Hofpost #43: Viel Freude & Arbeit macht der Mai

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Grünen Zebras,

einiges Schönes ist seit der letzten Hofpost passiert. Beim Frühlingsfest kam auf dem Hof Familienfeststimmung auf – mit Kuchen, Kindertheater und verschiedenen Möglichkeiten, den Hof bei einer Hofführung, Bienen- oder naturkundlichen Führung besser kennenzulernen. Während das Frühlingsfest zum Entspannen und Genießen der Blütenpracht einlud, wurde bei den zwei folgenden Aktionstagen viel geschafft und so sind erst die Tomaten und dann die Aubergine an zwei gut besuchten Aktionstagen in die Tunnel gepflanzt worden. Wie für den Mai so üblich, wird generell gerade viel gepflanzt, dazu gleich mehr! Auch unser Sommerfest steht praktisch vor der Tür – einen Ausblick findet Ihr in der Kategorie Termine. Wir möchten aber in diesem Newsletter auch ein paar Worte zur aktuellen Finanzlage verlieren, damit Ihr ein vollständiges Bild der derzeitigen Situation habt.

Neues vom Acker

Die Äcker füllen sich! Die Kartoffelpflanzen sind an die Oberfläche gekommen und Zucchini und Kürbis sind fast fertig gepflanzt. Das bedeutet auch: Während die Bewässerung in den Tunneln aufgrund der überschaubaren Fläche relativ leicht zu handhaben war, entsteht durch den ausbleibenden Regen viel Arbeit beim Bewässern der Flächen draußen. Die Äcker sind einfach zu groß, als dass es überall festinstallierte Bewässerung geben könnte und so werden nun in ausgetüfteltem Rhythmus Sprenger umgestellt und Tropfschläuche umgelegt. Auch in dem Bereich hat sich unsere Ausstattung und Erfahrung aber in den letzten Jahren verbessert. 

Insgesamt ist die Stimmung auf dem Hof trotz langer Tage und viel Arbeit gerade gut. Mit dem Pflanzen und Vorbereiten der Äcker sind wir im Zeitplan und bisher haben alle Kulturen so geklappt, wie geplant. Leider scheinen den Rehen aber erstmalig in diesem Jahr auch die Kürbis- und Zucchinipflänzchen zu schmecken und wir hoffen, dass der Großteil der frisch gesetzten Pflanzen überleben wird. Auch dieses Jahr wird das Hofteam unterstützt von ca. 15-20 Menschen, die regelmäßig freiwillig auf dem Hof mitarbeiten und so helfen, die Arbeitsspitzen im Mai zumindest etwas abzufedern.

Ernteanteile & Gemüse

Wir zitieren hier die Erntegruppe, die es mit folgenden Worten auf den Punkt brachte: „Es kommt jetzt wieder die Zeit, in der der Ernteanteil verschiedene Kulturen plus eine Salatbeilage beinhaltet und nicht Salat mit einer anderen Gemüsebeilage.“ Der Anteil in der letzten Woche kam gar ganz ohne Salat aus – na, vermisst Ihr ihn schon? Dafür gab es jetzt schon für alle mindestens einmal Kohlrabi, der Mangold, den Ihr letzte Saison vermisst habt, ist zurück und auch Spitzkohl, Brokkoli und die Möhren, die wir den Winter über im Folientunnel gepflegt haben, sind in die Anteile gewandert. In den kommenden Wochen könnt Ihr Euch weiterhin auf immer mehr Vielfalt freuen! Wir sind gerade auch ein bisschen stolz, dass unsere Kulturen momentan so wenig Ausschuss und so große Erträge liefern. Die Kohlrabis hatten z.B. fast gar keine Platzer und die fetten Wirsingköpfe wandern diese Woche in Eure Depots.

Verein & Organisatorisches

Wir möchten Euch zur Transparenz gerne einen kurzen Einblick in die aktuelle Finanzlage geben. Nach wie vor sind wir nicht voll besetzt und haben derzeit noch 25 Ernteanteile nicht vergeben, die wir ursprünglich im Finanzplan Anfang des Jahres eingeplant hatten (Ziel waren 130 Mitglieder). Sollten wir nur noch wenige Mitglieder dazugewinnen oder bei den aktuell knapp 105 Mitgliedern bleiben, würde das zum Ende des Jahres einen steuerlichen Verlust von voraussichtlich 8.000 €bedeuten. Zum Vergleich: In den vergangenen Jahren haben wir versucht und möglich machen können, mit einem Gewinn von 1.000-3.000 € aus dem Jahr zu gehen. Dieses Geld benötigen wir, um uns langfristig einen gewissen Puffer für hohe Neuanschaffungen und Investitionen (z.B. neue Folie für das Auberginenhaus, Instandhaltung oder Ausbau des Hauses) sowie für unvorhersehbare Schäden (z.B. Trecker gibt den Geist auf) aufzubauen. Ein hoher Verlust in diesem Jahr würde bedeuten, dass wir praktisch fast den gesamen angesparten Puffer aus den Vorjahren wieder aufgefrühstückt hätten und ins kommende Jahr mit 0 € in der Hinterhand starten würden. Selbst wenn wir es noch schaffen, innerhalb der nächsten Monate auf die geplanten 130 bezahlten Ernteanteile zu wachsen (und das ist gerade extrem unsicher), machen wir wahrscheinlich Ende des Jahres einen Verlust von etwa 3.000 €, da der späte Einstieg von Mitgliedern eben auch zu weniger Einnahmen für das Gesamtjahr führt.

