss einer Reihe, in der die Solawis aus Verden porträtiert wurden. Wir von der Öffentlichkeits-AG konnten dem Överblick den Hof zeigen und haben über unsere Organisationsstrukturen, Mitarbeit auf dem Hof und die Bewirtschaftung des Betriebes gesprochen. Nachlesen könnt ihr das Ganze gerne hier: http://magazin.oeverblick.de/solidarische-landwirtschaft-5/

Termine, Aktionen, Mitarbeit

  • Der nächste Aktionstag findet am 03. August statt und startet wie immer um 10 Uhr
  • Das Zebra-Sommerfest findet am 14. September ab 14 Uhr statt. Save the date!

Wir wünschen Euch große Freude an der Farbenpracht der Tomaten und Auberginen und Guten Appetit mit den leckeren Früchten des Sommers! 

Bis bald und viele Grüße

Eure Zebras

Hofpost #32: Mairübchen im Juni

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,

Das Frühjahr in Riede war arbeitsintensiv und jetzt im Sommer wird es nicht weniger. Trotz dem zeitweise Ausfall von Pumpe und Trekker, läuft der Betrieb rund und Dank etlicher Aktionstage sind die meisten Sommerkulturen im Boden! In der kurzen erntefreien Zeit im März wurde viel auf dem Hof geschafft, neue Geräte konstruiert und alte landwirtschaftliche Geräte wieder rekonstruiert. 

Und dennoch bleibt alles anders und mit dem kommenden Herbst verändert sich das Team der hauptamtlichen angestellten Gärtner*innen. Wir machen uns auf die Suche nach einer*m neuen Kolleg*in für unser Mitarbeiter*innen-Team. Mehr dazu im Perspektiven Teil.

Schon den Frühling haben wir mit einem kleinen Hoffest begrüßt und im späten Sommer laden wir Euch wieder zum großen Zebra-Sommerfest am 14. September 2024 ein.

Viel ist passiert und das Wichtigste berichten wir Euch in den folgenden Absätzen.

Neues vom Acker

Das Frühjahr war ungewöhnlich nass und einige Flächen standen lang unter Wasser. Gerade auf dem Hauptstück verhinderte über Wochen die „große Pfütze“ die Bearbeitung mit Maschinen. Ein Stockentenpärchen war regelmäßig im temporären Teich zu Gast. Jetzt steht dort aber neben Knollensllerie diverser Kohl. In der dreiteiligen Fruchtfolge ist dieses Jahr die Hälfte des Kuhlmannacker mit Kartoffeln bestückt. Auf der anderen Hälfte wachsen Kohlrabi, Rettiche, Mangold und Salate heran. 

Auf dem Elmar-Acker wurden schon die Möhren und weiteres Wintergemüse gesetzt. Und das Hauptstück ist in dieser Saison der Kohlacker: Blumen-, Rosen- und Spitzkohl gedeihen hier.

Beim letzten Aktionstag wurden auf dem neu hinzugepachteten Brombeeracker durch viele motivierte Gärtner*innen, Reihen Kürbis und Zuchhini in den Boden gebracht. Mit den zusätzlichen Aktionstagen im Mai konnten wir dank Euch, der vielen engagierte Helfer*innen, etliche Kulturen pflanzen und haben die langen Häuser mit Auberginen und Tomaten bestückt. Vielen Dank an die – unterm Strich – über 100 Menschen, die an den Samstagen geholfen haben!

In unseren langen Häusern stehen jetzt die pflegeintensiven Kulturen: Tomaten, Auberginen und Gurken, sowie den Kohl, den ihr schon in den Anteilen hattet.

Der Betrieb auf dem Hof sorgte auch für Verschleiß und im Frühjahrs musste die wichtige Bewässerungspumpe durch eine Neue ersetzt werden. Der Traktor bekam ein neues Differntial für den Allradantrieb. 

In unseren Obstbäumen macht sich dieses Jahr die Gespinnstmotte (Yponomeutidae) breit. Insbesondere der Klimawandel fördert das Auftreten der Raupen, die sich durch die Blätter fressen und anschließend alle Baumbestandteile mit einem Gespinst überziehen. Wir hoffen auf die rund 80 natürlichen Gegenspielern, wie Schlupfwespen, Raubwanzen sowie einige Parasiten, die die Raupen auffressen.

Ernteanteile & Gemüse

Die Menschen des Ernteteams sind recht zufrieden mit unseren aktuellen Anteilen. Wir hoffen, Ihr auch. Es gibt nur wenige Kulturen, die uns dieses Jahr misslingen. Im Frühjahr schossen einige Gemüse-Kulturen, z.B. der Spitzkohl, den Ihr deswegen teilweise noch recht klein bekommen habt. Wir hatten aber auch einige Erfolgserkenntnisse wie eine warme Voranzucht beim Standensellerie, der uns dieses Jahr nicht in die Blüte gegangen, sondern besonders groß gewachsen ist. Unser Kräuterbeet-Streifen wurde im Frühjahr regelmäßig gehackt und nun hattet Ihr schon in der dritten Woche in Folge Oregano in den Anteilen. Wir empfehlen, die Pflanzen zu trocknen und sich einen kleinen Organo-Vorrat fürs Jahr anzulegen.

Wir möchten hier auf einen Umstand eingehen, der viel mit der Logistik, aber auch mit dem Prinzip Solawi zu tun hat: bei manchem Gemüse unterscheiden sich die Mengen von Depots zu Depot für Euch. Zum Beispiel ernten wir nicht jede Woche ausreichend viel Zuckerschoten für alle Mitglieder. Deshalb bestücken wir die Depots abwechseln mit Schoten, um eine sinnvolle Menge auszuliefern und versuchen, möglichst alle fair zu versorgen. Auch reichte die Menge an Brokkoli nicht, die ganz großen Depots zu bestücken – aber auch hier kommen bald weitere Sätze vom Acker für alle. 

Das Zebra ist ein Mitmachprojekt, auch bei der Ernte! Wir freuen uns deswegen nach wie vor über helfende Hände. Das mühsame einzelne Pflücken von z.B. Zuckerschoten und später auch Physalis wäre ohne Eure Hilfe nicht machbar fürs Ernteteam!

Letztes Jahr habt Ihr Euch u.a. mehr Bohnen und Basilikum von unserer Solawi gewünscht. So ranken sich in den kleinen Häusern schon die Stangenbohnen an Bändern in die Höhe. Diese werdet Ihr in einigen Wochen auch im Anteil finden, genauso wie die benachbarte rote Bete und Genovese, Zitronen-, Thai- und Buschbasilikum. Dafür wird es dieses Jahr leider keine Kirschen geben; die Bäume sehen nicht gut aus. Wir hoffen dafür aber auf eine gute Ernte im Herbst. Apropos, bitte bringt die leeren Saftflaschen zurück ins Depot, damit wir Euch den neuen Saft im Herbst abfüllen können.

Wir sind optimistisch, dass wir in den kommenden Wochen ausfallsfrei liefern – alle Kulturen wachsen gut und bald kommen die ersten Zucchinis und Hauskulturen. Das ist aber auch stark davon abhängig, ob und wie gut weiterhin gehackt werden – das wirkt sich unmittelbar auf die Erntemenge aus. Diese Saison läuft die Ernte insgesamt schneller und koordinierter. Neben einem eingespielten Team, kamen logistische Verbesserungen wie unsere große Erntekarre, die Wege verkürzt und das handgebaute mobile Abtropfregal hinzu – all das erleichtert die Arbeitsabläufe.

Unsere Anteile brauchen Orte, an denen Ihr sie abholen könnt. Davon haben wir in der Neustadt gerade zu wenig und suchen nun nach einem geeignetem Laden oder einer Garage für ein Depot. Einigermaßen trocken und für Euch zugänglich sind die Anforderungen an den Ort. Wenn Ihr eine Idee oder direkt eine Räumlichkeit habt, meldet Euch sehr gerne bei der Mitglieder-AG (mitglieder@das-gruene-zebra.de).

