HoFPost #2 – TomatenLIEBE & SOMMERENDE

Es ist September und somit sind wir nach dem phänologischen Kalender mitten drin im Frühherbst…das ist die Zeit der Kartoffelernte, der Ernte von Äpfel, Birnen und Zwetschgen…die Zwiebeln werfen ihr grün ab und wurden bereits aus der Erde geholt und trocken nun für den Winter. Wenn man entlang der Felder spazieren geht, kann man die ersten reifen Brombeeren naschen und die schwarzen Holunderbeeren warten darauf zu Saft oder Sirup verkocht zu werden – für eine extra Portion Vitamin C im Winter.

Und auch wenn die Sonne in diesen Tagen nochmal für warme Tage sorgt, haben wir in Riede schon den Blick auf den Winter, damit wir euch durchgehend mit leckerem Gemüse wie Spinat, Grünkohl, Kohlrabi, Feldsalat versorgen können.

Die Tomatenernte war dieses Jahr trotz hoher Luftfeuchtigkeit und daraus resultierender Krankheit der Tomatenpflanzen gut und wir konnten in den letzten Wochen reichlich tolle und vielfältige Tomaten in eure Anteile geben. Da die Tomatensaison aber leider nicht ewig anhält, wollten wir euch noch vor dem Ende der Tomatenzeit ein paar unserer Lieblingssorten vorstellen. Dann wisst ihr, welche Sorten ihr hoffentlich gerne gegessen habt..

Grünes Zebra (keine Überraschung, ist ja schließlich unsere Namensgeberin): Ist eine mittelgroße gelbgrün geflammte Strauchtomate. Sie hat ein tolles grün-gelb mit saftigem Fruchtfleisch und ist leicht zitronig im Geschmack. Dazu ein echter Hingucker.

Ruthje (auch bekannt als „ die Ruth“) ist die kleine rote Strauchtomate mit der kleinen Spitze unten. Sehr milder und süßer Geschmack mit wenig Säure. Eignet sich gut zum Naschen oder im Salat.

German Gold oder auch Ananastomate ist eine Tomate mit gold-gelben bis orange-roten großen Früchten. Festes und saftiges Fruchtfleisch, das ein wenig an das einer Khaki erinnert. Am besten pur oder auf eine Scheibe Brot mit Pfeffer und Salz. Die German Gold ist ein alte deutsche Fleischtomate mit unverkennbarem Geschmack. Tip: Am besten quer aufschneiden, dann sieht man die tolle Färbung im Inneren.

Black Cherry / Schwarze Kirsche ist die kleine dunkelrot bis violette Cherrytomate die ein sehr süßliches Aroma hat und tatsächlich ein bisschen an den Geschmack von Kirsche erinnert, wenn man die Augen zu macht und sie einfach nur genießt.

Generell sind unsere Fleischtomaten sehr gut für eine frische Tomatensuppe oder -sauce oder zum Kochen von eigenem Ratatouille (z.b. mit unseren Zucchini und Auberginen) geeignet. Zum Würzen empfehlen wir frischen Basilikum oder auch Bohnenkraut und Thymian.

Wir hoffen ihr findet die Tomatenvielfalt auch so toll wie wir und genießt noch die warmen sonnigen Tage!

Und bevor ihr geht, hier noch ein paar Eindrücke…

HOFPOST #1 – Aller Anfang ist schwer?

Drei Monate nach dem Start in unsere zweite Saison starten wir hiermit einen Newsletter. Wir möchten dabei sowohl Infos über die praktische Arbeit auf dem Hof, wie auch über strukturelle Fragen, die den Verein und die Struktur der Solawi betreffen, mit euch teilen…. Los geht’s!  

Auf dem Hof hat eine buntere Zeit begonnen. Wie ihr vielleicht erleben konntet, haben die ersten Tomaten neue Farben in die zuvor ziemlich grünen Anteile gebracht. Außerdem haben wir in den letzten Wochen die ersten goldenen Frühkartoffeln ausgraben. Da sie noch sehr dünne Schalen haben, läuft das derzeit komplett manuell. Das kann zwar ganz schön anstrengend werden, lohnt sich aber, wie wir finden, allemal. Auch in diesem Jahr mussten die Kartoffeln durch regelmäßiges absammeln von Kartoffelkäfern geschützt werden. Hätten wir das nicht gemacht, fräßen die Käferchen das Grün der Pflanzen und die Kartoffeln könnten nicht mehr richtig wachsen. Umso schöner war es dann, die erfolgreich gefüllten Kisten in den Transporter zu laden! 