Was bedeutet das fürs Zebra? Wir haben für 2025 auf der Ausgabenseite schon einige Dinge gestrichen und eingekürzt, sodass dort eigentlich nicht mehr viel eingespart werden kann. Es ist deswegen sehr wichtig, dass unsere Einnahmen durch die Aufnahme neuer Mitglieder erhöht werden. Je höher der finanzielle Verlust am Ende des Jahres wird, desto mehr betriebliche Einschränkungen werden auf uns zukommen. Wir möchten niemandem Angst machen, aber die Lage ist schon auch ernst. Es würde z.B. bedeuten: Keine großen Reparturen, wenn der Trecker kaputt geht; kein Ersatz von Werkzeug, wenn uns mal der Spaten abbricht; keine neuen Treckeranbauteile, obwohl diese für den Arbeitsalltag Zeitersparnis bringen würde; keine Investitionen in die Zukunft des Hofes; am Ende möglicherweise sogar Einkürzung von Arbeitsstunden im Angestelltenteam. Damit würde die Qualität des Gemüses sinken und der Stress auf dem Hof deutlich steigen. Wir haben bereits jetzt den urspünglichen Puffer für unvorhersehbare Schäden wie Unwetter aus dem Finanzplan gestrichen. Damit haben wir dieses Jahr nur noch wenig Sicherheit, um zu reagieren, wenn mal etwas Größeres passiert.
Was können wir alle noch tun? Es ist jetzt wichtig, dass wir schleunigst weitere Anteile vergeben. Ihr baucht dabei keine Sorge zu haben, dass das Gemüse für Euch nicht mehr reicht, wenn mehr Mitglieder dazu kommen, denn die Anbauplanung ist auf 130 bezahlte Anteile ausgelegt. Deswegen noch einmal die große Bitte an Euch: Sprecht mit Euren Nachbar*innen, berichtet Euren Freund*innen vom Zebra, erklärt Euren Schwiegereltern, was Solawi ist, erzählt Euren Kolleg*innen von der Probemitgliedschaft. Fragt noch einmal bei denjenigen nach, die vielleicht mal Interesse hatten. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit Euch gemeinsam erfolgreich durch dieses Jahr kommen! Danke <3

Perspektiven

Um das Werbungmachen etwas zu erleichtern und die Einstiegsschwelle für Interessierte zu senken, haben wir vor ein paar Wochen beschlossen, einen Probeernteanteil anzubieten. So müssen sich Interessierte nicht für ein ganzes Jahr verpflichten und können erstmal testen: Schaffe ich es jede Woche, das Gemüse zu verarbeiten? Schaffe ich es, jede Woche ohne zu viel Stress im Depot abzuholen? Fühle ich mich eingeschränkt durch die fehlende Auswahl? Eine Probemitgliedschaft läuft über drei Monate und kann bis zum letzten Tag der Probezeit beendet werden. Habt Ihr dazu Fragen oder Interesse daran? Dann meldet Euch bei mitglieder@das-gruene-zebra.de 

Bisher standen wir dem Konzept Probeanteil skeptisch gegenüber, da ein Kernelement des Konzepts der Solidarischen Landwirtschaft ja ist, dass es eine Zusage der Unterstützung für eine Saison gibt. Da dieses Konzept aber aktuell nicht ausreichend Anklang findet, probieren wir gerne diesen neuen Weg aus.

Termine, Aktionen, Mitarbeit

  • Am 7. Juni um 10 Uhr steht der nächste Aktionstag an. Alle, die es am Pfingstwochenende nicht in die Ferne zieht, können gerne dazukommen. Wahrscheinlich wir bei dem Aktionstag unter anderen Unkraut jäten auf dem Programm stehen, damit das Gemüse groß und gut wachsen kann.
  • Am 14. Juni ab 14 Uhr ist es dann auch schon soweit: Das diesjährige Sommerfest steht an! Kopiert Euch gerne den digitalen Flyer und verbreitet ihn in Euren Netzwerken. Es gibt wieder ein vielfältiges Programm. Bleibt dann auch gerne länger, denn um 18.30 startet das Musikprogramm mit
    • DJ Nasenflöte (Musikquiz)
    • Anne (Gesang/Gitarre)
    • CRL und cee (Rap)
    • Chaos Karaoke und
    • DJane p.p.

Wir freuen uns darauf, mit Euch zu feiern!

Noch schöner als die frühlingshaften Einblicke hier oder auf Instagram ist es natürlich, selbst Hofluft zu schnuppern. Also kommt gerne vorbei – auf jeden Fall zum Sommerfest und gerne auch vorher! 

Bis bald und viele Grüße
Eure Zebras

Redaktion dieses Newsletters: Sina Mayer und Josephine Wohlrab
Verantwortlich für den Inhalt im Sinne des Presserechts:
Das Grüne Zebra – Solidarische Landwirtschaft in Riede e.V.
Kaiserdamm 14a
27339 Riede