Perspektiven

Was unsere Solawi von der traditionellen Landwirtschaft unterscheidet, ist auch, dass die Menschen in unserem Betrieb nicht ihr Leben lang an den Hof gebunden sind. Und so hat unsere Gärtnerin Anna entschieden, eine andere Richtung einzuschlagen und ab Mitte August 2024 etwas Neues anzufangen. Wir finden das sehr schade, sind etwas traurig und können gleichzeitig den Schritt nachvollziehen. Nun suchen wir eine*n Gärtner*in, um das selbstverwaltete Betriebsteam wieder zu komplettieren. Wenn Ihr Gärtner*innen oder Leute mit Agrarhintergrund in Eurem Freundes- und Bekanntenkreis habt, weißt sie bitte auf unsere Ausschreibung hin. Unsere Auschrreibung findet Ihr auf der ersten Seite der Zebra-Homepage. Wir suchen Verstärkung für 25-30 Stunden/Woche. Bei Fragen wendet Euch an unser Personalteam (personal@das-gruene-zebra.de).

Für den Übergang im Sommer klügelt das Hof-Team gerade ein Konzept aus, wie die Arbeit umgeschichtet und organisiert werden kann.

Im März stand über zwei Wochen ein großes Hof entrümpeln an. Viele kleine und große Überbleibsel aus dem 25 jährigen Hofbetrieb auf dem Gelände wurden verräumt oder entsorgt. Das Haus wurde weitgehend leer geräumt. Und beim diesjährigen „Großen Plenum“ werden wir unter anderem darüber beratschlagen, ob eine Nutzung über die Werkstatt und als Lagerort hinaus vom umgesetzt werden sollen und wie es in Sachen Kapazitäten dafür aussieht. 

Im Verein denken wir perspektivisch über die die Organisation der Solawi, das Plenum, das Hofteam und die AGs nach und wollen schauen, ob unsere Arbeitsformen noch zu der heutigen Situation in Betrieb und Verein passen. Werden unsere Arbeitsweisen und Verantwortlichkeiten dem alltäglichen Hofbetrieb noch gerecht, in dem wichtige Entscheidungen zügig getroffen werden sollten. In diesem Prozess sind wir noch sehr am Anfang und werden sehen, ob und in welche Richtungen Entwicklungen passieren werden.

Verein & Organisatorisches

Ein Highlight des Zebra-Jahres ist das Sommerfest im Spätsommer. Am 14. September 2024 laden wir Euch alle zu einem bunten Tag auf dem Hof. Save the Date!

Euch erwartet ein Kinderprogramm, Kurze Inputs rund um Natur und Landwirtschaft im Zelt, Führungen und natürlich Speis und Trank. Abends gibt es wieder Tanz vor dem Geräteschuppen mit einer Band und DJs. Viele helfende Hände bereiten das Fest vor und wenn auch Ihr Lust habt zum Beispiel einen Programmpunkt beizutragen, meldet Euch gerne bei info@das-gruene-zebra.de.

Einen Vorgeschmack auf das Sommerfest gab es bereits Ende April. Als das frische Grün durch brach und die Wiesen und Äcker den Winterschlaf endgültig abgeschüttelt hatten, luden wir zum Frühlingsfest ein. Rund 40 Mitglieder und Freunde erlebten einen schönen Nachmittag auf dem Hof mit Führungen, Kaffee und Kuchen und dem Highlight einer kleinen Einführung in den Obstbaumschnitt von Ulli Schmidt.

Know-how für den/die Hobbygärtner*in wurde auch beim Sensen-Workshop von unserem Mitgleid Olli im Mai weitergegeben und gleich vor Ort in Riede getestet. 

Auch als Träger eines landwirtschaftlichen Betriebs sind wir aktiver: Zum zweiten mal haben wir 2024 die EU-Agrarförderung für unsere Flächen beantragt und bekommen nun neben einer Flächenpauschale auch für den Erhalt unsere Knicks an den Ackerrändern und den von uns gewährleisteten Trinkwasserschutz dreistellige Förderbeträge. Zudem sind wir sehr froh, dass wir eine von Ulli Schmidt früher bewirtschaftete Fläche nahe dem Hof Imhorst erfolgreich zu Teilen an eine junge Landwirtin und eine Pferdehalterin verpachten konnten. 8km von unserem Hof entfernt, wäre eine Bewirtschaftung mit sehr viel Logistik verbunden und für freiwillig Helfende umständlich zu erreichen gewesen.

Termine & Aktionen

Kommenden Samstag, den 22. Juli 2024 veranstalten wir einen Hacktionstag: 9 Reihen Möhren a 90 Meter sollen in einem Trihacklon gejätete werden. Genug Strecke also, um die beste Hacktechnik heraus zu finden sowie weitere Wortwitze zu ersinnen. Auf das uns eine fette Möhrenernte beschert wird.

  • Hackaktionstag am Samstag, 22. Juni 2024, ab 10 Uhr
  • Aktionstag am 6. Juli 2024 ab 10 Uhr
  • Aktionstag, am 3. August 2024 ab 10 Uhr
  • Zebra-Sommerfest am 14. September 2024 ab 14 – Info-Programm Mittags und Bands und DJs abends.

Wir freuen uns auf den Sommer mit Euch, 

Bis bald und viele Grüße

Eure Zebras

Redaktion dieses Newsletters: Friedemann Wagner
Verantwortlich für den Inhalt im Sinne des Presserechts:
Das Grüne Zebra – Solidarische Landwirtschaft in Riede e.V.
Kaiserdamm 14a
27339 Riede

Hofpost #31: Schreibtisch Ade, Acker Juche!

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,

nach der Bietrunde und der Unterschrift des Pachtvertrags, über die wir im letzten Newsletter berichtet haben, fällt nun erstmal etwas Orgadruck vom Team ab. Insbesondere da wir mit dem Ausgang der Bietrunde im Großen und Ganzen zufrieden sein können: Nach aktuellem Stand wurden 122 Ernteanteile gezeichnet, womit wir nur noch knapp von unserem Zielwert von 130 Anteilen entfernt sind. Wie schön, dass Ihr alle dabei seid! Dafür wurde in den vergangenen Wochen geflyert, plakatiert, auf Instagram geworben und weitergesagt – ein großes DANKESCHÖN an alle, die dabei unterstützt haben! Und an alle, die noch keinen Anteil haben und diese Saison doch noch dabei sein wollen: Meldet Euch schnell! 

So kann sich der Fokus nun wieder mehr auf das Hofgeschehen legen. Und während in der Anzucht schon ordentlich ausgesät wurde, richtet sich der Blick mal nicht vorrangig auf das Gemüse, sondern auf das Drumherum: Die Geräte, das Gerümpel, kaputte Tunnel und das knarzende Tor. Näheres dazu und einen Rückblick auf die Bietrunde könnt Ihr in diesem Newsletter lesen.

Neues vom Acker und aus den Häusern

Der schönste Blick ist gerade der in die Anzucht. Er erinnert an den nahenden Frühling: Die Anzuchttische sind gut gefüllt und man findet dort neben verschiedenen Sorten Salat auch schon ziemlich große Kohlrabijungpflanzen, die bald ausgepflanzt werden. Ab dieser Woche starten auch die Aussaaten für Paprika, Auberginen und Tomaten. Es stellt sich jetzt eine Frage: Wohin mit den Jungpflanzen? Die Erde in den Folientunneln ist teilweise noch getränkt vom Regen der letzten Wochen, wobei – erstmal – zumindest die Pfützen abgetrocknet sind. In zwei Folientunneln konnte schon wieder langsam mit dem Pflanzen begonnen werden. Das Vorbereiten der weiteren Häuser ist aktuell aber leider nicht oder nur mit viel Krafteinsatz möglich, denn für die Motorfräse, mit der wir den Boden normalerweise bearbeiten und mit der wir den Dünger einarbeiten, ist es noch zu nass. Für diesen Fall haben wir im Februar eine neue Doppelgrabegabel angeschafft, die diese kräftezehrende Arbeit zumindest etwas erleichtert. 