Und auch wenn wir uns gerade am liebsten nur an den tollen Sommerkulturen erfreuen würden, ist jetzt auch schon Zeit, an die Versorgung im Winter zu denken. Dafür wurden diese Woche hunderte Grünkohlpflanzen eingesetzt… auf dass sie sich gut entwickeln mögen!

Wie in vielen ökologisch bewirtschafteten Gärtnereien, sprießt auch bei uns fröhlich das Beikraut. Das ist nicht nur schlecht! Ein Teil davon findet immer mal wieder seinen Weg z.B. in den Wildkräutersalat. Trotzdem braucht natürlich auch unser Gemüse Platz und Licht und deswegen fand am vergangenen Samstag ein dem Unkraut jäten gewidmeter Arbeitseinsatz statt. Vor allem der Rosenkohl, der noch viel Wachsen muss, bis er im Anteil landet, wurde von Beikraut befreit. Besonders schön ist es natürlich, dass sich zu dem Anlass auch ein paar Anteilsbezieher*innen auf den Hof getraut haben – ihr seid herzlich willkommen J

Abseits des rein Gärtnerischen hat unsere Bildungsarbeitsgruppe mit ihrem ersten kleinen Event offiziell die Arbeit aufgenommen. Zusammen mit anderen Initiativen aus dem Bereich Ernährung haben sie auf dem Goetheplatz unser Projekt mit Honig- und Marmeladebroten vorgestellt. Wir sind gespannt, was in Zukunft da noch folgt!

Nun ein bisschen zum strukturellen „Großen und Ganzen“… 

Was bisher geschah, war ja in vorangegangenen Rundmails zu lesen… Nach der Probesaison im letzten Jahr haben wir uns in diesem Jahr durch verschiedene Schritte näher an unser Ziel, den Gärtnerhof Schmidt in eine Solawi umzuwandeln, bewegt. Wir haben einen Verein gegründet, einen Mitarbeiter eingestellt und geben im Vergleich zur Saison im letzten Jahr etwa doppelt so viele Anteile raus, wobei die Preise über das Solawi-typische Bietrundenverfahren ermittelt wurden.  

Neben diesen Erfolgen, macht sich zunehmend auch eine gewisse Unsicherheit breit, die wir auch von den Mitgliedern gespiegelt bekommen. Die Anteile haben erst jetzt langsam die Größe, wie wir sie uns – und den Rückmeldungen zu urteilen – auch ihr euch, wünschen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Frühling eher weniger Ernte eingefahren werden kann. Zu dieser Zeit sind die Vorräte des Winters aufgebraucht oder nicht mehr zu gebrauchen und der Nachschub hatte noch nicht genug Zeit und Wärme, um zu wachsen. Bei uns kam in diesem Jahr dazu, dass wir kein Lagergemüse hatten, da wir den Winter über eine Pause zur Neustrukturierung eingelegt haben. Auch war 2021 lange kälter als die Vorjahre, sodass wir die Kulturen später als geplant nach draußen pflanzen konnten. 

Es war zwar nicht zu erwarten, dass zu einem noch relativ frühen Punkt im Projekt alles wie gewünscht läuft. Dies hätten wir transparenter machen müssen. Wir waren diesbezüglich selbst zu naiv. Wir machen uns zu dem Thema regelmäßig Gedanken, sind zwar weiterhin optimistisch, sehen aber auch Handlungsbedarf. Dabei haben wir schon ein paar Problemquellen identifiziert, die aber nicht unmittelbar zu beheben sind. 

Aber aus Fehlern lernen auch wir! Wir haben immer noch die Vision, dass Das Grüne Zebra langfristig leckeres, vielfältiges, ökologisch angebautes Gemüse für euch & uns produziert. Am schönsten wäre es natürlich, wenn die Mitglieder uns lange Zeit treu bleiben und die hoffentlich positive Entwicklung mitverfolgen können. 

Trotzdem… wir wissen, dass Solidarität und Vertrauen auch Grenzen haben. Da wir uns wünschen, dass nicht nur wir, sondern auch ihr langfristig Freude an dem Projekt Solawi behaltet, möchten wir unsere Mitglieder zeitnah zu einem richtigen Gespräch darüber einladen, warum nicht alles so klappt, wie wir es uns wünschen und was unsere Ideen sind, daran zu arbeiten. Wir freuen uns auch auf eure Perspektive! Das ist auch eine gute Gelegenheit, einander besser kennenzulernen, nachdem in den letzten eineinhalb Jahren alles ja sehr distanziert ablief. Der Rahmen des Gesprächs wird sich auch danach richten, wie viele Menschen sich anmelden. Zeitnah mehr dazu!