Außerhalb der Tunnel steht auf den Äckern in nennenswerter Anzahl nur noch Lauch und um die Äcker herum natürlich die Obstbäume, die nun nach und nach beschnitten werden. Um die 60 Obstbäume möchten jedes Jahr gepflegt werden. Erfreulicherweise können sich für diese Aufgabe immer wieder ein paar mehr Leute aus unseren Reihen begeistern!

Ernteanteile & Gemüse 

Wie wir aus dem letzten Jahren wissen, wird es besonders im März schwer, die Anteile angemessen zu füllen. Die Lagerbestände nehmen ab und das frische Gemüse ist noch nicht in der Erde oder wächst langsam, da die Tage noch relativ kurz sind. Dazu kam dieses Jahr die starke Nässe, die Teile des eigentlich für Februar, März und April geplanten Salats unter Wasser gesetzt hat, sodass dieser nicht wachsen konnte oder komplett eingegangen ist. In den Kalenderwochen 8, 10 und 12 wird daher nicht geliefert und die Energie, die sonst in das Abpacken und Ausliefern fließt, wird sich in diesen Wochen an anderer Stelle entladen dürfen. Mehr dazu weiter unten!  

Eine schöne Besonderheit in den Winteranteilen war dieses Jahr die Pastinake, bei der wir – wenn es auch gerne noch mehr werden kann – von einer erfolgreicher Ernte sprechen würden. Die Pastinaken hatten eine gute Größe und waren schmackhaft und süß. Der Dauerbrenner schwarzer Rettich ist dagegen schon seit den Anfängen des Grünen Zebras in – da scheinen wir uns alle einig zu sein – mindestens ausreichender Menge regelmäßig in den Anteilen vertreten. In diesem Jahr wurden verstärkt Anstrengungen unternommen, ihn anzupreisen und in ein positives Licht zu rücken. So viele Ideen für schwarzen Rettich wie dieses Jahr gab es noch nie! Während einige trotzdem dabei bleiben, ihn traditionell in den Salat zu raspeln oder mit sehr viel Zucker zu Hustensaft zu verarbeiten, empfahlen andere eine Zubereitung mit Knoblauch, Ingwer und Sojasauce, als Bratlinge oder auch – diese innovative Idee wurde auf der Bietrunde präsentiert – geraspelt in einen Fladenbrotteig. Der schwarze Rettich weckt also eindeutig die Kreativität im Zebra und wir werden ihm daher auch in den kommenden Jahren treu bleiben.

Perspektiven

Mit dem Frühlingserwachen machen wir den Hof fit für die neue Saison. Hier wollen wir Euch einen Einblick geben, welche Bau- und Aufräumarbeiten für die lieferfreien Wochen geplant sind. Vielleicht ist da ja eine Aufgabe dabei, auf die Ihr richtig Lust habt? Dann kommt gerne vorbei und packt mit an! 

In der Woche vom 04.-10. März ist geplant, Reparaturen an einem Folienhaus durchzuführen. Die Folientunnel zeigen nach einer gewissen Zeit einfach Verschleißerscheinungen, bei denen die Folie rissig wird und ersetzt oder geklebt werden muss. Einer der Folientunnel wurde aber auch durch einen Sturm beschädigt und soll jetzt wieder in einen nutzbaren Zustand versetzt werden. An verschiedener Stelle geht es weiter: Die alten landwirtschaftlichen Geräte, die in den letzten Jahren eher zu dekorativen Zwecken dienten, und die überall auf dem Gelände verteilt stehen, sollen an einem sinnvollen Ort für den Abtransport gesammelt werden. Weiter geht auch das Projekt Werkstatt: Wir schaffen einen Ort für Reparaturen und ein Zuhause für unsere Werkzeuge – die Werkstatt im Häuschen. Wir tischlern und schweißen ein Regal für schwere Lasten und zimmern einen Unterbau für unsere Werkbank. Außerdem haben wir vor, die Kutsche im Schuppen freizulegen und für den Verkauf vorzubereiten. 

Zwei Wochen später steht für den Mittwoch (20.03.) der Bau einer Trasse für unser Erdkabel zur Anzucht auf dem Programm. So machen wir das anfällige Kabeltrommelensemble überflüssig. Eine historische Kartoffelsortiermaschine wollen wir zudem reaktivieren und den Betrieb testen. Am Donnerstag (21.03.) und wenn an anderen Tagen noch Luft ist, gibt es ausreichend Aufgaben der Kategorie „Vermischtes“: Aufräumarbeiten, das Eingangstor reparieren, Kabel vergraben, Brombeeren in Schach halten… Das Grand Finale ist dann für den Samstag geplant: Das Fachwerkhaus soll leergeräumt und sauber gemacht werden! Auf kaum etwas anderes haben wir so sehr hingefiebert. 

An allen diesen Tagen ist spätestens ab 9:30 Uhr eine Person von uns auf dem Hof, die einweisen kann und an allen Tagen sind weitere Hände gerne gesehen. In der Durchführung kann es bei dem Plan natürlich zu gewissen Abweichungen kommen. Wenn Ihr vorbeikommen und helfen möchtet, sagt gerne bevor Ihr kommt über die Depotgruppen oder per Mail Bescheid, dann können wir besser planen.

Verein & Organisatorisches

Zur Bietrunde waren im großen Saal der Musikschule Neue Pop die Bänke und Stühle voll besetzt. Der Check-in lief dieses Jahr ohne größere Wartezeiten ab, da wir dort mehr Helfer*innen sitzen hatten, mehr Papierkram im Voraus erledigt wurde und die Dokumente besser geordnet waren als im Vorjahr. 

Wie in der Einleitung erwähnt, wurden für die Saison ab März 2024 bisher 122 Ernteanteile vergeben. Es freut uns sehr, dass wir damit schon fast unser Ziel von 130 Anteilen erreicht haben! Der Großteil unserer Mitglieder war am 11. Februar 2024 in der Neuen Pop digital oder physisch anwesend und die meisten von Euch haben das digitale Biettool genutzt, das ein Zebra-Mitglied extra für diesen Anlass programmiert hatte. Dieses ersparte allen Anwesenden einiges an Zeit und Nerven, da der aufwendige Prozess, knapp 100 Zettel auszuzählen und händisch in eine Exceltabelle zu übertragen, deutlich verkürzt wurde. Trotzdem war genug Zeit, um ein bisschen in den Austausch über die Arbeit der Solawi zu treten. So konnten sich alle festen und einige der freiwilligen Mitarbeiter*innen vorstellen und Euch, die Ihr auf der Bietrunde wart, hoffentlich nochmal einen besseren Eindruck vermitteln, wer hinter dem Gemüse, dem Lenkrad des Transporters, der Hofpost, den E-Mails und Telegramnachrichten steckt. 

In der ersten Runde haben wir den Richtwert von 110 Euro um ein paar Euro verfehlt, sodass es zu einer zweiten Runde mit etwas höheren Geboten kam. Diese Runde war erfolgreich und die Bietrunde konnte beendet werden – die Basisfinanzierung des Hofes ist nun grundsätzlich gesichert und wir sind sehr erleichtert, dass wir mit Euch so gut aufgestellt in die neue Saison starten. Um alle geplanten Ausgaben zu realisieren und somit beste Arbeitsvoraussetzungen zu haben, ist es aber trotzdem sehr wichtig, dass die letzten Anteile zeitnah gezeichnet werden. Für Menschen, die erst nach der Bietrunde dazukommen, schlagen wir in der Regel mindestens den Richtwert als Festpreis vor. 

Darauffolgend wurden dann die Verträge, die nicht schon vor Ort unterzeichnet wurden, verschickt und diese sind nun fast alle auch schon wieder unterschrieben an uns zurückgekommen. Danach ist erstmal ein großer Teil der Schreibtischarbeit geschafft. 

Außerdem freut es uns, berichten zu können, dass sowohl in der Zeit der Bietrunde, als auch über das Jahr hinweg immer wieder neue Menschen dazukommen, die Lust haben, das Grüne Zebra mit ihrer Zeit zu unterstützen. Wichtig gegen Betriebsblindheit und zusammen macht es einfach mehr Spaß! 

Wir würden uns freuen, Euch nicht nur zu „Pflichtterminen“ wie der Bietrunde oder Arbeitseinsätzen zu sehen, sondern auch einen Anlass schaffen, den Hof für gemeinsame Erholung und Kennenlernen in entspannter Runde zu nutzen. Frische Luft für alle! Am 13. April 2024 möchten wir Euch daher auf den Hof zu einem Frühlingsausflug einladen. An diesem Termin sollen dann mal sowohl Orgaaufgaben, als auch das Gärtnern und Bauen im Hintergrund ruhen. 2022 gab es bereits einen kleinen Frühlings-Tag-des-Offenen-Hofes, der vielen noch positiv in Erinnerung geblieben ist. Nicht nur hatten wir Glück mit dem Wetter, konnten die ersten Blüten, Frühlingsgrün und neue Mitglieder begrüßen, sondern – auch wichtig – es war auch insgesamt wenig Aufwand. Bis auf ein paar Kuchen und ein paar Blumensträuße brauchte der Tag zum Gelingen nicht viel. Auf ein Neues also, haltet Euch den Nachmittag gerne schon mal frei!

Termine, Aktionen, Mitarbeit

  • Aktionstag am 02. März 2024 von 10-17 Uhr: Tunnelputzen, Acker aufräumen, Beetvorbereitungen
  • Bauwochen: KW 10 & 12 (06.-10. März & 20.-24. März): jeweils Mittwoch & Donnerstag und Samstag & Sonntag (Genauere Infos siehe oben)
  • Aktionstag am 06. April 2024 von 10-17 Uhr
  • Frühjahrserwachen in Riede am 13. April: Wir laden Euch nachmittags zu Kaffee, Kuchen & Kennenlernen auf den Hof ein. Hier steht mal nicht das Ackern, sondern der Austausch im Vordergrund

Zum Schluss sagen wir noch allen Mitgliedern, die in der Saison 2024/25 neu dabei sind: Herzlich Willkommen! Ältere Ausgaben der Hofpost findet Ihr auf unserer Website unter Neuigkeiten. Da könnt Ihr bei Interesse bis zur ersten Hofpost aus dem August 2021 zurückscrollen. 

Und an alle alteingesessen Zebra-Mitglieder: Wie schön, dass Ihr dabei wart und zum Teil bleibt und wir die Saison 23/24 erfolgreich gemeinsam beenden konnten! 

Im März können wir Euch dann hoffentlich über erfolgreiche Bauwochen(enden), Sonnenstrahlen und bepflanzte Häuser berichten. 

Bis bald und viele Grüße

Eure Zebras

HOFPOST #30: Neues Jahr, neue Pacht

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,

ein neues Jahr ist angebrochen und wir wünschen Euch besonders auch in diesen turbulenten Zeiten einen guten Start und immer trockene Füße! Neben richtig viel Wasser auf unserem Hof hat uns in den letzten Wochen vor allem eines beschäftigt: Die Unterzeichnung des Pachtvertrags! Es ist nun endlich vollbracht, dazu unten mehr.

Außerdem wichtig: Die aktuelle Saison geht nur noch bis Ende Februar! Wenn noch nicht geschehen, solltet Ihr Euch jetzt schnell für das neue Erntejahr ab März 2024 anmelden. Und sagt gerne weiter, dass wir noch ein paar Plätze für die neue Saison frei haben!

Neues vom Acker

In Riede ist es in den letzten Wochen ruhiger geworden. Schnee und Eis haben den Hof zwischenzeitlich in eine romantische Winterlandschaft verwandelt. Viele gärtnerische Arbeiten ruhen, die verbliebenen Pflanzen stagnieren in dieser dunklen Jahreszeit und wir haben die Zeit im Angestelltenteam teilweise auch genutzt, um Überstunden abzubauen. Gleichzeitig verlagert sich momentan viel Arbeit nicht nur ins Lager, sondern auch an den Schreibtisch. Der „ruhige“ Winter ist die Zeit der großen Vorbereitung und so fließen momentan viele Stunden in die Anbau- und Flächenplanung für die neue Saison, vereinzelt neue Sortenwahl, in den Nützlingsplan, Saatgutbestellung, Düngeplan oder auch die Finanzplanungen für 2024.

Seit Anfang Januar haben wir wieder mit neuen Aussaaten begonnen! Das ist immer ein besonderer Moment im Jahr. Dank unserer Heiztische in den Anzuchttunneln können wir bereits jetzt die ersten Kulturen wie Schnittsalate, Spitzkohl und Kohlrabi vorziehen. Kalte Finger bekommen wir dabei trotzdem, wenn draußen noch Minusgrade herrschen…

Besonders die ehrenamtlichen Helfer*innen unterstützen das Gärtner*innen-Team, das im Winter bis Ende Februar nur zu dritt ist, außerdem bei vielen Infrastrukturaufgaben. So werden momentan z.B. Reparaturen vorgenommen, Elektroarbeiten fortgeführt, Tomatenhaken gewickelt und viel aufgeräumt.

Und wenn abends noch Zeit war, ließ sich in Riede einige Tage lang sogar wunderbar Eiskunstlauf auf dem überschwemmten und überfrorenen Kartoffelacker betreiben. Wir versuchen, es mit Humor zu nehmen, denn komplett überflutete Acker und Folientunnel, in denen 10 cm hoch Wasser steht, haben uns in den letzten Wochen viele Sorgen bereitet. So viel Wasser wie in diesem Winter gab es in den letzten Jahren in Riede noch nie! Wir wissen derzeit nicht, ab wann wir im Frühjahr wieder trockene Flächen haben werden und hoffen, dass sich dadurch nicht die ersten Pflanzungen verzögern.

Ernteanteile & Gemüse

Durch die Überschwemmungen in den Tunneln haben wir leider Verluste bei Spinat, Rukola und Wintersalaten gehabt. Die letzten Kopfsalate standen lange Zeit im Wasser und konnten deswegen keine richtigen Köpfe mehr bilden. Daher findet Ihr leider auch weniger Grün in den Anteilen, als wir geplant haben. Das meiste Gemüse, das wir zurzeit liefern, kommt aus unserem Lager und auch dort hatten wir einiges an Wasser im Keller. Das hat sich auch negativ auf den Zustand des Lagergemüses ausgewirkt und wir hoffen auf Euer Verständnis, wenn es mehr unschöne Stellen oder weniger Masse gibt.

Für die Zahlenfüchse unter Euch mal ein paar konkretere Zahlen. Wir haben im Herbst 2023 u.a. rund 3 Tonnen Kartoffeln geerntet, rund 1 Tonne Möhren, 1 Tonne Steckrübe, 1.000 Kürbisse, rund 900 Superschmelzkohlrabis, 700 kg Rotkohl, 500 kg Zwiebeln und über 350 kg Physalis, aber die sind nicht in unser Lager, sondern direkt in Eure Münder gewandert. Das klingt erstmal viel, doch wir rechnen damit, dass wir im kommenden Jahr auf derselben Fläche noch etwas höhere Erträge und damit mehr Kilogramm Gemüse für Euch ernten werden.

Perspektiven

Kennt Ihr schon das Video des Frauenfilmprojekts Tessa des bras e.V. über uns? Hier könnt Ihr es sehen und gerne anderen zeigen, die einen kleinen Eindruck über die Solawi erhalten möchten.

Die Proteste der Bäuer*innen haben auch uns beschäftigt. Wir solidarisieren uns mit den verbliebenen kleinen Betrieben, für die es immer schwieriger wird, dem gesellschaftlichen Wunsch nach guten und ökologischen Produktionsbedingungen zu genügen und gleichzeitig die Kosten zu decken. Klare Kante dagegen braucht es gegen die teilweise rechten Tendenzen der Proteste! Leider profitieren von den vom Bauernverband geforderten und von der Allgemeinheit bezahlten Subventionen wieder vor allem konventionelle Großbetriebe. Diese Großbetriebe schlucken die bäuerliche Landwirtschaft, große Supermarktketten diktieren Preise und schöpfen die Gewinne ab. Wir sehen das Modell einer Solawi auch als Lösungsvorschlag und Reaktion auf die verfehlte Agrarpolitik der letzten Jahrzehnte. Wir unterstützen die Forderung, dass Landwirt*innen von Ihrer Arbeit leben können sollen und ein Bürokratieabbau besonders für kleine Betriebe nötig ist. Ein Video dazu sowie weitere Infos, die wir gerne mit Euch teilen möchten, findet Ihr hier.

Selbst profitieren wir im Kleinstmaßstab auch von Subventionen – wir möchten Euch gerne mitteilen, dass wir eine positive Rückmeldung auf unseren Antrag auf Agrarförderung der EU erhalten haben. Damit bekommen wir nun jährlich eine finanzielle Unterstützung für ökologische Landwirtschaft und freuen uns sehr, dass sich der Aufwand der Beantragung gelohnt hat.

Verein & Organisatorisches

Am 12. Januar haben wir in feierlicher Runde endlich den Pachtvertrag für den Gärtnerhof Riede unterschrieben! Damit ist es nun endgültig offiziell geworden und wir werden den Betrieb für die kommenden fünf Jahre pachten. Eine Verlängerung wird von beiden Seiten angestrebt. Für uns war dies ein besonderes Ereignis, auf das wir die letzten vier Jahre hingearbeitet haben. Anfang 2020 schien es noch eine ferne Vision, den Gärtnerhof zu übernehmen, einen Verein zu gründen, Strukturen aufzubauen. Mittlerweile haben wir mit viel ehrenamtlichem Engagement, Zeit, Mühe und auch Dank Eurer Hilfe einen mittelgroßen Betrieb als Solawi aufbauen können und versorgen nun wöchentlich rund 140 Mitglieder mit Gemüse. Gestartet als rein ehrenamtliches Team, haben wir uns über die vier zurückliegenden Jahre selbst das Gärtnern beigebracht und dabei viele positive, aber auch schmerzende Lernerfahrungen gemacht, Arbeitsplätze für vier Personen geschaffen, Depots und Unterstützer*innen gefunden und den Hof zu einem Ort des Ausprobierens und der Gemeinschaft weiterentwickelt. Damit haben wir schon ganz schön viel erreicht und darauf sind wir auch ein bisschen stolz!

Mit der Unterzeichnung des Pachtvertrags ändert sich in der Praxis erst einmal gar nicht so viel, da wir ja bereits im Vorfeld auf derselben Fläche gewirtschaftet haben. Perspektivisch können wir jetzt aber anders über die Ziele und Entwicklungsszenarien für die kommenden Jahren nachdenken. Denn nun betreiben wir den Betrieb selbst, übernehmen Verantwortung für Pflege, Erhalt und Weiterentwicklung und damit wechseln zeitnah auch viele Verträge wie die Ökokontrolle, Stromversorgung, Versicherungen, zugepachtete Flächen usw. auf unseren Verein. Außerdem werden wir im Laufe der nächsten Zeit sämtliche Fahrzeuge und Gerätschaften des Hofes erwerben. Seit Ende Dezember 2023 können wir bereits den Transporter, mit dem wir Eure Anteile ausliefern, unser Eigen nennen.

Wir möchten das Jahr 2024 nutzen, um mit einer Zukunfts-AG über die Stärkung und den Ausbau des bisher Erreichten, den Betrieb und unsere Vorhaben für die kommenden Jahre nachzudenken. Wir werden Euch einladen, gemeinsam mit uns Pläne zu schmieden und Euch auf dem Laufenden halten.

Dieses Jahr haben wir viel vor. Damit wir auch den Rest der Maschinen zeitnah übernehmen und eine im Oktober 2023 auf dem großen Plenum beschlossene Gehaltsanpassung leisten können, brauchen wir auch Eure Unterstützung! Wir planen mit 10 weiteren Ernteanteilen mehr in der kommenden Saison und möchten Euch bitten, in Eurem Umfeld Werbung für uns zu machen. Nur, wenn wir ab Saisonstart im März 2024 voll sind, können wir alle geplanten Ausgaben im neuen Jahr stemmen.

Die finanziellen Überlegungen dazu stellen wir Euch gerne auf unserer Mitgliederversammlung am Samstag, den 27. Januar vor. Eine Einladung dazu müsste Euch per Mail erreicht haben, wenn Ihr offiziell Mitglied bei uns seid. Außerdem werden an diesem Tag der alte Vorstand entlastet, ein neuer gewählt, die Finanzen aus dem Jahr 2023 berichtet und ggf. weitere Anträge abgestimmt, die den Verein betreffen. Wir freuen uns sehr, Euch zahlreich an diesem Tag zu sehen und mit Euch ins Gespräch zu kommen.

Termine, Aktionen, Mitarbeit

  • Samstag, den 27. Januar 2024 um 14h30: Mitgliederversammlung in der Neuen Pop, Friesenstraße 16-19 in Bremen (auch eine online-Teilnahme ist möglich)
  • Montag, den 29. Januar 2024 um 19h00 (online!): Infoveranstaltung für neue Interessierte u.a. bzgl. wie funktioniert Solawi? Was macht das Grüne Zebra aus? Wie gestaltet sich eine Mitgliedschaft? Anmeldung unter mitglieder@das-gruene-zebra.de
  • Samstag, den 3. Februar 2024 von 10h00 bis 16h00: Nächster Aktionstag in Riede. Wir freuen uns auf Action mit Euch beim Werkeln, Beetvorbereitung, Tunnelschrubben und weiterem Spaß!
  • Sonntag, den 11. Februar 2024 um 15h00: Bietrunde für alle Mitglieder, die in der neuen Saison 2024/25 einen Ernteanteil beziehen möchten. Weitere Infos erhaltet Ihr, wenn Ihr Euch für die neue Saison anmeldet.
Wir hoffen, wir sehen Euch bald mal wieder in echt bei den anstehenden Terminen, auf dem Hof oder bei den Abholungen! 

Bis bald und viele Grüße
Eure Zebras



Redaktion dieses Newsletters: Josephine Wohlrab

Hofpost #29: It’s a Matsch!

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,

vom Matsch in den Schnee… und wieder zurück. Wieder mal prägt das Wetter die Erfahrungen und Abläufe auf dem Hof. In den letzten Wochen sind die Erntemenschen nicht selten bis zum Knie eingesunken, wenn sie auf dem Acker für uns den Kohl eingesammelt haben. Die Ernte war dadurch aufregender, aber vor allem auch beschwerlicher. Dafür sind die „Baustellen“ auf dem Hof gerade weniger zerstreut und vieles konzentriert sich auf den Lagerkeller, die Anzucht und die wenigen Folientunnel, in denen noch Beete und kein Teich vorzufinden sind.

Neues vom Acker

Auf dem Acker steht aktuell noch einige winterfeste Kulturen: Rosenkohl, Porree, der Grünkohl in seinen Variationen und Lauch. Wie schon in der Einleitung beschrieben, braucht man für die Ernte gerade besonders hohe Gummistiefel. 

Der Winter bietet auch immer Gelegenheit, sich jenseits des Ackers auf dem Gelände zu betätigen. Mit der neu angeschafften elektrischen Heckenschere werden derzeit die Büsche um das Gelände etwas gezähmt. Die abgeschnittenen Zweige kommen dann zur Verstärkung in die Benjeshecke. 

Ernteanteile & Gemüse

In den Häusern wachsen die Wintersalate für die baldige Ernte und auch ein paar Möhren im Anfangsstadium, die dann im späten Frühjahr in den Anteilen landen werden. Der Feldsalat wechselt jetzt im Laufe der Woche aus der Anzucht in die Folientunnel. Der erste Satz ist leider in einem frühen Keimstadium stecken geblieben und daher hat sich das Auspflanzen verzögert. Den saftigen Postelein, Endivie und Zuckerhut waren ja schon in den letzten Wochen in den Anteilen zu finden. 

Wie üblich besteht die Arbeit des Ernteteams im Winter vor allem daraus, die eingelagerten Kulturen von welken Blättern und ersten Trieben zu befreien, um sie für die Anteile herauszuputzen, sowie aus der Ernte des frischen Salats. 

Perspektiven

Knapp 70 Anteilsbezieher*innen haben bereits bei der diesjährigen Feedbackumfrage zu den Gemüsewünschen 24/25 mitgemacht. Dabei kam heraus, dass Ihr Euch eindeutig mehr Möhren, Gurken Blumenkohl, Brokkoli und Bohnen in den Anteilen wünscht. Mit der Größe der Anteile war der Großteil zufrieden; ein paar Mitglieder wünschen sich Ihre Anteile eher größer. Auch gab es einige, die mit der Größe der Anteile zwar zufrieden waren, sich aber eine andere Zusammenstellung wünschen, zum Beispiel mehr rohkosttaugliches Gemüse. 

Das Gärtner:innen-Team geht im begrenztem Umfang auf diese Wünsche ein und berücksichtigt sie bei der Planung. In diesem Jahr konnte der Betrieb insgesamt eine beachtliche Ertragssteigerung, zum Beispiel bei den Tomaten schon dadurch erzielen, dass eine Gärtnerin sich intensiv um das Tomatenhaus gekümmert hat. So konnten blieb die Anzahl der Tomatenpflanzen gleich, aber wir hatten höhere Erträge an Tomaten gerntet. Auch um die anderen Wünsche zu erfüllen, setzt das Gärtner:innen Team erstmal auf Steigerung der Effizienz und verbesserte Praxis im Betrieb. So gab es im letzten Frühjahr noch Probleme im Umgang mit der Saatmaschine, mit der unter anderem die Möhrensaat ausgebracht wird. Hier weiß das Team jetzt besser, worauf zu achten ist, um große Lücken in der Aussaat zu vermeiden. Ihr dürft dreimal raten, was sich weniger gewünscht wurde… 

Auf Grund steigender Kosten, der der Mitgliederversammlung zur Abstimmung vorgelegt wird, einen höheren Richtwert ansetzen. Besonders oins Gewicht fällt, dass wir ab kommenden Jahr Pacht bezahlen und die Löhne von Milan, Anna, Josephine und Henri um 6% erhöhen möchten. Wir haben Euch mittels einer Umfrage deswegen gefragt, inwieweit Ihr bei der kommenden Bietrunde bereit wärt, einen höheren Betrag zu bezahlen. Die Mehrheit der Teilnehmer*innen der Umfrage würden eine Erhöhung ihres Beitrags um 5€ mitgehen und der Anteil der Mitglieder, die auch 10€ mehr zahlen würden und der Mitglieder, die nicht mehr zahlen möchten, ist ungefähr gleich groß. Soweit wir der Umfrage glauben können und wenn sich das in der Bietrunde bewahrheiten würde, wären das gute Nachrichten für die Finanzplanung für 2024.

Verein & Organisatorisches

Wie diejenigen, die bei uns diese Saison einen Anteil bezogen haben, gemerkt haben, haben die An- und Abmeldungen für die Saison 24/25 begonnen. Derzeit machen wir noch nicht so viel Werbung für die Anteile, da wir erstmal den aktuellen Anteilsbezieher*innen die Möglichkeit geben wollen, in Ruhe zu entscheiden, ob sie nächstes Jahr dabei bleiben möchten. Ein paar Menschen haben sich aber auch schon für die kommende Saison abgemeldet und da wir die Anteilszahlen in der kommenden Saison gerne leicht erhöhen werden, damit im Gärtner*innenteam Stunden aufgestockt werden können, haben auch schon ein paar mögliche Neumitglieder den Anmeldungslink erhalten. Wer ihn noch nicht hat, aber gerne hätte, melde sich gerne bei mitglieder@das-gruene-zebra.de. 

In diesen Wintermonaten haben wir vor, das neue und alte Anzucht-Gewächshaus mit einem festen Elektro-Erdkabel anzuschließen. Damit wird der Betrieb der beheizbaren Anzuchttische sicherer und dem Rasenmäher-Treker fallen weniger Verlängerungskabel zum Opfer.

Eine weitere positive Nachricht aus dem Vereinsleben: Es hat sich eine kleine Gruppe von Mitgliedern gefunden, die sich bereit erklärt haben, regelmäßig Fotos der Anteile zu schießen und zur Verfügung zu stellen. Es gibt also schon jetzt und zukünftig neue Perspektiven auf die Anteile. Danke Euch!

Termine, Aktionen, Mitarbeit

  • Macht mit und sendet uns eure liebsten Rezepte für Steckrübe, Kohl, Rettich und Mangold an mitglieder@das-gruene-zebra.de. Ein Mitglied sammelt diese und fasst sie nach Gemüse sortiert zusammen – so überstehen wir die Zeit bis zur Zucchinisaison! 
  • Am 16. Dezember sind wir mit einem kleinen Infostand beim Wintermarkt im Creative Hub in Bremen Hulsberg von 15-19 Uhr. Kommt gerne vorbei, es gibt viele tolle Projekte, die sich dort vorstellen! 
  •  Am 28. Dezember liefern wir nicht. Frisches Gemüse gibt es dann wieder am 04. Januar
  • Der erste Aktionstag 2024 findet bereits am 06. Januar statt. Wenn es nicht friert, könnten zum Beispiel die Folientunnel gereinigt oder eine eine Aufräumaktion gestartet werden
  • Am 08. Januar findet um 19 Uhr eine Infoveranstaltung über zoom statt. Wenn Du in der neuen Saison einen Anteil beziehen möchtest, aber vorher noch ein paar Fragen stellen oder ein paar Gesichter kennenlernen möchtest, ist das vielleicht das Richtige für dich. Melde dich bei mitglieder@das-gruene-zebra.de, dann bekommst du den Link zur Veranstaltung. 
  • Die Mitgliederversammlung findet am 27. Januar statt. Alle Mitglieder bekommen Anfang Januar dazu die offizielle Einladung. 
  • Die Bietrunde findet am 11. Februar 2024 statt. Ihr könnt langsam anfangen rumzuerzählen, dass wir bestimmt noch den einen oder anderen Ernteanteil zu vergeben haben werden. 
Da wir uns vor Ende des Jahres wohl nicht mehr – in diesem Format – hören, wünschen wir Euch an dieser Stelle schon mal einen guten Rutsch & mindestens ein paar entspannte Tage zwischen den Jahren. Danke für Euer Interesse und die regelmäßigen positiven Rückmeldungen zur Hofpost. Wir freuen uns auch weiterhin über Anregungen!  

Bis bald und viele Grüße
Eure Zebras

Hofpost #28: Karotten, Kürbis und Kohl

Liebe Mitglieder des Grünen Zebras,

Der Herbst in Riede ist da und wir haben alle Hände voll zu tun, für die kommenden Wintermonate vorzusorgen. Kartoffeln, Karotten und anderes Lagergemüse wurden geerntet und eingelagert. Auch im Verein bereiten wir uns nicht nur auf die kommende Saison, sondern auch auf eine mehrjährige Pacht vor. 

Viel ist also passiert in den letzten Wochen: am Ede des Sommers feierten wir ein rauschendes Hoffest, die Pachtgespäche liefen auf Hochtouren und wir trafen uns zu einem großen Plenum. Im arbeitsreichen Spätsommer und Herbst hatten wir zu extra Aktionstagen eingeladen, dank derer wir mit vielen fleißigen Hände ordentlich Wintergemüse einlagern konnten. 

Ab dieser Woche könnt Ihr für 2024 einen Anteil zeichnen! Die Umfrage dazu habt Ihr am Mittwoch erhalten. Merkt Euch gerne schon einmal die Termine für die Mitgliederversammlung am 27. Januar 2024 und die Bietrunde am 11. Februar 2024 im Kalender vor.

Ernteanteile & Gemüse

Obwohl morgens schon Raureif auf den Wiesen und Äckern angetroffen wird, konnten wir noch lange Tomaten und Paprika als Sommer-Erinnerungen in die Anteile packen.

In den kommenden Wochen planen wir den Herbstklassiker Kürbis, aber auch Herbstrübchen und sowohl Kopfsalat wie Kohlköpfe für die Anteile ein. In den Häusern werden wir in den kommenden Wochen frischen Asiasalat, Endivie, Rauke, Hirschhornwegerich und Petersilie am Mittwoch und Donnerstag ernten. Über kurz oder lang findet ihr auch Lauchzwiebeln, Wirsing und Pastinaken in den Anteilen. Und auch die von einigen schon lang ersehnten Kartoffeln sowie Rosenkohl und Möhre packen wir jetzt die Kisten werden so, dass Ihr sie im Depot Eueres Vertrauen bekommt.

2023 war leider kein besonders gutes Apfeljahr. Aber mit allem was einigermaßen in die Saftpresse passte und einer sehr netten Zugabe unseres Mosters auf der Finkenburg konnten wir wieder Apfelsaft für die Anteile pressen. In einem der Winteranteile werdet ihr zumindest eine Flasche hiervon finden.

Neues vom Acker

In den letzten Wochen konnten wir dank Eurere Hilfe bei zahlreichen Aktionstage die meisten Lagerkulturen vom Acker ins Trockene bringen. Bei den drei Aktionstagen im Oktober wurden alle Kartoffeln, Karotten und roten Bete geerntet und eingelagert. Die Gärtner*innen erntten Spinat und viele andere Winterkulturen in den Häusern. Dank der mittlerweile erfahrungsreicheren Anbauplanung, wachsen in den Häusern auch in die Wintermonate hinein noch etliche Kulturen und wir waren dieses Jahr mit dem Pflanzen der Wintersalate früher dran. Nur der Feldsalat wird erst später in den Folientunnel gepflanzt, da er in der Anzucht nicht so gut gekeimt ist. 

Beim November-Aktionstag vergangen ernteten rund 10 Mitglieder an die 800 Weiß- und Rotköhler, außerdem 270kg Pastinaken.

Den letzten Aktionstag in Bildern findet Ihr hier.

Verein & Organisatorisches

Anfang September feierten wir ein rauschendes Zebra-Fest. In der lauschigen spätsommerlichen Stimmung entwickelte sich das Sommerfest zu einem Miniatur-Festival und über 30 Menschen übernachteten auf der Wiese unseres Hofes. Über den Tag hinweg konnten wir über 120 Menschen begrüßen. Mit Führungen und Bastelangeboten, einem großen Kuchen-Buffet und der abendlichen Verkostung von frisch geernteten Kartoffeln war für ganz unterschiedliche Geschmäcker und Interessen etwas dabei. Auch musikalisch war der Tag vielseitig: Mittags spielte ein Folk Duo aus Riede. Das Abendprogramm wurde von Lavendla Bloom mit Singer Songwriter Folk eröffnet und im Anschluss ließen es Rhizophora ordentlich krachen. Die DJane Laut & Lena übernahm die Crowd mit sehr tanzbarem Queerpopdance. Hennings Sauna wurde stark frequentiert und wer immer noch nicht ins Bett wollte, konnte den Abend an der Feuertonne ausklingen lassen.

Einen landwirtschaftlichen Betrieb für ein Wochenende in eine Partylocation und kleines Festivalgelände zu verwandeln war mit ganz schön viel Aufwand verbunden. Aber es hat sich gelohnt, meinen die zufriedenen Zebras Miri, Caro, Matti und Friedemann vom Hoffest-Orga-Team.

Das Hoffest in Bildern findet Ihr hier.

Am 16. Oktober fand unser zweites sogananntes ‚Großes Plenum‘ des Jahres statt. Im „Creative Hub“ der alten Prof. Hess Kinderklinik in Bremen versammelten sich um die 20 Mitglieder, Aktive und Hauptamtliche, um über große Fragen, wie u.a. den Finanzplan für das kommende Jahr zu beraten. In der vergangenen Saison zeigte sich, dass im Hofbetrieb wieder mehr Arbeit anfällt als mit den 95h Wochenstunden von Anna, Henri, Josephine und Milan abgedeckt werden kann. Als favorisierte Lösung wurde vom Plenum eine Aufstockung der Arbeitsstunden eingebracht und von den Versammelten für gut befunden. Auch wurde beschlossen, die Gehälter um 6% zu erhöhen, um u.a. Inflationsbedingte Teuerungen abzufedern. In den kommenden Wochen werden in der Finanz- und Personal-AG finanzielle und organisatorische Modelle entwickelt, dies umzusetzen.

Erfolgreich absolviert haben wir auch den vorbereitungsintensiven diesjährigen Kontrollbesuch unserer Öko-Zertifizierungsstelle; wir sind weiterhin EG-Bio zentrifiziert.

Perspektiven

Im Betrieb und Verein laufen die Vorbereitungen für die kommende Saison 2024 an. Dazu gehört auch die Planung der Mitgliederversammlung und der nächsten Bietrunde. Weit über die kommende Saison hinaus reicht der Pachtvertrag, auf den wir uns mit den Besitzern des Gärtnerhofs, Gundel und Ulli Schmidt, geeinigt haben. Zum 1. Januar 2024 hin schließen wir diesen aller Vorraussicht nach ab.

Dafür haben wir in den letzten Monaten haben wir viel gelernt über totes und lebendes Inventar, Werterhaltung, Kosten für landwirtschaftliche Geräte und über den Wert der Flächen und Äcker, die wir bewirtschaften. Es wurd edeutlich, dass der jährliche Pachtbetrag nicht nur durch die Flächen, sondern viel mehr durch den Wert des Inventars, der Gebäude, der Obstbäume und Dauerkulturen bestimmt wird. 

Seit dem Sommer hat eine „Pacht-Gruppe“ aus ehrenamtlichen Zebras und Mitarbeiter*innen mit den Besitzern des Gärtnereihofes in Riede die großen Linien und viele kleine Details der künftigen Nutzung besprochen. Mehrere Abende in der Wohnküche der Familie Schmidt führten jetzt zu einem guten Ergebnis: Der Hof wird im Sinne der Familie Schmidt weiter betrieben, ökologische und wirtschaftliche Kriterien bleiben gewahrt. 

Der geplante Pachtvertrag läuft über mehrere Jahre und beinhaltet die von uns allen gewollten Option auf eine Verlängerung. Der vereinbarte jährliche Pachtzins macht unter acht Prozent unseres Jahresbudgets und ist daher von uns auch realistisch tragbar. Wir als Verein freuen uns, Planungssicherheit und Entwicklungsmöglichkeiten für die Flächen und den Betrieb zu haben.

Termine, Aktionen, Mitarbeit

  • Samstag, 2. Dezember 2023: Aktionstag in Riede, ab 10 Uhr gute Laune, nette Gemeinschaft und grünes Gemüse. Bei Fragen schreibt uns gerne an.
  • Samstag, 27. Januar 2024: Mitgliederversammlung 2024
  • Sonntag 11. Februar 2024: Bietrunde 2024

Wir wünschen Euch einen guten November!

Bis bald und viele Grüße

Eure Zebras

Hofpost #27: Ratatouille-Saison

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,

während wir uns das Sommergemüse schmecken lassen und auf das Hoffest hinfiebern, hat noch jede Arbeitsgruppe so ihre eigenen Herausforderungen. Sei es die Treffen, die wir in der Pachtgruppe hoffentlich mal als Endspurt bezeichnen können, die Mitarbeiter:innengespräche der Personal-AG oder die langsam beginnenden Planungen für die nächste Bietrunde und alles was damit zusammenhängt. Alles in allem genießen wir aber den langsam beginnenden Spätsommer und haben keine großen Katastrophen zu vermelden.

Neues vom Acker

Neben Pak Choi und Endivie wurde diese Woche auch der letzte Kopfsalat der Freilandsaison auf dem Feld gepflanzt. Für die nächsten Jungpflanzen geht es dann in den Tunneln weiter. Außerdem haben wir nochmal rote Bete gepflanzt, weil die, die wir schon vor einigen Wochen fürs Lager ausgesät hatten, leider im Kraut versunken sind. Wir hoffen auf einen warmen Spätsommer und dicke Knollen!

Außerdem hatten wir auf dem Acker und in den Häusern Besuch: Wir hatten Besuch von einer Außendienstmitarbeiterin der Firma Bingenheimer, von der wir den Großteil unseres Saatguts beziehen. Sie hat uns einige nützliche Hinweise zu unseren Tunnelkulturen gegeben und im Freiland zum Beispiel zu einer Fenchelsorte, die bei uns besser funktionieren könnte sowie die neusten Trends zum Thema Kopfsalat mit uns geteilt. Auch unser Wunschzettel wurde aufgenommen: Wir würden uns zum Beispiel über einen Pak Choi freuen, den wir im Frühjahr pflanzen können und der nicht so schnell schießt. Wünschen kann man sich ja erstmal alles…

Schließlich haben wir im Rahmen eines Team-Essens Anfang August die ersten Kartoffeln ausgebuddelt und uns diese schmecken lassen. Ein verlässliches Gesamtfazit ist nach der kleinen Stichprobe noch nicht möglich, aber dafür, dass das Kartoffellaub wegen des vielen Regens relativ früh weg war, haben die Kartoffeln, die wir gekostet haben, doch eine ansehnliche Größe erreicht. So kann es weitergehen!

Ernteanteile & Gemüse

Die Anteile geben sich weiterhin wunderbar sommerlich, wobei die Highlights neben dem All-Time-Summer-Favourite Tomate wohl die Buschbohnen und die ersten Freilandmöhren des Jahres waren. Wir bauen aktuell relativ wenig Bohnen an – so haben wir im Vergleich zu den letzten Jahren zum Beispiel keine Stangenbohnen -, was auch daran liegt, dass Bohnen, ähnlich wie Himbeeren, sehr aufwendig zu ernten sind und die Hände auf dem Hof dafür nicht immer reichen. Tendenziell möchten wir aber auch im Hinblick auf die Bodengesundheit wieder mehr auf Bohnen setzen. 

Falls ihr kommenden Mittwoch (23.08.) Zeit habt, uns bei der Ernte zu helfen, kommt gerne vorbei! Zwei der angestellten Mitarbeiter:innen sind im Urlaub und es gibt gerade so reichlich zu ernten, dass wir es kaum schaffen. Meldet euch einfach bei mitglieder@das-gruene-zebra.de und vielleicht findet sich sogar eine Mitfahrgelegenheit nach Riede. Vielen Dank!!

Wie ihr schon über die Anteilsliste und vielleicht auch im eigenen Mund gemerkt habt, gab es zwischen unseren saftig leckeren Gurken immer mal ein paar bittere Exemplare. Dieses Phänomen ist kein ungewöhnliches, denn Gurken sind sehr sensibel und reagieren z.B. bei Trockenstress damit, dass sie bitter werden. Denn ursprünglich ist die Gurke eine bittere Frucht, was im Laufe der Kultivierung herausgezüchtet wurde. Auch ist der bittere Geschmack nicht schädlich, anders als bei anderen Pflanzen aus der Familie, wie z.B. bei Zucchini. Da unsere Pflanzen aber keinen ersichtlichen Stress hatten und wir das als Ursache ausschließen können, haben wir uns mit dem Saatgut-Hersteller in Verbindung gesetzt, der bestätigt hat, dass die Sorte eine Tendenz hat, bitter zu werden. Dies betrifft wohl einzelne Pflanzen, die man sehr aufwändig in der Züchtung aussortieren müsste, was nicht getan wird. Unsere Rückmeldung wurde dankend angenommen und wird in den Katalog mit aufgenommen, wir bekommen das Saatgut dafür nächstes Jahr vergünstigt und werden auf eine andere Sorte umstellen.

Perspektiven

Das Sommerfest rückt näher und wir freuen uns am Abend die Band Rhizophora, Gitarren-Musik aus Bremen und laut & lena (DJane), tanzbaren Fem-Pop-Queer-Beat aus Oldenburg ankündigen zu können!
Einmal im Jahr wird der Gärtnerhof, auf dem sonst Gemüse produziert und gelagert wird, zur Festlocation umgebaut. Und das erfordert viele helfende Hände: Bar und Bühne, Bänke und Bunte Fähnchen wollen aufgebaut werden. Wenn Ihr Lust habt, den Akku-Schrauber zu schwingen und mit zu bauen, kommt an den Bau-Aktionstagen zum Sommerfest am Freitag und / oder Samstag 23.+24. August ab 10 Uhr auf den Hof. Miriam, Karo, Friedemann und Matti von der Zebra-Festorganisation freuen uns auf Euch!

Fragen oder Ideen zum Aktionstag oder Fest?! Schreibt gerne an presse@zebra.de

Verein & Organisatorisches

Im letzten Newsletter haben wir über die Möglichkeit informiert, zum Plenum zu kommen. Die Einladung steht auch weiterhin! Die kommenden Plenas wird es um den Planung und speziell die Finanzplan 2024 gehen. Kommt gerne dazu. Leider haben wir aber versäumt zu sagen, dass der Ort sich auch kurzfristig zum Beispiel auf Grund von Wetterbedingungen ändern kann. Deswegen: Wenn Ihr mal zum Plenum kommen möchtet, schreibt uns am besten vorher bei mitglieder@das-gruene-zebra.de, damit wir Euch über Ortswechsel o.ä. informieren können. Das nächste Plenum findet am 31. August statt.

Termine, Aktionen, Mitarbeit

  • Sommerfestvorbereitungen am 24 und 25. August 2023 ab 10 Uhr:
    Kommt gerne vorbei und unterstützt beim Bau der Bar oder der Spüle, beim Aufräumen und Dekorieren. 
  • Sommerfest am 02. September 2023 ab 14 Uhr bis Open End: Wir freuen uns auf Ökologische Kurzführungen, Kaffe-Kuchen, Gemüse aus dem Boden frishcauf den Tisch, Abend Bands & DJs, und vieles mehr! Kommt und erlebt den Hof von seiner bunt-schillernden Seite!
  • Aktionstag am 09. September 2023 ab 10 Uhr: Auch gemeinsam Ackern macht Spaß. Kommt vorbei! Vor Anbruch des Herbsts gibt es für gewöhnlich einiges zu tun. 
  • Aktionstag am 07. Oktober 2023 ab 10 Uhr: Im Oktober findet der Aktionstag dann wieder wie gewohnt am ersten Samstag des Monats statt. Je nach Wetter könnte dies der Tag für unsere jährliche große Kartoffelernte werden. Wir haben die letzte noch positiv in Erinnerung!

Nicht mehr lange und wir sehen uns hoffentlich alle beim Sommerfest! Drückt die Daumen, dass das Wetter auch an dem Tag freundlich zu uns ist 🙂

Bis bald und viele Grüße

Eure Zebras